Southern Rock gehört ja heute nicht unbedingt zu den angesagtesten Musikrichtungen, was eigentlich schade ist, denn bei dieser Musik fühlt der Mann sich noch als solcher und denkt voller Wehmut an die Zeit zurück, als er selbst noch lange Haare hatte und harte Gitarrenriffs im Radio an der Tagesordnung waren. Lange ist es her. Mozely Rose vertreten mit ihrer Musik genau diesen Stil. Beeinflusst von Lynyrd Skynyrd und anderen Bands aus dem Genre.
Die Platte wurde ordentlich produziert und klingt dementsprechend. Die Gitarren sind gut zu hören und auch der Gesang kommt deutlich und klar rüber. Die Drums stehen im Mischungsverhältnis genau da, wo sie hingehören und auch der Bass hat den richtigen Platz im Soundbild eingenommen. Ein ordentliches Booklet mit allen Lyrics liegt der CD bei, wobei die Texte für meine alternden Augen schon etwas schlecht zu lesen sind.
Als Opener gibt es den Riff von "Bonie Maronie" in leicht abgewandelter Form. Das Stück heißt bei Mozely Rose dann "The Pure Station" und hat mit dem Klassiker von Johnny Winter, außer dem besagten Riff, absolut nichts gemeinsam. Die Nummer geht gut ab und als erstes fällt der hervorragende Gesang von Alan Crist auf.
"Never Opened My Eyes" ist einer der ruhigeren Songs der CD. Der Bass fällt durch seine angenehmen Linien auf, die er durch den Song zieht. Saubere Arbeit ebenso von den Gitarren, die sich in einem kurzen Solo zu den typischen Double-Leads vereinen. Sehr gut kommen auch die Einsätze des Gastmusikers Steve Cantrell. Piano und Orgel, immer dezent eingesetzt, bereichern viele Songs auf dieser Platte.
"Funk Off" groovt mächtig. Hier tobt sich der Bass neben den Gitarren ordentlich aus. Twin Guitars, Wah Wah-Effekte, Rocker was brauchst Du mehr? Ja genau, ein kaltes Bier. Einer meiner Lieblingssongs auf diesem Album.
Der sehr stark countryinfizierte Song "She Don't Want Me Drinking", mit dem übermächtigen Pedal-Steel-Sound, ist nicht meins und passt irgendwie nicht wirklich zu dem Rest der Platte. Leider dümpelt auch "Paper Napkin" nur so vor sich hin. Etwas mehr Aufgeregtheit hätte dem Song sicher gut getan.
Mit "Say What You Want" nimmt die Band am Ende noch mal Fahrt auf. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Qualität der Songs aus den ersten zwei Dritteln des Albums am Ende der Platte nicht mehr erreicht wird. Sehr schade, denn damit hat Mozely Rose die Chance auf unseren begehrten Tipp vertan. Trotzdem noch ein überdurchschnittliches Album.
Line-up:
Alan Crist (vocals, guitar)
Matt Nicholls (vocals, guitar)
Seth Penick (percussion)
Neal Townsend (bass)
Guests:
Steve Cantrell (piano, organ)
Adrian Hayden (congas)
Craig Harmon (pedal steel)
| Tracklist |
01:The Pure Station
02:Rolling The Dice
03:Good Enough
04:Never Opened My Eyes
05:Funk Off
06:Catching Up With Me
07:I Don't Know Who You Are Anymore
08:Second Chances
09:She Don't Want Me Drinking
10:Paper Napkin
11:Once Again
12:Say What You Want
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