CS Nielsen / Man Of The Fall
Man Of The Fall Spielzeit: 62:28
Medium: CD
Label: Melodika, 2012
Stil: Singer/Songwriter, Folk

Review vom 25.06.2012


Wolfgang Giese
Heute stelle ich eine CD eines Künstlers aus Dänemark vor, Carl Søren 'CS' Nielsen. Sein Debütalbum erschien im Jahre 2007 und zwischenzeitlich hat sich Nielsen in seinem Heimatland - wie man hört - als beachtlicher Singer/Songwriter in Dänemark etabliert. Wenn ich den ersten Song des Albums höre, kann ich dies spontan so unterschreiben, denn der Barde klingt sehr professionell und ausdrucksstark. Die Musik würde ich nicht nach Dänemark, sondern ganz klar in die Vereinigten Staaten verfrachten. 1977 wurde CS Nielsen auf der kleinen dänischen Insel Samsø geboren - seit den neunziger Jahren ist er als Musiker aktiv.
Viel Musik amerikanischer Tradition bietet der Künstler auf "Man Of The Fall", viele Stile werden zitiert. Allen voran ist es Folkmusik, zu der sich Einflüsse aus Country und Blues gesellen. Mit einer weitgehend akustischen Ausrichtung mit gelegentlichen elektrischen Sprenkeln wird die Musik angenehm und irgendwie 'gemütlich' ausgekleidet. Dazu ist es die besonnene und Ruhe ausstrahlende Stimme Nielsens, die mit den Instrumenten eine harmonische Einheit bildet. Nichts wirkt aufdringlich und dennoch eindringlich, weil ich als Hörer viel Gefühl, Enthusiasmus und Leidenschaft bei der Umsetzung spüren kann.
Mit einer mystischen Ausstrahlung, drohnenhaftem Arrangement mit hintergründig agierender E-Gitarre und teils kratzigen Violinenklängen strahlt "Blood Of The Lamb" mit einem Hauch von altem Blues die düstere Seite der Seele aus. Es ist, als würde er eine Geschichte von der Begegnung mit dem Teufel erzählen. Schaue ich dann auf den Text, scheint sich diese Vermutung zu bewahrheiten und beides bildet eine magische Einheit. Überhaupt atmen die Texte ein wenig Mythologie und sind mit persönlichen Sichtweisen und Zeitgeist ausgestattet. Sie erzählen Geschichten aus dem Leben, man mag sich darin wiederfinden - seien es Themen zur Liebe, zum Tod oder Reisen, Verlust usw.... Auch die dunklen Seiten des Lebens sind ausgeleuchtet (»I killed my only brother, and I was kicked out in the rain, and now I'm just a hobo, waitin' for a train «) und das setzt Nielsen derart um, dass man mit dem Mörder fast schon Mitleid haben kann.
Für mich reiht sich der Däne mühelos in eine lange Reihe großartiger Singer/Songwriter ein. Ich wünsche ihm ganz herzlich, dass er ganz viel Erfolg haben möge, denn seine Songs und Arrangements atmen internationale Qualität.
Line-up:
Carl Søren Nielsen (lead vocals, background vocals, acoustic guitars, harmonica)
Dianna Dønns (background vocals)
Kaspar Vig (background vocals)
Jesper Folke Olsen (background vocals, accordion, National guitar, piano)
Anders Tipsmark (additional acoustic guitar - #8)
Michel Lund (dobro, Fender bass VI, electric guitar, lap steel)
Christian From (percussion)
Lasse Høj Jakobsen (fiddle, mandolin)
Rod Sinclair (banjo)
Tracklist
01:Border Blues (5:07)
02:Man Of The Fall (4:49)
03:Road Song (3:56)
04:Blood Of The Lamb (5:35)
05:I Followed My Woman (4:34)
06:Old House By The Sea (4:22)
07:Come To The Bower (5:11)
08:Black Jack Davey (6:05)
09:A Stone's Throw Away (2:45)
10:Miles To Go (5:01)
11:Makeup (3:30)
12:Sometimes At Night (6:22)
13:Nothin' But (4:30)
(all songs written and composed by CS Nielsen,
except # 8 (based on a traditional Elizabethan/Appalachian ballad)
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