Mindbender / Burn 'em Slow
Burn 'em Slow Spielzeit: 51:45
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Stoner Metal

Review vom 17.10.2013


Jens Groh
Zapp... da ist sie. Die erste richtige Scheiblette der Sumpffreunde aus dem hohen Norden.
Aber gleich zu Anfang der Schock. Wo ist ihr Anselmo-Klon abgeblieben??? Hat der Haufen den etwa irgendwo im Moor verloren? Oder ist Nico lieber wieder in seine Pariser Katakomben entfleucht?
Klingt die Mucke jetzt doch anders?
Himmel noch eins. Da findet man eine Scheibe gerade wegen des bockstarken Gesanges richtig klasse und dann ist der alte Sänger futsch. Verdammt!!!
Aber nun mal langsam mit den jungen Pferden, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, oder so.
Auch wenn der Sangesposten an einen Anderen vergeben wurde, schaffen die Mindbenders das Kunststück, einen veritablen Ersatz aus dem Hut zu zaubern. Und ehrlich gesagt ist es scheißegal ob dieser aus Paris, New Orleans, Timbuktu oder zur Hölle irgendwoher stammt. Denn eines ist zu 100% sicher: Auch dieser Knilch, der hier ins Mikro schnauft, hat den Rotz auf den Stimmbändern. Und wenn man jetzt unbedingt einen Vergleich braucht, so sage ich mal: Wer Kyle Thomas bei den Alabama Thunder Pussys gut fand, wird auch hier seinen Spaß haben. Denn Lechte, so der Neue, tönt ähnlich wie einst der Kyle Thomas bei den 'Donnerfotzen'.
Musikalisch hat sich zum Glück nicht viel geändert. Wie auch auf der Mini wird ordentlich durch Louisianas Sümpfe gepflügt. Sprich, wer auf Down und Co. kann, wird auch an diesem Longplayer seine helle Freude haben. Allerdings vermisse ich etwas den Schmutz und das Siffige in der Produktion.
Gut, das mögen Andere anders sehen, aber mir ballert "Burn 'em Slow" etwas zu glatt aus den Boxen. Aber die Mucke an sich ist immer noch top.
Dennoch hat man bis zum Ende der CD nicht den Eindruck, man lausche hier gerade einer teutonischen Combo, sondern einer, die direkt aus den Südstaaten importiert wurde. Und dieses Gefühl, dass man nicht denkt, einer Truppe aus dem kühlen Norden Germaniens sein Ohr zu schenken, sondern glaubt, es sind Typen, die vor dem Abmörteln an den Instrumenten erst einmal ein BBQ für 15 Mann runtergeschlungen und mit etlichen Litern selbstberannten Fusel runtergespült haben, DAS macht Laune.
Also, rein mit dem Plasteteller in die Anlage. Alles auf zehn und schon kann die Grillparty in Latzhose und schmuddeligem Unterhemd dazu etwas Hochprozentigem losgehen. Auch wenn es in Deutschland oft recht kalt ist, diese Scheibe lässt das passende Klima entstehen.
Fuck, ich hör schon die Sumpffrösche quaken und riech' Gegrilltes...
Bleibt nur ein Fazit: Yeah! Coole Scheibe!
Line-up:
Lechte (vocals)
Buschi (guitar)
Mr. Godzilla (bass)
Magneto (drums)
Tracklist
01:Limits To The Sky
02:Pinnacle
03:No Reason
04:Burn 'em Slow
05:Totally Terror Tones
06:No More Moaning
07:Ernst Senior
08:Brothers And Sisters
09:Hellbender
10:Bow Down
11:Psychodelic Meltdown
12:Yeah!
Externe Links: