Mucha Gueva / Mala Mujer
Mala Mujer Spielzeit: 46:55
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Alternative Rock

Review vom 30.03.2013


Joachim 'Joe' Brookes
Herzlich willkommen zum zweiten Teil der Mucha Gueva-Freakshow. Die Premiere gab es hier. Auch "Mala Mujer" ist von vorne bis hinten ein Machwerk von Robert Neuber aka Mucha Gueva und er bleibt sich, was den musikalischen Output angeht, treu.
Die vorliegende Platte ist ein weiterer tonaler Schmelztiegel und die Dreizehn ist eine Glückszahl für den Protagonisten sowie Hörer. Mit seinem Projekt legt er keine Grenzen fest und so kommt man abermals voll auf seine Kosten. Ein Gedankenspiel: Die dreizehn Eigenkompositionen könnte man einzeln problemlos auf viele RockTimes-Redakteure verteilen, denn Mucha Gueva steht auch für Stilvielfalt.
Wenn man so breitbeinig aufgestellt ist, zeugt dies von einem kosmopolitischen Blick auf die Dinge. Blues, Hard Rock, Nu Metal, Psychedelic, Reggae sowie Rockabilly bilden das Spektrum von Mucha Gueva und hier glänzen die Nummern nicht nur in den Spektralfarben. Da gibt es noch so Einiges zwischendrin zu entdecken.
"Mala Mujer" könnte man auch als 'One Band Festival' bezeichnen. Viele Genres und nur eine Band. Da sind Umbaupausen kein Thema. "Who's Creeping Now" ist eine herrlich melodiöse Angelegenheit, die noch dampfend aus einem Spaghetti Western stammt und "Spaghetti Cochino" ist ein Stück, das aus einer der angesagtesten Heavy Metal-Schmieden stammt.
"Mala Mujer", was übersetzt 'schlechte Frau' heißt, ist die ultimative Befreiung der Emotionen, ein musikalischer Freistoß, für den es kaum Vergleiche gibt. Mucha Gueva steht für großartige Unterhaltung. Robert Neubers Stimme ist so wandlungsfähig wie ein Chamäleon. Zu heftigen Gitarrenriffs gibt es stampfende Rhythmen und eine ganze Kompanie marschiert im Gleichschritt durch die angeheizte Szenerie.
In etwas leichter rockender Manier (aber auf keinen Fall Rock-Light) geht es bei "Stratocrusin'" zu. Ein Textauszug soll stellvertretend die allgemeine Stimmung auf der Scheibe beschreiben:
»Jump on it, everybody's
gotta do the stratocrusin'

Threw off their chains
Walked through this land
Of little wonders«
"Mala Mujer" ist eine Fundgrube voll mit mitreißenden Riffs. "Madre De Dios Que Puta Mala Mujer" ist eine gelungene Mischung aus balladesker Psychedelic und hinreißendem Hard Rock mit einem melodischen Faktor. Danach wird für "Weather Is Fine" in Windeseile das Hemd gewechselt und Mucha Gueva entführt den Hörer mit seinem ganz persönlich intonierten Reggae in die Karibik. Happy hour! Hammer!
Klasse Rockabilly-Stimmung bietet eine weitere Variante von Robert Neubers vielse(a)itigem Können und wenn er dann mit Reibeisenstimme ganz tief im "Pearls At Swine"-Blues versinkt, wird das Bottleneck aktiviert. Toll! Nach dem furiosen Treiben setzt Mucha Gueva als Rausschmeißer ein ruhiges Ausrufezeichen.
"Mala Mujer" ist eine weitere bemerkenswerte Tat der Band mit nur einem Künstler. Hier ist für aufgeschlossene Musikfans mehr als nur Reinhören angesagt.
Line-up:
Robert Neuber (all instruments, vocals)
Tracklist
01:Hail To The Hard Rocking Savior (2:22)
02:Steel Colossus (3:47)
03:Stratocrusin' (3:39)
04:Madre De Dios Que Puta Mala Mujer (6:38)
05:Weather Is Fine (3:37)
06:If I Can't Make It With You (2:41)
07:All You Dickheads Go To Hell (2:39)
08:Spaghetti Cochino (3:53)
09:Who's Creeping Now (3:57)
10:Broad Butt Betty (2:22)
11:Humanoid Juke Box Machine (2:25)
12:Too Old Too Slow (4:39)
13:Pearls At Swine (3:59)
(Musik & Worte Robert Neuber)
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