Tim Knol / Same
Tim Knol Spielzeit: 46:43
Medium: CD
Label: Excelsior Recordings, 2011
Stil: Singer/Songwriter


Review vom 09.07.2011


Udo Gröbbels
Es tut sich was bei den Nachbarn im Westen
Als Anwohner der deutsch-niederländischen Grenzregion bekommt man natürlich bei Besuchen in den Niederlanden immer auch ein wenig von den musikalischen Trends mit. Nachdem im letzten Jahrzehnt vor allem Gothic-Bands wie Within Temptation, After Forever oder Epica das internationale musikalische Aushängeschild waren, kommt in den letzten Jahren vor allem die gute alte Singer/Songwriter-Tradition dort wieder auf. Zwar noch abseits der Top 10, aber immer mehr entdecken die Holländer die einfache und handgemachte Musik wieder. Wurde auch Zeit, denn was man in den 90ern Europa vor allem mit gruseligster Technomusik angetan hat, war auch schlimm genug ...
Alte Helden
Zu dieser neuen Generation Singer/Songwriter gehört auch Tim Knol aus dem Norden der Niederlande, der mit seinen 21 Jahren schon ein verdammt reifes Erstlingswerk vorlegt. Auf den knapp 46 Minuten der CD huldigt er unverhohlen alten Helden wie Neil Young oder Tom Petty. Das Ganze mit einer kräftigen, aber auch immer etwas leidenden Stimme ausgestattet, leistet sich die CD über 14 Lieder keinen wirklichen Ausfall. Mal wieder eine Platte, die man einlegt und locker durchhören kann. Zu den Highlights gehört neben "Sam" mit coolem Groove und unwiderstehlicher Melodie auch das lockere "When I Am King" und "When I Got Here". Die CD ist bewusst trocken produziert, so dass man sich komplett auf die Songs einlassen soll und das klappt auch wunderbar. Auch die Instrumentierung mit vielen Akustikgitarren, Wurlitzer Orgel oder auch Slide-Gitarre ist reduziert und lenkt so nie von der Melodie ab.
Mit seinem gleichnamigen und auch selber produzierten Debüt hat Tim Knol ein wunderbares Kleinod erschaffen, das sich bei unseren Nachbarn dank ausgiebigem Touren bereits gut verkauft hat. Dort erscheint mit "Days" in diesen Tagen auch schon das Nachfolgealbum. Ob der wie bereits erwähnt noch junge Künstler auch bei uns erfolgreich sein wird, wird sich zeigen, wobei ich ihm aber leider aufgrund seiner (zum Glück) relativ unspektakulären Musik wenig Chancen einräume. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, denn Künstlern wie Tim Knol gehört definitiv mehr Aufmerksamkeit in Zeiten von Lady Gaga und Co.
Line-up:
Tim Knol (vocals, guitar)
Mathijs van Duijvenbode (keyboards)
Jeroen Overman (bass)
Kees Schaper (drums)
Anne Soldaat (guitar)
Tracklist
01:Clean Up
02:Sam
03:Sounds Familiar
04:When I Got Here
05:Find All The Love
06:Only Waiting
07:Or So I Am Told
08:When I Am King
09:Must Assist
10:Music In My Room
11:Me And A Lot Like You
12:Silverman Hotel
13:Driving Home
14:Deepest Of Oceans
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