Loxley Beade / ...Of Transient Thoughts & Iridescence...
Of Transient Thoughts & Iridescence... Spielzeit: 41:31
Medium: LP
Label: Nasoni Records, 2004
Stil: Psycho Folk

Review vom 10.12.2008


Ulli Heiser
»Das Pferd von hinten aufzäumen« nennt man das wohl, wenn ich das Debüt der deutschen Psycho-Folker Loxley Beade, "...Of Transient Thoughts & Iridescence...", nach dem Zweitwerk Homogeneous Hump bespreche. Der Grund ist recht profan, denn ich wusste zuerst nicht, ob ich das Album überhaupt bespreche. Das bei Nasoni als limitierte LP erschienene Werk ist laut Label nämlich ausverkauft. Man kann es also nicht mehr einfach so erwerben. Aber, so mein zweiter Gedanke, das muss ja kein Grund sein...
Erste Auffälligkeit ist, dass mit Thomas Wellstein ein anderer Basser im Line-up steht. Mittlerweile heißt der Mann am Tieftöner Joerg Andres. Das hat stilistisch aber keine Auswirkungen gehabt, denn bei Loxley Beade kommt es auf zwei Konstanten an: Mastermind Patrick O.J. Moore und Markus Zettwuch. Nicht, weil Bass und Drums etwa unwichtig(er) wären. Nein, aber die Flöte, die Saz und Patricks Stimme sind für mich nach dem Kennenlernen von "Homogeneous Hump" das, was die Band ausmacht.
Insgesamt erscheint mir das Debüt etwas runder und 'rollender'. "Grace" etwa - das Stück groovt sich einfach nur nach vorn. Besonders erwähnenswert ist hier das angenehm rhythmische Gitarrenspiel und die sehr folkigen Flötentöne, die sofort Assoziationen an Ian Anderson erzeugen. Mandolinen-veredelt shuffelt sich "The Relentless Sea" ins Ohr, während "Reaping The Yield" oder "The Traveller" sich mit Patrick an der Flöte schmücken dürfen. Dieser leichte Siebziger-Touch mit losgelöst aufspielenden Saiten und dezentem Gebläse, mal mehr in die Folk(Rock)-Richtung zielend, mal mehr verspielt den Psychedeliker treffend, ist meines Erachtens nach die Stärke von Loxley Beade.
Auch "Mobile Phones" trabt locker-flockig von dannen. Dem ständig vorhanden Drive sitzt die Gitarre auf dem Rücken und beschert uns, wie in "The Weighted Load" schöne Läufe.
Auf jeden Fall haben sich Loxley Beade auf "Homogeneous Hump" weiterentwickelt, bzw. ihren Stil verfeinert. Manches auf "...Of Transient Thoughts & Iridescence..." ist im Vergleich dazu fast schon 'ein wenig zu ohrgefällig'. Der Einsatz der Saz wie in "Grey" 'muss' neben der Flöte einfach öfter präsent sein, dann sind die Jungs dort, wo sie hingehören: Feine rockig-groovende Gitarrenlinien in Verbindung mit der Exotik der türkischen Laute und der süßlichen Harmonie des Blasinstrumentes, dazu etwas Psychedelic wie in "Being There" und es passt.
Wenn ich auf der Bandseite lese, dass das neue Album aus vier sehr langen Stücken bestehen wird, dann scheint es so, als ob Loxley Beade diese Richtung konsequent gehen werden. Sie sind definitiv eine Truppe für ellenlange Nummern. Ich bin gespannt...
Line-up:
Jens Engermann (drums, percussion)
Patrick O.J. Moore (vocals, guitar, mandolin, flute)
Markus Zettwuch (guitar, turkish saz, backing vocals, harmonica)
Thomas Wellstein (bass)
Tracklist
01:Grey (4:39)
02:The Day That Wiliam Exploded (3:53)
03:Being There (3:33)
04:Grace (3:23)
05:Buzz (2:49)
06:The Relentless Sea (2:54)
07:Reaping The Yield (4:16)
08:Mobile Phones (4:14)
09:Blush (2:47)
10:The Traveller (2:58)
11:The Weighted Load (5:55)
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