Nya / Driving The Nails In
Driving The Nails In Spielzeit: 19:10
Medium: CD (EP)
Label: Eigenproduktion, 2012
Stil: Metal

Review vom 17.01.2014


Jochen v. Arnim
Bereits vor einem guten Jahr ist der vorliegende Rundling jenseits des Kanals veröffentlicht worden und wohl irgendwann danach über diesen zu uns herübergeschwappt. Nya nennt sich die Combo, ist female-fronted und stellt mit "Driving The Nails In" ihre zweite, sehr gut aufgemachte (und produzierte) EP der breiten Öffentlichkeit vor. Das Quintett, dessen Heimat mit dem Süden Englands angegeben wird, setzt sich aus der Frontfrau Anežka Piška, den Gitarristen Joe Rhodes und Dan Baker, Dan Hayward am Bass und Paul White am Schlagzeug zusammen - zumindest, was die Besetzung für die EP anbelangt. Aktuell finden sich für Bass und Drum mehrere andere Namen, das soll aber hierfür ohne Belang sein.
Mit den fünf Tracks dieser Scheibe liefern Nya eine solide Visitenkarte ab, die sich inhaltlich irgendwo im Bereich des modernen Metal bewegt. Ein wenig Stoner Rock, ein wenig Alternative, etwas Heavy, aber vor allen Dingen auch Melodic finden wir auf den knapp zwanzig Minuten. Alle Tracks zeichnen sich durch einen recht basslastigen Groove aus, der sich wie ein roter Faden durch die Platte zieht. Einige schwere Riffs durchziehen die Produktion, bleiben aber dezent im Hintergrund (leider?). Überlagert wird die Chose nämlich vom hell klingenden Organ der Fronterin, das Allem seinen Stempel aufdrückt.
Hier möchte ich auch den einzigen kleinen Kritikpunkt ansetzen, denn das Überlagern hat ein wenig von einer gewissen Aufdringlichkeit und lässt den anderen Musikern manchmal nicht den notwendigen Platz. Es gibt zwar immer wieder Passagen, die rein instrumental gehalten sind, wie beim Opener "Back To You", wo Gitarre und die fast schon scheppernd lockeren Bass-Saiten ihren Part bekommen, aber schon bald setzt die melodiöse Stimme wieder ein.
Dieses Schema wiederholt sich irgendwie, gefühltermaßen, und mag den Eindruck einer gewissen Gleichförmigkeit hinterlassen. Ab dem dritten oder vierten Spin jedoch eröffnen sich die Details der einzelnen Kompositionen und geben die Feinheiten preis. Mit "Choir Invisible" kommt für mich der stärkste Song des Silberlings, der am meisten Freiraum für die Instrumentalisten (u. a. Gitarrensolo, zähes Riff und ein Basslauf, der Bauchschmerzen verursacht - positive) lässt und trotzdem sehr schön melodiös rüberkommt. Unmittelbar einreihen kann sich der Titelsong, der gleichzeitig auch als Rausschmeißer dient und wegen der vorgenannten Attribute, besonders dem hämmernden Abspann, ebenso den Daumen nach oben schnellen lässt.
Nya arbeiten mit Hochdruck an der ersten Vollversion einer CD, die noch in diesem Jahr herausgebracht werden soll. Ein oder zwei prägnantere Songs mehr (hitverdächtig bezeichnet man das wohl allgemein), bei gleichbleibend guter Produktion, und die Sache könnte ein voller Erfolg werden. Das Potential ist da, allemal!
Line-up:
Anežka Piška (vocals)
Joe Rhodes (guitars, backings)
Dan Baker (guitars)
Dan Hayward (bass)
Paul White (drums, backings)
Tracklist
01:Back To You
02:You Are
03:Open Your Eyes
04:Choir Invisible
05:Driving The Nails In
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