Mothernight / Same
Mothernight Spielzeit: 69:06
Medium: CD
Label: Locomotive Records, 2007
Stil: Rock/Metal

Review vom 24.04.2007


Joachim 'Joe' Brookes
Rock/Metal-Herz, was willst du mehr? Da legt die polnische Band Mothernight mit dem gleichnamigen Album ihr Debüt vor und serviert eine Mischung aus Rock, Metal, Industrial, Wave und Gothic.
"My Pain", der Opener, kann da schon mal gut für Pluspunkte sorgen. Schleppender Rhythmus gepaart mit tiefergelegter riffiger Gitarre, kurz eingestreute ruhigere Passagen, in denen die Stimme der Sängerin Freya voll zur Geltung kommt und der Bass donnert. Mothernight lassen aufhorchen und sorgen für Spannung in Bezug darauf, was einen noch so alles auf ihrem Erstling erwarten mag.
"Someone To Feed On" beinhaltet die Songstrukturen des Vorgängers, ergänzt durch einige Sounds aus dem Computer. Der Bass sorgt in den 'Entspannungsphasen' immer wieder für Aufmerksamkeit. Wen wundert es?
Mothernight existieren schon seit dem Jahr 2000, wurde vom Gitarristen Deimos und dem Bassisten/Produzenten Gabriel in Warschau gegründet.
Zunächst als Duo am Start, gesellte sich im Jahr 2003 der Schlagzeuger Berith dazu, und man nahm mit einigen Sessionmusikern erste Songs auf. Ein Jahr später wurde das Line-up durch die Sängerin Freya komplettiert.
Angenehm wird "Another Chance?" durch eine akustische Gitarre, die den Song eröffnet, im Mittelteil und am Ende abermals auftaucht, aufgelockert.
Die Neugierde des Hörers bekommt mit "Illumination" einen kleinen Durchhänger, denn der Track ist ein Déjà-vu-Erlebnis, weil er den ersten beiden Tracks der CD sehr nahe kommt.
Für Heterogenität im Soundgefüge ist durch das folgende "Shadowsblack", welches man fast als Ballade bezeichnen kann, gesorgt. In den relaxten Phasen brilliert wieder Gabriels Bass.
Hey, was ist das? "Resurrect Me" ist geprägt von akustischer Gitarre und Gesang in orientalischem Stil. Herrlich, wenn dann auch flötenartige Töne addiert werden.
"Don't Wanna Listen": Doch! Deimos haut ein klasse Gitarrensolo raus. War bisher im kompakten Bandsound eher die Seltenheit. Kurz und knapp kommt das deutlich rockende "Infect Your Soul" auf den Punkt.
Gefällig ist das Miteinander von akustischer und elektrischer Gitarre in "Hunger" und "The Down" ist ein leider nur sehr flüchtiges atmosphärisches Intermezzo von knapp 2 Minuten. Toll! Da wäre etwas mehr besser gewesen.
Als Rausscheißer hat man sich "Hello" von den Shakespeare's Sisters ausgesucht. Die Laufzeit ist dann leider irreführend, denn der Song ist zwar als Bonus Track gekennzeichnet, erweist sich aber eher als als ein versteckter Song, denn man muss schon viel Geduld mitbringen. Ganze 15 Minuten vergehen, um die ersten Töne der Nummer zu Gehör zu bekommen. Mothernight mal ganz anders: Sehr melodisch, herrlicher Gesang von Freya und, man glaubt es kaum… Pianoklänge!
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Was bleibt nach bereinigten 54 Minuten Mothernight?
Das Debüt präsentiert sich nach einigen Durchgängen - intensives Hören vorausgesetzt - als eine mit Liebe zum Detail arrangierte CD.
Ein Album, dem man seine Aufmerksamkeit schenken sollte, denn das Quartett hat Potential und wenn seine Musik in Zukunft noch etwas abwechslungsreicher wird, steht einer positiven Zukunft nichts im Wege…
Line-up:
Freya (vocals)
Gabriel (bass)
Deimos (guitar)
Berith (drums)
Tracklist
01:My Pain (5:15)
02:Someone To Feed On (4:46)
03:Another Chance? (4:38)
04:Illumination (4:13)
05:Shadowsblack (6:16)
06:Resurrect Me (5:19)
07:Waiting To Die (4:19)
08:Don't Wanna Listen (4:19)
09:Infect Your Soul (3:56)
10:Hunger (4:44)
11:The Down (1:44)
12:Hello [Bonus Track] (19:31)
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