No Name / 4
No Name 4
No Name kommen aus Luxemburg und haben nun ihr 4. Album aufgenommen. Nach "The Other Side" haben sie 7 Jahre dafür gebraucht, was dazu führte, dass die Formation vielleicht bei dem einen oder anderen in Vergessenheit geraten ist. Die Band bezeichnet diese Scheibe als ihre progressivste. Dafür sprechen in der Tat die Längen von 3 Songs, die sich über 10 Minuten und mehr hinziehen.
Zur Produktion dieses Silberlings kann man schlicht und ergreifend feststellen, dass diese sehr gelungen ist. Das ist ein topp Sound, der da aus den Boxen kommt. Musikalisch würde ich die Band in der Tat überwiegend im Bereich des Neo-Prog einordnen. Einige Keyboardpassagen drängen ein wenig in den Art-Rock. Die Stimme von Leadsänger Patrick Kiefer (Kuffi) ist angenehm und genretypisch. Besonders hervorzuheben ist die Band dadurch, weil die Musik zum großen Teil wie aus einem Guss klingt. No Name haben an so manchem Song sehr lange gearbeitet. So wurde das längste Stück "A Recollection Of Dreams" öfter verändert und über die Jahre an die Bandbedürfnisse angepasst. Das ist gut vorstellbar, wenn man weiß, dass der thematische Inhalt dieses Stückes die eigentliche Bandgeschichte ist.
Ich persönlich möchte auch "Thoughts Pay No Toll" erwähnen. Sagenhafte Clean-Sounds der Gitarre machen dieses Lied zu einem echten Hörgenuss. Dabei würde ich sogar sagen, dass diese Melodieabläufe nicht nur Proggies ansprechen dürften. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass dieser Track bereits in einer kürzeren Fassung als Single ausgekoppelt wurde.
Die Band legt großen Wert auf Bombast. Deshalb wurden insbesondere bei "Visions" im Bereich der Synthesizer neue Technologien verwendet. Die Keys dominieren ohnehin so manche Passage sehr kräftig und legen entweder durch solide Grundrhythmen eine gesunde Basis oder spulen kräftige, eingängige Solomelodien ab.
Das Tempo wird öfter gewechselt, sodass "4" keinesfalls langweilig wird. Hier wurden eine Menge persönliche Ideen verarbeitet. Deshalb hoffe ich, dass sich No Name für den Nachfolger nicht wieder so lange Zeit lassen. Obwohl es das 4. Album ist, waren dies jetzt meine ersten Höreindrücke von den Luxemburgern und mein Fazit ist, dass dies ein sehr interessantes Quintett aus dem Bereich des eingängigen und schönen Progs ist. Könnte auch für Pink Floyd-Fans interessant sein.
Line-up:
Patrick Kiefer (Kuffi) (vocals)
Yves Di Prospero (guitars)
Iris Sonntag (bass)
Christian Sonntag (drums)
Alex Rukavina (keyboards)


Spielzeit: 55:19, Medium: CD, Musea Records, 2006, Neo-Prog
1:The Curse (10:38) 2:Fontains Of Dreams (5:28) 3:Thoughts Pay No Toll (6:18) 4:A Recollection Of Dreams (16:44) 5:Visions (9:53) 6:Promises (6:16)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 30.07.2006
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