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My Name Is Music / Revolution
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Das elastische Band des musikalischen Outputs der österreichischen Band My Name Is Music wird stets in Schwingung gehalten.
Band ist gut... es sind zwei Künstler, die einen Seelenstriptease der anderen Art vollbracht haben. Ganz dicht am täglichen Leben befinden sich Phoebe Hall sowie Niki Altmann. Beide bringen bereits Erfahrungen aus anderen Bands mit. My Name Is Music ist relativ neu am Firmament der alternativen Musik. Im Jahr 2007 gab es den Startschuss, man spielte Konzerte und 2009 begannen die beiden Künstler damit, Songs zu schreiben. Bald stand die Entscheidung fest... ein Album sollte her. Nun ist es soweit. Ihr erstes Baby trägt den herausfordernden Titel "Revolution". Was provokant benannt wird ist ein Umsturz der anderen Art.
Die unzähligen Zwischentöne und eigenwilligen Arrangements der Lieder geben Anlass zum Aufhorchen. Hall hat eine klasse Stimme, mit der sie ungemein viel Soul transportiert und was Altmann an seinem Hauptarbeitsinstrument, dem Bass, vollbringt, macht spitze Ohren. Gesang und Bass sind allerdings nicht alles, was das Duo zu bieten hat. Altmann ist instrumental umtriebig. Er setzt auch Gitarre, Snaredrum, Cymbals, Melodica und Harmonika ein. Nur zweimal gibt es ein vollständiges Schlagzeug zu hören. Diesen Part gab man in andere Hände. Frank Schachinger von den 3 Feet Smaller erledigt das. "Revolution" ist eine gewaltig gute Platte, die ihre Kraft auch aus der Ruhe schöpft.
Omnipräsent ist der Tieftöner und damit zaubert Altmann unglaubliche Stimmungen. Das macht etwas her, wenn er die Hall begleitet. Ungewöhnlich, aber nicht gewöhnungsbedürftig ist die 'Revolution'. So, als stünde sie einerseits schon seit Jahrzehnten in den Geschichtsbüchern der Musik. Andererseits gibt MNIM dem Hörer das Gefühl, als würde man eine Chronik neu schreiben. "Revolution" ist nicht nur »a fundamental change in power or in the way of thinking that takes place in a relatively short periode of time.« Die 'Unruhen' der beiden Musiker sind eine Reorganisation von vielen Elementen, die bereits einzeln in mehreren Stilen heimisch sind und waren. My Name Is Music erfinden das Rad nicht neu, sondern eigenwillig anders. Weniger ist oft mehr. Frappant persönlich geht das Duo ans Werk und irgendwie haben die Zwei einen Brunnen entdeckt, den andere bisher noch nicht gefunden haben.
In den dreizehn Kübeln, die sie aus dem unbekannten Abyssus heraufgezogen haben, befindet sich doch tatsächlich auch der Blues.
Anders kann man das lockere groovende "Keep On Running" nicht erklären. Altmann lässt sich nicht nur einmal zu einem Solo hinreißen. Ab und an leistet er seiner Partnerin gesanglich Gesellschaft. In "7 Hours" geht das nicht, denn hier spielt er die traurig klingende Melodica und gibt dem Track den Charakter eines Chansons. Dass der Mann am Tieftöner ein Kenner der cineastisch galaktischen Szenerie ist, belegt er mit seinen Bassspielereien in der Zwischenmahlzeit "Oh Shit, My Boyfriend Is Darth Vader".
An einigen Stellen positioniert man ganz locker die Gedanken des Hörers in den Sechziger- beziehungsweise Siebzigerjahren.
Zart sowie bitter fallen die Songs aus und Phoebe Hall hat immer die richtigen vokalen Antworten auf die musikalischen Fragen. Wie Bass und Gesang pur klingen, belegt das Duo mit dem "Birthday Cake". My Name Is Music verfügt über eine signifikante Diktion aus Rhythmus, Melodie und Aussage. Rau und sanft ist die Mischung in "Popstar".
Mit Schlagzeug und aufgewühlten sowie wohlklingenden Gitarrentönen serviert uns der Zweier mit Drummer eine Hardcore-Unruhe. "My Sweetheart" bietet reine Emotionen, verpackt in besänftigendem Minimalismus. Zum Abschluss rockt "Rain" die Bude. Das Duo kann so divergent sein. My Name Is Music kann, nein muss man sich merken, auch wenn sie einen am Ende von "Rain" schier im Regen stehen lassen. Auf einer Platte habe ich solche Musik noch nicht gehört.
Line-up:
Phoebe Hall (vocals) Niki Altmann (bass, snaredrum, harmonica, melodica, cymbals, backing vocals)
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