La Mood / Moon By Soho
Moon By Soho Spielzeit: 41:50
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2011
Stil: Rock

Review vom 08.07.2011


Joachim 'Joe' Brookes
Die aus dem niederbayrischen Deggendorf stammende Band La Mood ist wieder am Start. 1985 wurde sie von Andy Mack, Richard Geishauser, Christoph Pauli sowie Reinhard Bachl gegründet und nach einigen Umbesetzungen wurde La Mood 1994 auf Eis gelegt. Die drei erstgenannten Musiker trafen sich nach sechzehn Jahren wieder und 2010 wurde das Trio wiederbelebt. La Mood enterte das Studio und spielte die neun Titel von "Moon By Soho" ein, wobei der vielbeschäftigte Mike Klement die Platte produzierte.
Die Band selber bezeichnet ihren heutigen Stil als »Indie Space Rock, dieser ist offen und klar, man läßt die Songs atmen, aus der Stille entwickelt sich eine Struktur, die sich zu einer emotionsgeladenen Stimmung ( Mood ) aufbaut.« Weiterhin: »Space Rock deshalb, weil das Tempo der Songs bewusst gedrosselt wurde, ohne an Energie in der Aussage und Dynamik zu verlieren.« Von dieser Warte aus gesehen, muss ich dem Dreier zustimmen. Allerdings hat La Moods Musik mit dem gemeinhin bekannten Genre weniger zu tun. Wenn man die neun Tracks Revue passieren lässt, würde man schon eher von ungemein gut geerdetem Rock sprechen dürfen.
"Birdy" ist eine Nummer, in der es angenehm rockt und gegen Ende des Songs nimmt uns die Lead-Gitarre mit auf einen sehr schönen Ausflug in Richtung Orient. Tja, La Mood ist schon für die eine oder andere Überraschung gut. Überhaupt ist der Sechssaiter in seinem Klang recht scharf gewürzt. Von den knapp über sechs Minuten ist keine Sekunde überflüssig. Andy Mack verfügt über eine eigenwillige Rock-Röhre mit einem gewissen Reibeisen-Charakter.
Richtig gut ist das abschließende "Vaquero". Hier gönnt man der elektrischen Gitarre eine Pause und die Akustische wird geschultert. Der rhythmische Stoff aus dem die Träume sind, scheint nicht vom Schlagzeug zu stammen. Es klingt, als habe Christoph Pauli seinen Arbeitsplatz gewechselt und auf einem Cajon Platz genommen. Auch akustisch ist La Mood gut. Von dieser Art Komposition hätte es ruhig noch mehr auf "Moon By Soho" geben können.
Apropos 'mehr': Die im Line-up aufgeführten Instrumente stammen aus dem Informationsblatt. Umso überraschter ist der Hörer, wenn er nicht nur in einem Song eine Blues-Harp vorgesetzt bekommt. Die wird auch noch gut gespielt und hat ihren berechtigten Platz im Band-Sound.
Der Titelsong "Moon By Soho" sowie "It Is Night" haben eine ähnlich lange Spielzeit wie "Birdy" und die Gitarren-Künstler erweisen sich auch als gut sortierte und knallharte Riff-Spieler. Das Jonglieren mit der Dynamik hat das Trio wohl bereits mit der Muttermilch aufgenommen. Immer wieder überrascht man den Hörer mit Rhythmus- und Tempowechseln. Dabei wird einerseits Wert auf einen plötzlichen Wechsel gelegt. Andererseits inszeniert man an mehreren Stellen förmlich eine divergierende Färbung des Songs. Fast alle Lieder stammen aus der Feder von Andy Mack. Der ruhig beginnende Opener "Rest In Peace", das luftige "Don't Try To Fall", das von der Harp bestimmte "House" und bereits erwähntes "Vaquero" hat Mack zusammen mit Richard Geishauser geschrieben.
Nach so einigen Hördurchgängen hat sich "Underground" bei mir zwischen den Ohren festgesetzt. Mag sein, dass es an der bluesigen Grundstruktur liegt. Wie dem auch sei, das Stück ist klasse und so schön relaxt. Abschließend soll ein letztes Mal aus den Informationen zitiert werden: »Der Sound der Band wurde beeinflusst aus Ihrer musikalischen Vergangenheit sowie von folgenden Bands:
Tom Petty, Led Zeppelin, The Church, und die frühen Gang Of Four
Line-up:
Andy Mack (vocals, electric guitar, acoustic guitar)
Richard Geishauser (bass, acoustic guitar, vocals)
Christoph Pauli (drums, percussion)
Tracklist
01:Reat In Peace (4:43)
02:Catrine (4:45)
03:Birdy (6:40)
04:Don't Try To Fall (3:45)
05:House (2:53)
06:Moon By Soho (6:26)
07:It Is Night (5:55)
08:Underworld (5:13)
09:Vaquero (2:56)
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