Megasonic / Intense
Intense Spielzeit: 53:31
Medium: CD
Label: Mausoleum Records, 2014
Stil: Heavy Metal

Review vom 04.10.2014


Jochen v. Arnim
Megasonics Geschichte reicht weit in die Achtziger zurück, als die Bandgründer de Bock und Verhoeven mit ihren Eltern in derselben Straße im belgischen Flandern wohnten und aufwuchsen. Der Dritte im Bunde, Lieven de Wolf, war später Gitarrenlehrer von Jeroen de Bock und man spielte über die Jahre alleine oder gemeinsam in den verschiedensten Bands (u. a. Dakota, Grim Reaper, Graceland, Scyscraper). Erst 2012 konkretisierten sich die Pläne für ein gemeinsames Album unter dem Namen Megasonic, als de Bock sein eigenes kleines Studio aufbaute.
Mit den ersten Ergebnissen der gemeinsamen Studioarbeit wurde schnell klar, dass man professionellere Ziele anstreben musste. Das Studio wurde zu einer richtig guten Institution und die rohen Aufnahmen bekamen mehr und mehr Schliff. Am Ende stand dann "Intense" auf dem Rundling, der im Oktober Europas Märkte erfreuen wird. Ursprünglich war der Release schon für September vorgesehen, aber die Strategie des Labels wurde dann geändert.
Knapp über fünfzig Minuten Spielzeit wurden für die dreizehn Tracks bereitgestellt und Megasonic lassen vom ersten Moment an keinen Zweifel daran, wo die Reise hingehen soll. Die Talente der drei Herren sind unüberhörbar und sie versuchen, ihre Fähigkeiten gewinnbringend einzusetzen. Dabei fällt vor allen Dingen auf, dass keiner der Multiinstrumentalisten einen Hang zum 'zu viel Einbringen' hat. Alles bewegt sich schön auf einem Grundgerüst traditionellen Hard Rocks und Heavy Metals, wobei immer wieder progressive Elemente durchschimmern.
Wer die Verteilung der Aufgaben im Line-up aufmerksam liest, wird über den Begriff Orchestrierung stolpern. Dieses Element wird mehrfach äußerst eindrücklich eingesetzt und trägt prägnant zu einem eigenen Stil bei. Dieser eigene Stil ist auch das wichtigste Stichwort, denn das ist kein 08/15-Metal, der hier aus den Speakern dröhnt (und wenn Ihr die Anlage nicht auf 10 stellt, dann aber mindestens auf 8!). Man sollte sich und der Scheibe schon ein paar Umläufe gestatten, denn die drei Musiker haben unglaublich viel in ihre Songs gepackt, was sich dem Hörer gar nicht auf Anhieb eröffnen kann. Immer wieder entdeckt man feine Gitarrensoli, Gesangspassagen, die doch viel besser passen, als man das beim ersten Hören eigentlich dachte und andere stilistische Elemente, die versteckt eingeflochten wurden.
Selten wurde der Titel für ein musikalisches Werk passender gewählt. "Intense" ist in der Tat eine sehr intensive Angelegenheit, bei der ich bewusst darauf verzichte, einzelne Songs aufzudröseln. Die Qualität dieser ist durch die gesamte Scheibe gleichbleibend hoch. Gitarrenläufe, Basslinien, Soli und Gesangslinien sind extrem dicht konzipiert und entsprechend ausgeführt. Sogar die obligatorische Ballade "Man In The Moon" hat was, auf jeden Fall musikalisches Können. "Does Your Mother Know" kann nur mit einem dicken Augenzwinkern gewertet werden, wenngleich das musikalische Können der Herren Songschreiber von ABBA wohl auch unbestritten ist. Exemplarischer Anspieltipp für den Rest: "Raging Heart".
Der Waschzettel sagt, dass die Band den Sound von Van Halen, Ozzy, Aerosmith, Saxon, Savatage, Whitesnake, Metallica, UFO, Iron Maiden, Black Label Society und Alter Bridge vereinigt - wer sich das nicht vorstellen kann, dem sei dringlichst empfohlen, dieses Scheibchen zu verkosten. Das Ergebnis ist Megasonic, in eigenem Stil, in eigener Klasse!
Line-up:
Dimitri Verhoeven (vocals, keyboards, drums, orchestration)
Lieven De Wolf (guitars, bass, backings)
Jeroen De Bock (guitars, bass, drums, orchestration, backings)
Tracklist
01:Sonic Tension
02:Bombs Away
03:Demon's Lust
04:Witches Brew
05:Future Shock
06:Love Lost Love
07:Crash And Burn
08:Run For Cover
09:Raging Heart
10:Eye Of The Storm
11:Man In The Moon
12:Down To Mexico
13:Does Your Mother Know
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