Moonstone Project / Rebel On The Run
Rebel On The Run Spielzeit: 52:11
Medium: CD
Label: Blistering Records/Edel, 2009
Stil: Hard Rock

Review vom 06.06.2009


Joachim 'Joe' Brookes
Zeremonienmeister Matt Filippini lädt zum dritten Gipfeltreffen seines Moonstone Projects ein. Mit vielen Musikern, darunter einige Hochkaräter, bläst er uns den frischen Frühlingswind beziehungsweise die eine oder andere Sommerbrise um die Ohren.
Phasenweise erklimmen die Windstärken bedenklich hohe Werte, allerdings geht einem nie das Dach über dem Kopf flöten.
Angesagt ist, was jeden Hard Rock-Fan nicht nur zu Freudensprüngen motiviert, sondern auch in andere Bewegungsschemata versetzt.
Steine gibt es wie Staub auf dem Mond satt, aber dieser Moonstone ist schon etwas Spezielles, irgendwo aus einem ganz besonderen Tal des Erdtrabanten.
Um den Moonstone Project-Nukleus Matt Filippini, James Christian (vocals), Alessandro Del Vecchio (diverse Tasteninstrumente), Nik Mazzucconi (bass) sowie Francesco Jovino (drums) schwirren einige interessante Musiker auf den Orbitalen um den Kern.
So schrieb Glenn Hughes "Closer Than You Think".
Er hat es sich nicht nehmen lassen, auf seiner Komposition auch gleich zu singen. Dann findet sich im Line-up noch Ken Hensley, der in der Maßstäbe-setzenden Album-Eröffnung "Sinner Sinner" für die »evil noises« zuständig ist. Bei "Madman" sitzt er an der Hammond und soliert.
Clive Bunker (Jethro Tull) übernimmt die Drumssticks und Ian Paice (Deep Purple) gibt im Rausschmeißer den marschierenden Takt vor.
Allerdings lässt sich ein Matt Filippini nicht die instrumentale Butter vom Brot nehmen. Bei den Gitarren ist er ein toller Alleinherrscher. Eine Ausnahme bestätigt die Regel… Massimo Numa. Stellenweise ist der Mastermind auch an unterschiedlichen Tasteninstrumenten zu hören.
"Rebel On The Run", welch ein Titel für ein heftig-deftig zupackendes Album, wartet mit einem perfekten Sound auf. Hier verpasst man kein einziges Instrument und besonders hervorzuheben ist das gemeinsame Aggieren der Keyboards und Gitarren, die auch mal geslidet werden oder in der akustischen Ausführung erklingen.
Auf "Rebel On The Run" findet man nichts Überflüssiges und, wenn erforderlich, gehen die Musiker auch ganz einfach zu Werke.
Robin Beck ist die Quotenfrau im ansonsten männlichen Gesangsumfeld.
Sie singt die Backing Vocals in "Halfway To Heaven". Chorus ist da wohl etwas untertrieben, denn es sollte eher zweite Lead Vocals heißen. Das wird der Beck-Rolle in dem herrlich abrockenden Schlusspunkt wohl gerechter. Die Nummer verfügt über einen ruhigeren Mittelteil, in dem Filippini seiner Gitarre einen spacigen Ausflug gönnt. Na ja, Moonstone kommt da nicht von ungefähr. Im Opener steht die Frau ebenfalls im Spotlight.
Die gesamte Platte kann für den geneigten Hard Rock-Anhänger gerne auch als Fundgrube einer großen Riff-Sammlung hergenommen werden.
Nie ermüdend ist der Silberling ein Quell der Hörfreude. Im Umfeld des hochklassigen Turbolader-Rocks mag die Hughes-Ballade etwas süßlich daher kommen, vermeidet aber am Abgrund den falschen Schritt ins Leere. Wenn man bei dieser Platte einen Funken Soul hören möchte, passt es hier.
Der "Cosmic Blues" ist keiner, dafür dürfen die Fans des 12-Takter-Rocks in "Hey Mama" mit Freude applaudieren. Filippini ist auf einem kurzen Ego-Twin-Guitar-Trip und Del Vecchio spielt doch glatt ein echtes Honky-Piano. Im Ungewissen lässt man den Hörer, wer mittendrin die Harp spielt. Schade, wenn auch kurz ist es eine klasse Einlage.
Die Stücke sind höchst abwechslungsreich arrangiert worden.
So bringen die Percussions von Jovino das funkige "From Another Time" (Tommy Bolin) so richtig auf Vordermann und "Moonster Booster" eröffnet er mit Doublebass.
Dass die Refrains und Chorusse ebenfalls sitzen, sollte nicht unerwähnt bleiben. Dafür gibt es zig Beispiele auf der gesamten CD.
Manchmal ist es einfach mit der Musik: Das Machwerk "Rebel On The Run" vom Moonstone Project ist klasse!
Line-up:
James Christian (vocals, backing vocals)
Robin Beck (vocals - #1, backing vocals - #1,9,10)
Matt Filippini (all guitars, moog, minimoog, mellotron, electric piano)
Alessandro Del Vecchio (minimoog solo - #1, Hammond, Rhodes, clavinet, piano, percussion, backing vocals)
Ken Hensley (evil noises - #1, Hammond - #9)
Massimo Numa (acoustic guitar - #6)
Nik Mazzucconi (bass)
Francesco Jovino (drums, percussion)
Clive Bunker (drums - #1,8)
Alex Mori (drums - #3,6,8)
Ian Paice (drums - #10)
Hillary Thomas (violin, viola, cello - #6)
Roberto Tiranti (backing vocals - #5,8)
Tracklist
01:Sinner Sinner (4:34)
02:Moonster Booster (5:54)
03:Cosmic Blues (6:12)
04:From Another Time (4:00)
05:Rebel On The Run (7:32)
06:Closer Than You Think (4:34)
07:Hey Mama (5:24)
08:Shooting Star (4:31)
09:Madman (4:19)
10:Halfway To Heaven (5:14)
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