Als Anwohner der deutsch-niederländischen Grenzregion bekommt man natürlich bei Besuchen in den Niederlanden immer auch ein wenig von den musikalischen Trends mit. Nachdem im letzten Jahrzehnt vor allem Gothic-Bands wie
Within Temptation,
After Forever oder
Epica das internationale musikalische Aushängeschild waren, kommt in den letzten Jahren vor allem die gute alte Singer/Songwriter-Tradition dort wieder auf. Zwar noch abseits der Top 10, aber immer mehr entdecken die Holländer die einfache und handgemachte Musik wieder. Wurde auch Zeit, denn was man in den 90ern Europa vor allem mit gruseligster Technomusik angetan hat, war auch schlimm genug ...
Zu dieser neuen Generation Singer/Songwriter gehört auch
Tim Knol aus dem Norden der Niederlande, der mit seinen 21 Jahren schon ein verdammt reifes Erstlingswerk vorlegt. Auf den knapp 46 Minuten der CD huldigt er unverhohlen alten Helden wie
Neil Young oder
Tom Petty. Das Ganze mit einer kräftigen, aber auch immer etwas leidenden Stimme ausgestattet, leistet sich die CD über 14 Lieder keinen wirklichen Ausfall. Mal wieder eine Platte, die man einlegt und locker durchhören kann. Zu den Highlights gehört neben "Sam" mit coolem Groove und unwiderstehlicher Melodie auch das lockere "When I Am King" und "When I Got Here". Die CD ist bewusst trocken produziert, so dass man sich komplett auf die Songs einlassen soll und das klappt auch wunderbar. Auch die Instrumentierung mit vielen Akustikgitarren, Wurlitzer Orgel oder auch Slide-Gitarre ist reduziert und lenkt so nie von der Melodie ab.