Aaron Newman & The OK Caravan / Same
Same Spielzeit: 37:59
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Americana

Review vom 09.03.2015


Wolfgang Giese
Bei Aaron Newman & The OK Caravan handelt es sich um eine Formation, die in einem Folk/Americana-Umfeld aufgewachsen ist und im Jahre 2013 in Oklahoma City gegründet wurde. So schwingt dann auch ein wenig Stilistisches aus der dortigen Red Dirt-Szene mit, wenngleich diese Musik nicht in diesem typischen Stil dargeboten wird. Vielmehr ergeben sich viele verschiedene Stimmungen, von Singer/Songwriter bis Roots Rock, dazu noch ein bisschen Country durch den Einsatz von Fiddle und Mandoline.
Mit nicht ganz sicherer Intonation im Gesang wird ein Auftakt mit einer sehr einladenden Atmosphäre präsentiert. "1892" hat einen angenehmen Eröffnungscharakter und macht sogleich Lust auf mehr! Mit dem Song über das Massaker am Washita River durch den blutrünstigen General Custer geht es flott weiter. Dieser nimmt tempomäßig Fahrt auf und berichtet über diese Gräueltaten. Der Überfall des 7. US-Kavallerie-Regiments auf ein Dorf der Südlichen Cheyenne fand am 27. November 1868 statt.
Kommen wir zu "Day Is Done": Eine Prise Gene Clark/The Byrds treibt diesen Song mit angenehmer Stimmung voran. Doch nicht nur hier, sondern auch bei anderen Stücken höre ich Anklänge an Clark, nur ohne dessen vollendete Melancholie in der Stimme - dafür mit einem etwas raueren Aspekt. Der "Winter Blues" hat eine leichte Spur von Country und drückt eine sehr angenehm-ruhige Stimmung aus, die zum Schluss mit dem Reprise noch einmal aufgegriffen wird, und dann läuft "I'm On The Moon, You're On The Sun" atmosphärisch eindeutig in Richtung Creedence Clearwater Revival. Somit wird eine ganze Palette verschiedener Einflüsse amerikanischer Musiktraditionen aufgegriffen, um damit ein buntes Bild zu malen - ein Bild, das sehr impressionistisch und zugleich expressionistisch wirkt.
So hat man ein Album vorliegen, das man durchgehend mit zufriedenstellender Wirkung genießen kann. Einfach solide, manchmal etwas darüber und für mich ist es hauptsächlich auch der prägnante Gesang, der die Musik in einen individuellen Stand erhebt. Der raue Charme kann durchaus betörend wirken und dieser Roots Rock geht direkt ins Blut. Das ist eine feine Platte geworden!
Line-up:
Aaron Newman (vocals, rhythm guitar)
Chad Roper (fretted & fretless bass)
Blake Lennon (lead guitar, lap steel, mandolin, keys, background vocals)
Carlton Dorsey (fiddle, mandolin)
Walton McMurry (percussion)
Derek Paul (background vocals - #1,6)
Tracklist
01:1892
02:The Battle Of Washita River
03:Day Is Done
04:Going In No Direction
05:No Return
06:Winter Blues
07:Only In America
08:Correlation
09:I'm On The Moon, You're On The Sun
10:Winter Blues (Reprise)
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