Jackie Leven with Michael Cosgrave
Live At Rockpalast
Live At Rockpalast Spielzeit: 72:00
Medium: DVD
Bildformat: 4:3
Sound: 2.0 Dolby Digital
Label: MIG, 2011
Stil: Rock

Review vom 25.05.2011


Mike Kempf
Mit "Jackie Leven With Michael Cosgrave – Live At Rockpalast" erschien im April diesen Jahres zwar ein neues Bild- und Tondokument aus der Rockpalast Crossroads-Reihe, doch so neu sind die Aufnahmen gar nicht, denn das Konzert des schottischen Sängers und Songschmieds wurde bereits am 26. März 2004 in der Bonner Harmonie aufgezeichnet.
Der für mich bis dato unbekannte Jackie Leven ist für die Textvorträge zuständig, lässt sich dabei von seiner Akustikgitarre, dem Bassisten Kevin Foster und dem Keyboarder Michael Cosgrave begleiten. Das Trio besticht mit vordergründig gefühlvoll vorgetragenen Songs, die bei mir sehr angenehm wahrgenommen werden. Ab und zu unterstützt Cosgrave Leven mit Background-Gesang oder einer zweiten Stimme.
Schon nach den Opener "A Little Voice In Space" wird mir schnell klar, dass ich kein Rockspektakel zu erwarten habe, sondern eher ein intim wirkendes Konzert begutachte, dessen Qualität ich als gut einstufe, ohne einen richtigen Kracher zu entdecken. Die Songstrukturen wurden mit viel Gefühl inszeniert und versprühen, den Namen der Wirkungsstätte treffend, viel Harmonie. Neben Levens erstem Hit "Call Mother A Lonely Field" werden auch einige Songs vom "Shining Brother Shining Sister"-Album präsentiert. Zwischendurch sorgen ein paar witzige Geschichten des Schotten für einige Heiterkeitsattacken im Publikum.
Seine musikalischen Mitstreiter sorgen für ein schönes, melancholisches Klangfundament und begleiten seine ausdrucksstarke Stimme hervorragend. Trotzdem sollte der Musikfreund einem hauptsächlich im trüben Wasser bewegenden Notenkostüm offen gegenüber stehen. Hier sehe ich die Gefahr, dass der Silberling nicht bei allen Fans gut ankommen wird, zumal auch der Sound nur in 2.0 Dolby Digital aufgenommen wurde. Ich selbst stehe der Bild- und Tonkonserve nicht abgeneigt gegenüber, obwohl mich das Scheibchen nicht unbedingt vom Hocker reist.
Auf den Punkt gebracht: Die musikalische Qualität ist unumstritten gut. Die Spielzeit ist mit knapp Eindreiviertelstunden nicht gerade üppig ausgereizt. Die Texte, die fast einer Biografie des Hauptprotagonisten gleichkommen, werden anspruchsvoll vorgetragen. Die Instrumentalisten, die ohne Schlagzeug auskommen, begleiten Leven mit grundsolidem Handwerk. Alles in allem wirkt das Trio sehr eingespielt und hinterlässt einen fehlerfreien Spielabend. Deshalb halte ich ein Reinschnuppern für empfehlenswert, dass kann letztlich die Hilfestellung sein, um zu entscheiden ob man sich die DVD zulegt oder nicht.
Line-up:
Jackie Leven (vocals, acoustic guitar)
Kevin Foster (keyboards)
Michael Cosgrave (bass)
Tracklist
01:A Little Voice In Space
02:The Butterfly Story
03:Classic Northern Diversions
04:Live Or Die
05:Poortoun
06:Jacki’s Bad Depression – A Funny Story
07:My Philosophy
08:Jackie Talks About Kiel And His Mother
09:Call Mother A Lonely Field
10:Jackie Has A Moment Of Silence
11:Empty In Soho Square
12:Jackie Talks About Norwegian Prisoners
13:Exit Wound
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