M:Pire Of Evil - Crucified
Crucified Spielzeit: 42:04
Medium: CD
Label: Mausoleum Records, 2013
Stil: Thrash/Black Metal

Review vom 06.07.2013


Andrea Groh
Venom waren von Anfang bis Mitte der 80er Kult. Auch wenn es danach durchaus passable CDs gab (z. B. die neueste, "Fallen Angels" von 2011), kamen sie doch nie wieder an den Status heran, den sie früher hatten und zehren hauptsächlich von ihrer Legende - und das selbst bei jungen Metalfans, die die Zeit damals nicht miterlebt haben, weil sie noch gar nicht geboren waren.
Jeffrey Dunn, besser bekannt als Mantas war von 1979 bis 1985, von 1989 bis 1992 und von 1995 bis 2004 Gitarrist bei Venom, schrieb als solcher Musikgeschichte.
Danach und zwischendurch hatte er einerseits sein Soloprojekt Mantas und die Band Prime Evil / PrimeEvil / Empire Of Evil / M:Pire Of Evil (letztere Schreibweise seit 2010). Unter diesem Namen gibt es bisher zwei EPs ("Creatures Of The Black" von 2011 und "Demone" von 2013), das Debüt und nun "Crucified".
Wer das Gefühl hat, die Titel aus der Trackliste zu kennen, gehe mal ans Plattenregal zum Buchstaben 'V' wie Venom, um dort - vorausgesetzt, die Sammlung ist vollständig (wenn nicht, hilft auch im Internet nachschauen) - eine CD mit dem Namen "Temple Of Ice" (von 1991) und eine "The Waste Lands" genannt (von 1992) finden. Bei letzterer lohnt sich dann noch ein Blick auf die Songtitel. Ebenso bei der "Prime Evil" von 1989 (richtig, so hießen M:Pire Of Evil ja auch mal...). Allen drei ist gemeinsam, dass damals Cronos durch Demolition Man' ersetzt wurde. Ja richtig, der Name ist allen, die runtergescrollt haben, gerade begegnet, denn er ist der Vokalist/Bassist von M:Pire Of Evil. So ein Zufall aber auch - oder?
Also haben wir es hier mit zwei Ex-Venom-Members (der dritte, Antton, wurde durch JXN ersetzt) zu tun, die Songs aus ihrer gemeinsamen Zeit dort neu aufgelegt haben.
Mann Mantas, muss das sein? Fällt Dir sonst nichts mehr ein? Meinst Du, niemand erinnert sich mehr an diese Scheiben? Meinst Du, aufgewärmt werden die Songs besser?
Okay, wirklich schlecht sind sie nicht, man sollte sie jedoch nicht mit den Klassikern vergleichen. Wer auf rumpelig-riffigen Old-School-Metal, der teilweise auch mal Knüppelanwandlungen hat und sich irgendwo zwischen Heavy/Speed/Thrash und Black Metal bewegt, steht, wird es mögen, vor allem als Gegensatz zu modernem Sound.
Ob das flotte "Temples Of Ice", "Blackened Are The Priests" mit dramatischem Anfang und Ende, das kriegerische "Need To Kill" - das Material hat schon seine Momente, leider handelt sich aber auch oft eher um B-Ware.
Wer also braucht "Crucified"? Venom-alles-Sammler auf jeden Fall. Wer die Scheiben damals verpasst hat und sich eine Auswahl von Songs daraus ins Regal stellen will, kann ebenfalls kaufen.
Wer als Einsteiger die legendäre, 'schlangengiftige' Truppe aus Newcastle kennen lernen will, greift jedoch lieber zu "Black Metal".
Line-up:
Tony 'Demolition Man' Dolan (vocals, bass)
Jeffrey 'Mantas' Dunn (guitar)
Marc 'JXN' Jackson (drums)
Tracklist
01:Temples Of Ice (4:00)
02:Parasite (3:22)
03:Kissing The Beast (3:23)
04:Blackened Are The Priests (4:57)
05:Carnivorous (2:21)
06:Black Legions (3:16)
07:Need To Kill (5:09)
08:Wolverine (4:05)
09:Crucified (3:17)
10:Demone (3:21)
11:Taking It All (4:53)
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