National Dust / The Road Is My Home
The Road Is My Home
"Play it loud" und du bekommst echten, dreckigen und harten Südstaaten-Rock von National Dust. Hier bauen sich auf den bekannten Blues-Schemata richtig kernige und harte Gitarren auf. Keine musikalischen Abwege, sondern alles schön geradeaus. National Dust haben hart an sich gearbeitet um ihren Sound zu perfektionieren. Es geht ihnen um Freiheit, die man auf der Straße ausleben kann, während einem der Wind nur so um die Nase weht.
Die Band besteht in diesem Line Up seit dem Jahr 2004 und hatte im Januar 2005 bereits ihr Debüt-Album bei 'Rock Royalty Records' auf den Markt geworfen. Diese Scheibe wurde in Szenekreisen grenzüberschreitend sehr wohlwollend angenommen, so dass sich National Dust bereits im vergangenen Winter erneut ins Studio begaben, um den Nachfolger einzuspielen.
Was da so locker und easy einen leicht oberflächlichen Eindruck vermittelt, ist qualitativ gut gemachte und ehrliche Rockmusik, wie sie in zunehmendem Maße wieder angesagt ist. Die Gitarren brennen ein Feuerwerk an Riffs ab, die Drums knallen und der Bass knurrt. Dazu gesellt sich eine Stimme, die wohl schon ein paar 'Marlboros' und 'Jack Daniels' verkonsumiert hat. Der Silberling bietet leider nur 37 Minuten Musik und die vergehen wie im Fluge.
Bereits der Eröffnungssong "Trucker Man" lässt die Gitarren braten. Sounds wie es die alten AC/DC hingelegt hatten und besonders interessant ist, wie in den Zwischenteilen "Floyd Rose" und die Volumenregler der Gitarren die Akzente setzen. Dem schließt sich fast nahtlos der Folgetrack "Do Me Now" an, der zwar vom melodischen Ablauf nichts Neues bietet, aber eben richtig abgeht.
Einer meiner Anspieltipps ist "Hard Time", bei dem man sich trotz aller Härte zurücklehnen kann. Es dauert bei dieser Platte nicht lange, bis man als Hörer gedanklich in die Südstaaten befördert wird. "Comes Around Goes Around" stampft die Hütte ein, während der Titelsong des Albums innerhalb seiner Songstrukturen ein wenig Spannung aufbaut.
National Dust grasen die gängigen Beats ab, und so verwundert es nicht, dass "All Helps Breaking Loose" ein waschechter Boogie ist. Knochentrockene Gitarren und ein 'wummender' Bass treiben die Band nach vorne. Und spätestens bei "Backwoods" lässt mich der Gedanke nicht mehr los, was für ein wunderbares Package doch National Dust und die kürzlich besprochenen Schweizer The Force abgeben würden. Das gäbe eine richtige Vollbedienung. Na ja, mal sehen, was nicht ist, kann ja werden. Ich wüsste die beiden Bands sehr gut auf einem Festival unterzubringen, auf dem sich Biker und Trucker gegenseitig die Klinke in die Hand geben.
Der Schlusssong, "Kiss The Ring", lädt noch mal alle 'Banger' zum richtigen grooven ein und aus ist die Maus.
Ca. 37 Minuten gute Rockmusik, zugegeben nicht besonders einfallsreich, die aber satt und hart aus den Boxen kommt. Nichts für die zartbesaitete Fraktion unter den Hörern, aber die Leute, die auf diese Art von Lebensgefühl stehen, werden hier angemessen und adäquat bedient. Rock on….!!
Line Up:
Vocals & Guitars: Eric 'Evil E' Dust
Guitars: John Eric
Bass: Rob Far
Drums: Dave Ducey


Spielzeit: 37:15, Medium: CD, Rock Royalty Records, 2006, Hard Southern Rock
1:Trucker Man (4:27) 2:Do Me Now (3:08) 3:Hard Time (3:34) 4:Ain't No Sin To Ride (4:37) 5:Comes Around Goes Around (3:11) 6:Dreg (2:52) 7:The Road Is My Home (3:01) 8:All Helps Breaking Loose (4:42) 9:Backwoods (4:03) 10:Kiss The Ring (3:36)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 02.07.2006