Bas Paardekooper & The Blew Crue
19.02.2014, Blues Moose Café, Groesbeek (NL)
Blues Moose Café
Bas Paardekooper & The Blew Crue
Blues Moose Café, Groesbeek (NL)
19. Februar 2014
Konzertbericht
Stil: Blues Rock


Artikel vom 26.02.2014


Joachim 'Joe' Brookes
Bas Paardekooper & The Blew Crue Es ist ja nicht so, als wäre RockTimes Bas Paardekooper & The Blew Crue noch nicht über den Weg gelaufen. Am Vatertag 2009 war der niederländische Künstler mit seiner Band Teil der Blues Tour Cuijk. Zu dem Zeitpunkt existierte die Formation gerade einmal zwei Jahre. Das Urteil über sein Konzert fiel damals nicht so prickend aus. Nachdem einige Blues-Jahresringe dazu gekommen sind, konnte man nach dem Gig im Blues Moose Café durchaus zu einem anderen Schluss kommen. Der 1981 geborene Musiker hat sich zu einem bemerkenswerten Act im europäischen 12-Takter-Zirkel gemausert und man konnte schon sagen, dass er seine virtuosen Fähigkeiten bei diesem Auftritt voll und ganz unter Beweis gestellt hat.
Die Discografie begann 2008 mit der EP "Hang On Tomorrow". Sein Debütalbum "The Blues On My Side" erschien 2010 und zwei Jahre später war er mit "Broken Heart For Sale" am Start. Diese Platte bildete auch den Schwerpunkt der zweiteiligen Setlist. Bas Paardekooper & The Blew Crue teilten die Bühne bereits mit unter anderem Eric Steckel und war ein Special Guest von Walter Trout.
Bas Paardekooper & The Blew CrueMit dem Opener war man schon voll in Aktion, die Aufmerksamkeit des Publikums an sich zu ziehen. "Stranger To The Blues" begann verdammt luftig, mit sanftem Beat von Schlagzeuger Roel van Leeuwen, einem butterweich gezupften Bass von André de Bruin und Wouter Hoeg kreierte feinflächige Klangteppiche mit seinen Keyboards. Bas Paardekooper servierte einen sensiblen Einstieg und ganz langsam drehte das Quartett an der Schraube der Dynamik. Das Stück nahm ordentlich Fahrt auf, es groovte und immer wieder sorgte man durch ruhigere Intermezzi für besondere Momente.
Diese besonderen Momente gab es auch unter einem anderen Gesichtspunkt zu genießen. Der Gesang von allen vier Bandmitgliedern war ein Genuss der speziellen Art. Der Frontmann sprühte nicht nur am Mikrofon vor Emotionen. Seine rauchig-raue Stimme hatte so einige Facetten und wenn die Gruppe in Viererformation sang, war Hochstimmung angesagt. Umwerfend, wie toll die Vocals waren!
Bas Paardekooper & The Blew CrueDas erste Stück hatte kein exakt definiertes Ende. Übergangslos wurde Blues Rock der heftigeren Gangart angegangen. Die Licks und Riffs von "Boogie Woman" erfüllten das Café De Komm und Wouter Hoeg benutzte im Solo die großen Löcher des Gewürzstreuers für einen funkigen Ausflug. Klasse! Beim ersten Longtrack des Abends "Between The Lines" musste man nicht zwischen den Zeilen herumphilosophieren ... hier wurde der Blues Rock in einem etwas gebremsten Tempo mit intensiv-filigraner Energie auf die Zuschauer losgelassen. Bas Paardekoopers Finger haben auf jedem Quadratmillimeter des Fretboards seiner Fender Stratocaster eine Heimat. Umwerfend, wie er auch hier auf magische Weise fantastische Klangkaskaden erschuf. Da stand ihm der Mann an den schwarzen und weißen Tasten in nichts nach. Wouter Hoeg hatte in der Phase seines Solos mächtig viel Lust auf Soul. Gleich danach stand er abermals im Mittelpunkt., denn "Never Enough" war seine Stimmbänder-Spielwiese. Hammer, der Keyboarder konnte auch noch verdammt gut singen.
Bas Paardekooper & The Blew CrueMit den zwei Power-Balladen "Broken Heart For Sale" und "Her Silent Cries" hatte die Band echte Edelsteine im Gepäck. Verträumte Keyboards zogen einsame Schleifen aus einer entrückten Welt und melodisch wanderten Bas Paardekoopers Tränen der Sentimentalität über die Saiten seiner Gitarre. "Broken Heart For Sale" war ganz großes Emotions-Kino. Nach der Pause konnte man mit "Her Silent Cries" nahtlos an die Stimmung der ersten Hälfte anknüpfen. Die Balladen waren Bas Paardekooper & Blew Crue in XXL-Format.
Der Körper reagierte mit reichlich Gänsehaut und mit gleich zwei Lead-Sängern war die Formation auch noch in einer mehr als luxuriösen Situation. Zur blauen Stunde mitten in der Woche hatten die fließenden Gefühle ihre Quelle tief in der Blues-Seele. Mit The Blew Crue hatte der Frontmann eine formidable Band neben sowie hinter sich. Für die vielen Ausflüge in ruhigere Gefilde waren der Schlagzeuger Roel van Leeuwen und André de Bruin genau die richtigen Akteure, um den Slow Blues gefühlvoll am Köcheln zu halten. Wenn es rockte, dann hatten die beiden Musiker den Antrieb voll auf Spannung gedreht und groovten wunderschön. André de Bruin ist übrigens das Gegenteil von einem Bassisten, der nur einem halben Quadratmeter der Bühne beansprucht. Agilität, nicht nur auf den dicken Saiten, war eines seiner Markenzeichen.
Die 2009-2014-Analyse ergab einen eindeutigen Fortschritt in der Entwicklung von Bas Paardekooper & The Blew Crue. Bei der Qualität dieser Band sollte sie auch auf deutschen Bühnen einen berechtigen Platz finden.
Line-up:
Bas Paardekooper (guitars, vocals)
Wouter Hoeg (keyboards, vocals)
André de Bruin (bass, vocals)
Roel van Leeuwen (drums, vocals)
Bas Paardekooper & The Blew Crue     Bas Paardekooper & The Blew Crue
Bas Paardekooper & The Blew Crue     Bas Paardekooper & The Blew Crue     Bas Paardekooper & The Blew Crue
Bas Paardekooper & The Blew Crue     Bas Paardekooper & The Blew Crue     Bas Paardekooper & The Blew Crue     Bas Paardekooper & The Blew Crue
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