Metro / We're Never Sexy
We're Never Sexy Spielzeit: 19:03
Medium: EP
Label: The Finest Noise, 2009
Stil: Indie Rock

Review vom 02.04.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Ein Wortspiel mit dem Bandnamen erspare ich mir hier.
Im Gegensatz zur großen Ladenkette kommt die Band Metro aus dem kleinen aber feinen Luxemburg. Das reicht dem Quartett wohl nicht, denn sie geben auf ihrer MySpace-Seite 'Dutch Carolina' an.
Nach einer Debüt-CD hat man sich zweieinhalb Jahre Zeit für den Nachfolger gelassen. Dieser enthält ganze fünf Songs, heißt provokant "We're Never Sexy" und kommt gerade mal auf neunzehn Minuten Spielzeit.
Mit ihrem verspielten Pop-/Indie Rock-Sound ist Metro schon gut angekommen, denn man war bereits als Support für Franz Ferdinand, The International Noise Conspiracy, The Wedding Present und Maserati auf Tour.
Laute Gitarren stehen eingängigen Hooklines und Refrains gegenüber.
Mit zwei Gitarristen kann man auch ordentlich Druck machen.
Die Stimme von Olivier Treinen kommt ebenfalls gut rüber und wie es nicht anders sein kann, ist der erste Song kompakt. Der Bass pumpt sehr gut und bis zum Einsatz der zweiten Gitarre ist er auf einer Ebene mit dem 6-Saiter zu hören. Richtig gut, was Yves Stephany auf den dicken Saiten zaubert. Richtig eingängig, wie sich Metro in ihrem Track "Less Than Zero" präsentiert.
Ein Gitarren-Solo wäre etwas für eine Vermisstenanzeige - ob einer der beiden sich wohl als Solist bemerkbar machen wird?
Das war der Kommentar zum ersten Track der EP.
Wir schalten zur zweiten Komposition.
Ups, was ist das denn?
Synthesizer-Sounds à la NDW. Viele 'ahs', wenige 'uhs' und das muss jetzt sitzen: 'Sexy', wie oft taucht dieses Wort im Track "You're Never Sexy" auf? Zu oft und immer schön betonen, das Wort 'sexy'. Wiederholungen bringen es, das wissen wir alle und es bleibt etwas hängen.
Zumindest dieser Begriff 'sexy'. Sonst nichts?
Wenn die Sythesizer ihre anfängliche Dominanz über die gesamten vier Minuten ausgespielt hätten, dann ja. Aber die Gitarren sind da auch noch und die lassen sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Nur in einer kurzen ruhig gehaltenen Zwischeneinlage kommen die Tasten nochmals in den Vordergrund und auf die Vermisstenanzeige hat sich auch jemand gemeldet. Halb anonym sozusagen, weil nicht genau anzugeben ist, ob es sich bei dem Solo um einen höher gelegten Bass oder eine tiefer gelegte Gitarre handelt. Vielleicht doch eher der Stephany?
Mann, das geht so schnell. Nummer drei der EP läuft schon.
Da reicht es gerade mal zu einem Kurz-Kommentar: "A Straight Lie" ist eine Kombination aus den ersten beiden Stücken und die längste Nummer. Wer sich überlegt hat, den Song mit einem solch stoischen Drum-Gebolze auf Touren zu halten, gehört bestraft. Das nervt, gerade bei dem längsten Song. Eine Empfehlung für die Entlastung der Nerven: Beim zweiten Hören auf den Bass konzentrieren... es lohnt sich.
Für "Precious" schalten wir live in unser Auslandsstudio, denn für diesen Indie-Rocker hat Luxemburg, glaube ich, eine viel zu kleine Szene. Da muss man schon rüber, über den Kanal. Jedenfalls lassen die vier Musiker mit diesem Track ihren wirklich rockigsten auf die Hörer los. Das ist auch gut so, denn noch eine Nummer in die Richtung der ersten drei wäre wohl des Guten zuviel gewesen.
Kaum geschrieben, startet Metro schon in auf die Zielgerade. Auch nicht schlecht, der Schluss-Spurt "She Went Under", weil abermals auf Gitarren-rockiges gesetzt wird. Höre ich da eine akustische Gitarre schrammeln? Ja, und endlich reißt sich die Gitarre mal für längere Zeit von der Riff-Hand los, um den Hörer glücklich zu machen.... es wird soliert.
Mit einer Kostprobe von fünf Nummern ist festzustellen, dass die Band aus dem Großherzogtum Luxemburg zweigleisig unterwegs ist.
Einerseits lassen sie sich mit knackigen Indie-Rockern nicht die Butter vom Brot nehmen, anderseits sollten sie Obacht geben, den Synthesizer-Pop nicht allzu sehr zu strapazieren.
Line-up:
Olivier Treinen (guitar, vocals)
David André (guitar)
Yves Stephany (bass)
Mike Tock (drums)
Tracklist
01:Less Than Zero (4:07)
02:You're Never Sexy (3:52)
03:A Straight Lie (4:22)
04:Precious (2:59)
05:She Went Under (3:44)
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