Mary Fay / This Beautiful Storm
This Beautiful Storm Spielzeit: 38:01
Medium: CD
Label: Hellfest Records, 2010
Stil: Independent Rock

Review vom 27.10.2010


Wolfgang Giese
Eine junge Indie-Band aus Schweden. Das jüngste Bandmitglied ist der am 14.2.1992 geborene Theodor Kassitas, die anderen Musiker erblickten zwischen 1977 und 1984 das Licht der schwedischen Welt. Kassitas ist schon trotz seines jungen Alters ein ausdrucksstarker Sänger. Interessant ist, dass sich die Band eben nicht nur aus Gleichaltrigen zusammensetzt, sondern immerhin fünfzehn Jahre zwischen dem jüngsten und dem ältesten Bandmitglied liegen.
Auch spürt man irgendwie, dass es sich um Musik aus Skandinavien handeln muss. Jedenfalls ist es halt ein Gefühl, das darauf hinweist, dass die dortige Musik innerhalb der einzelnen Genres eine besondere Ausprägung hat. Das kenne ich vom Jazz ohnehin sehr stark. So war es im Independent-Bereich durch Bands wie Midnight Choir, die eine ganz besondere nordische Melancholie verkörpern, auch verstärkt zu vernehmen. Diese Musik entwickelt sich nach und nach zu einem Markenzeichen von hoher Qualität.
So auch hier, es treffen Independent-Klänge auf harmonischen Rock und das oft mit dem Gefühl von Weite. Allein der langgezogene Gesang schafft diese Vision. Dazu kann der Sänger auch innerhalb der Vokalharmonien kräftig schreien, wie bei "Before We Lose It All" zu hören ist! Vom Arrangement her ist dieser Song ohnehin einer meiner liebsten Titel, weil die Stimmung sehr 'rund' ist und die Musik schön fließt. Klar, dass der Song auch als Single erschien, eine kluge Wahl!
Klirrende Gitarren, treibende kraftvolle Rockdrums, darüber der harmonische und kraftvolle Gesang. Manchmal vernehme ich Anklänge an U2, dann wieder viel vom Britrock à la Oasis, sowie Harmonien, die in Richtung Big Country gehen. Und diese Einflüsse wiederholen sich hinsichtlich der Gitarrenarbeit immer wieder. Aber letztlich stellt sich durch den Gesang trotzdem ein relativ eigenständiger Sound ein.
Nun gut, ganz ohne an die eine oder andere Band erinnert zu werden, geht es sicher nicht. Doch lässt man das einfach völlig außen vor, dann treffen wir hier auf Musik, die zupackend ist, die mit einem harmonischen 'Wall Of Sound' aufwarten kann und zu unterhalten weiß. Die beiden Gitarren bestimmen das Geschehen klar und die von ihnen erzeugten Melodien sind sehr eingängig, wie grundsätzlich auch die Arrangements, die mit Feinheiten das ansonsten rockige Umfeld ab und zu abrunden, sodass man sehr kurzweilig unterhalten wird. Nicht nur druckvolle Titel, sondern auch das teilweise schleppende, dann doch aber wieder zupackende "Sorry Ain't Enough" ist ein gutes Beispiel für diese Abwechslung innerhalb eines Songs.
Ansonsten hören wir Musik wie aus einem Guss, bemerkenswert für ein Debütalbum, und ich denke und hoffe, dass die Band mit ein wenig Promotion noch sehr bekannt werden könnte. Sie haben hierzu eindeutig das Potential, sowohl vom Songwriting als auch von der emotional starken Interpretation her.
Line-up:
Theodor Kassitas (vocals, guitar)
Tommy Pers (guitar, vocals)
Jonas Asplind (bass, vocals)
Peter Bergman (drums)
Tracklist
01:My Bulletproof Consciousness
02:No More
03:Over You
04:Before We Lose It All
05:Sorry Ain't Enough
06:Still Counting The Days
07:Burning Bridges Tonight
08:Give Me Back Forever
09:The End Of Me And You
10:As We Fall Asleep
11:When Worlds Collide
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