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Mindmovie / Happiness and Tears
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Zu Achim Wierschem gibt es in RockTimes bereits einige Fundstellen. Neben Flaming Bess sei da unbedingt auf sein erstes Solo-Album An Ocean Of Dreams verwiesen. Eine erste Ähnlichkeit zeigt sich bereits beim Anschauen des Covers: Steg, Meer, Gitarre. Letztere steht da nicht unberechtigt, denn Achim ist ein absoluter Meister in der Bedienung dieses Instrumentes. Allerdings ist seine handwerkliche Fähigkeit nicht auf die Gitarre beschränkt, denn mit Ausnahmen spielt er das komplette Gear selbst.
Ist das Debüt-Cover in Blautönen gehalten, so präsentiert sich der zweite Output in rot. Coverart, als auch -Motiv zeigen, wohin die überwiegend instrumentale Reise geht. Nein? Gut, dann nehmt den Namen Mindmovie mit hinzu und es sollte klar sein. Kopfkino ist angesagt und Achim legt das Drehbuch offen aus. Nicht dass man ihm folgen muss, denn man kann, losgelöst vom Booklet, seine eigene Filme abspielen. Bevorzugt in Ruhe auf dem Sessel mit dem präferierten Additiv.
Offen schreibt der Protagonist im Intro des klasse gestalteten Booklets, dass er in den letzten beiden Jahren viele Höhen und Tiefen durchwandert hat. Davon abhängig ist auch seine Musik und in den Stücken finden sich die Stimmungen, die er durchlebt hat, wieder. Man kann/soll seine 'Hintergundstories' beim Hören unbedingt anschauen, so meine ich. Nach einigen Hördurchläufen kann man dann natürlich auch seine eigenen Filme drehen. Aber das wird schwer, denn Achims Vorgaben sind erstens absolut treffend, sicher auch das eine oder andere Mal authentisch und wenn 'Geschichte' und Musik aus einer Hand kommen, dann passt das naturgemäß optimal. So lese ich bei "Spread Your Wings", dass Achim einen von den Altvögel verlassenen jungen Adler im Nest sieht, der überlegt, was er tun soll. Ohne Hilfe der Eltern muss er sich entscheiden das Unbekannte, den ersten Flug zu riskieren, oder zu verhungern. 'Nur' ein Tier, aber die Kopfreisen gehen unendlich tiefer und der Künstler lässt uns ohne Scheu und Hemmung teilhaben. Ja, auch bei ganz persönlichen Themen.: "See You Again" etwa - »This song is about the sadness of leaving a person we love, and the happiness of seeing this person again after a long period of time. I lost my mom in 2009, but I am sure that one day I will see her and my dad again«. Seinen Eltern ist mit "Going Home" ein weiteres Stück gewidmet.
Jeder Song steht für eine Geschichte. Intensiver erzählt, als es die übliche Songarithmetik Strophe, Bridge, Refrain im Allgemeinen kann. Hier steht der Projektname Mindmovie im wahrsten Sinne des Wortes für das Geschehen. Und das wird von dem Ausnahmegitarristen perfekt musikalisch umgesetzt. Logisch: Gitarre, oft und über lange Strecken instrumental, da tauchen Assoziationen in der Art Gilmour zum Beispiel zwangsläufig auf. Aber nicht nur. Achim fetzt und soliert auch gerne in die Richtung Ritenour. Angejazzt, fusionmäßig und auch metallisch sind seine Licks und Läufe. Die kongenialen Partner sorgen für verstärkenden Dampf und so brodelt es mitunter gewaltig, um im nächsten Moment tief in meditative Gefilde abzutauchen, den Herzschlag auf das Nötigste zu reduzieren.
Balladen stehen neben sphärischen Progjuwelen und schweren Gitarrenwänden. Man könnte, ja man müsste es vielleicht sogar: Jeden Song vorstellen und seine Geschichte erzählen. Aber das kann Achim besser. Wenn er in "Caravan Tribe" das Bild eines durch die Wüste ziehenden Nomadenstammes vor Augen hat, dann kommst du als Hörer nicht drum herum, als Höradditiv einen starken Mokka aufzusetzen. So intensiv wird die Songgeschichte musikalisch umgesetzt.
Im Fokus stehen eindeutig die instrumentalen Stimmungserzeuger. Wenn allerdings Gesang ins Spiel kommt, dann ist auch der vom Allerfeinsten; stellvertretend will ich bloß mal das Titelstück nennen. Diesen Doppeldecker sollte man im Regal haben. Sei es, um die Musik einfach zu genießen, oder aber als 'Hilfe' bei den berühmten Höhen und Tiefen des Lebens. Für Musikliebhaber ist es ja nichts Neues, bei Gelegenheiten jedweder Art Musik einzusetzen. Und Achim lädt uns dazu ein:
»Like no other art, music can really connect us. It speaks to us on a very basic and human level. And I hope that the music on this album speaks to you, my friends, and that you may enjoy it, too.«
Line-up:
Achim Wierschem (composition, all instruments) Plus CD 1: Astrid Gutendorf (composition, all instruments -#2) Byron Fry (lead guitar -#4) Adrian O' Shaughnessy (vocals & lyrics - #4) Andres Rexach (sitar, 2nd lead guitar - #5) Michael Jon Hartman (vocals & lyrics - #7,9) Gina Amador (flute - #8) Peter Figge (piano - 10, strings - #9,10) Raven MacKay (composition, all instruments -#12) Artie Q (composition, lyrics & vocals - #13) Uwe Cremer (composition, all instruments - #14) Plus CD 2: Kenneth Hope (composition, all instruments -#1) Erin Grey (- #1) Yves Sordage (guitar solo [middle part] - #3) Antonia Motta (bass - #4) Byron Fry (bass, 1st lead guitar, other strings - #4) Michael Jon Hartman (vocals & lyrics - #6,8,13) Jef De Corte (composition - #7) Henning Backhaus (arrangement, all instruments - #7) Peter Figge (composition - #8) Byron Fry (guitars, other strings - #9) Artie Q (vocals & lyrics - #10) Yves Sordage (2nd solo guitar, slap bass - #11) Daniel Gillet (late at work - #13)
Externe Links:
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