K.C. McKanzie / DryLand
DryLand Spielzeit: 44:54
Medium: CD
Label: T3 records, 2009
Stil: Roots Music

Review vom 19.09.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Der ersten Kontakt mit K.C. McKanzies Musik war schon ein beeindruckender.
Nur ein gutes Jahr ist es her und schon hält die sympathische Musikerin, Sängerin und Komponistin ihr nächstes Album bereit.
Sie hat ihm den Namen "DryLand" gegeben und es abermals mit ihrem musikalischen Bruder Joe 'Budi' Budinsky eingespielt.
Mit der neuen CD geht es mir wie mit ans Herz gewachsenen alten Bekannten, die man nie vergisst, auch wenn man sich nicht immer auf der Pelle hockt. Da kann es ruhig große Zeiträume geben, man versteht sich und ist stets auf gleicher Wellenlänge.
So etwas kann man nicht von allen Menschen behaupten, der Vergleich mit McKanzies intensiver Musik passt hier aber genau so, wie er gemeint ist.
Von den ersten Minuten an spürt der Hörer, wie sehr man sich im "DryLand" zuhause fühlen kann.
Ein liebgewonnener Duft liegt in der Luft... McKanzie macht ihre ganz persönliche Art von Musik, legt damit ungemein viel in die Waagschale und vermag den Konsumenten, gepaart mit einer beeindruckenden Schlichtheit, in ihren Kreis zu nehmen.
Mir ging es mit ihrer "Hammer & Nails"-CD bereits so: K.C. McKanzie hat die bis in Hüfthöhe ausgetretenen Roots-Pfade verlassen und segnet die Szene mit schlichten und doch ergreifenden Songs, die kaum noch in eine Genre-Schublade passen. Die Künstlerin ist auf dem genau richtigen Weg, was auch ihren ungemein gut gefüllten Terminkalender angeht. Die Qualitäten der McKanzie finden allerseits mächtig Anerkennung und letztendlich geht es nicht nur kreuz und quer durch die Republik, sondern auch ins benachbarte Ausland.
Durch die Bandbreite der Instrumentierung ist das Duo in der Lage, ganz verschiedene Stimmungen zu vermitteln.
Da braucht es auch nicht immer ein Schlagzeug. Alleine schon durch den gezupften oder gestrichenen Kontrabass wird atmosphärisch Unterschiedliches geboten und mit oder ohne Drums vermag das Duo zu grooven.
Leidenschaft, Melancholie und Herzblut sind die Essenzen einer K.C. McKanzie, die es mit ihrem eigenständigen Songwriting versteht, für viele Höhepunkte auf dem abermals sehr persönlich ausgefallenen "DryLand" zu sorgen.
Neben der ausgesprochen großen musikalischen Vielfalt mit viel Liebe zum Detail, schwebt ihre tolle Stimme.
Um der CD gerecht zu werden, wird vom Hörer schon erwartet, dass er der Platte mehrere Durchläufe gönnt, um die nicht wenigen Feinheiten entdecken zu können.
Ohne Einschränkung ist dieses Album für ihre Fans und die, die es bestimmt noch werden, ein weiteres famoses Geschenk der in Berlin ansässigen Künstlerin.
Lieder ohne Flüchtigkeit oder Schnelllebigkeit hat die Protagonistin geschaffen. Auf diese Art und Weise kann man zeitlos schöne musikalische Landschaften erzeugen, die auch nach Jahren noch ihre Gültigkeit haben werden und nicht nur in ihrer poetischen Textausrichtung.
Hier und da schleichen sich auch Cello oder Tastentöne in die Arrangements ein und geben so eine noch besondere Note des Hörgenusses, wie zum Beispiel in "Man Of Gentle Birth".
Dezente Ausflüge in den Jazz beziehungsweise Blues gibt es auch, sodass für "DryLand" ein richtig gutes Umfeld geschaffen wurde. Bei dieser Musik lässt sich eine Begeisterung kaum unterdrücken, auch wenn McKanzie eine Frau der ruhigeren Gangart ist.
Nach "Hammer & Nails" ist das vorliegende Album eines der tief empfundenen Emotionen und ergibt einen weiteren Grund zur Freude.
Live darf man sich wohl auch auf einen Ohrenschmaus einstellen, sodass einem Konzertbesuch nichts im Wege stehen dürfte.
Bei diesem Dreiviertelstünder stehen einem manchmal die Haare zu Berge. Der Rezensent kann nur hoffen, dass der McKanzie nie die Ideen für solch großartige Songs ausgehen mögen und Budinsky weiterhin ihr kongenialer Partner bleibt.
Line-up:
K.C. McKanzie (vocals, guitar, banjo)
Joe 'Budi' Budinsky (upright bass, banjo, drums, percussion)
Charlotte Jacke (cello)
Tracklist
01:DryLand (3:54)
02:Lonely Fighter (3:21)
03:Lovesick Boy (3:21)
04:Man Of Gentle Birth (2:53)
05:The Preacher's Wife (3:26)
06:Battlefields (3:41)
07:The Shabby Bride (2:32)
08:Mirrors, Spoons And Bottles (3:00)
09:To The Ground (4:40)
10:Shades & Lights (3:32)
11:MachineGunFire (2:32)
12:Not The Loving Kind (3:41)
13:Into The Killerstorm (4:18)
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