Liest man die Liste der Musiker und stellt fest, mit wem jeder Einzelne bereits zusammen gespielt hat, stößt man auf bekannte Namen. Zum Beispiel
Graham Parker,
Nick Lowe,
Elvis Costello,
Van Morrison,
Jackie Leven,
Chris Hillman und noch einige andere.
Hier dürfen sie das Ehepaar
King/Dalgleish begleiten. Eine musikalische Partnerschaft, die sich im Booklet bei anderen Partnerschaften bedankt, zum Beispiel bei
George Jones und
Tammy Wynette oder auch
Delanie & Bonnie.
Werden sich die Beiden in die Reihe der Berühmtheiten einreihen können?
Skurril wirkt es ja schon, wenn man das Pärchen auf einer Bank sitzen sieht, sie im weißen Kleidchen und roten Täschchen und er mit einem Blumenstrauß in der Hand. Ist es die eigene Hochzeit, die hier dargestellt wird oder sind sie nur zu einer eingeladen? Wie auch immer, sehr fröhlich blicken sie nicht drein!
Ach, da werden Erinnerungen wach, wenn ich den ersten Tönen von "By A Thread" lausche, und zwar an das 'historische' Duo von
Emmylou Harris und
Gram Parsons. Der Titel atmet die Atmosphäre von "Love Hurts", ganz klasse. Nur moderner klingt es ein wenig. Und ich kann es nicht oft genug erwähnen: Ich liebe diese Klänge der Pedal Steel, obwohl sie hier sehr sparsam eingesetzt sind.
Der zweite Song entführt uns etwas nach Louisiana und in das Bayou. Ein dezenter Anflug von Cajun ist in den Song eingeflochten und so langsam fragt man sich, wie können die kühlen Briten diesen Sound bringen?
Wie auch immer, gelegentlich fühle ich mich in die Zeit der Sechziger und Siebziger zurück versetzt, als die Countrymusik in Nashville eine besondere Ausrichtung erhielt und auch 'fremde' Elemente Einzug hielten.
Lou klingt mitunter wie
Tammy Wynette oder auch wie
Patsy Cline und bringt auch so die 'guten alten Zeiten' zurück. Die professionelle Band ist wirklich unglaublich locker und scheint die Musik nur so aus dem Ärmel zu schütteln. Manchmal klingt es wirklich authentisch-historisch, dann wieder scheint die Pub Rock-Vergangenheit des einen oder anderen Musikers auch durch und auch der Jetztzeit ist man durchaus verpflichtet. Eine wirklich interessante Mischung und eine neue Variante der 'Cosmic American Music', made in Britain!
Und äußerst hervorragend ist, dass nicht eine einzige Fremdkomposition respektive alte Titel verwendet wurden, sondern alles neu geschrieben ist. Vielleicht hat der eine oder andere Titel auf Dauer auch das Zeug zu einem Klassiker. "Going Back To Memphis" könnte ein solcher sein. Alter Sound in neuem Gewand, sehr überzeugend! Die Presse und auch Musiker haben sich bereits sehr lobend über diese Produktion geäußert, unter anderem auch Chris Hillman.
Einzug haben im Gesamtbild auch Honky Tonk und Spuren von Rockabilly gehalten, die den besonderen Reiz ausmachen. Nach Westons Band Good Sons hier also nun ein weiterer erwähnenswerter Streich, ich bin gespannt, ob es einen Nachfolger geben wird, auf jeden Fall hoffe ich es! Denn als musikalisches Paar können sie sich gern in die Reihe der bekannten Duette einreihen.