The Odysseys / Same
Same Spielzeit: 44:10
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2007
Stil: Prog Rock

Review vom 02.10.2007


Joachim 'Joe' Brookes
Die Geschichte der Band liest sich, wie es ihr Name ausdrückt. Die Keimzelle von The Odysseys sind die Gitarristen Joe Sciarrillo und Cortney Keywan, die sich im Keller eines Hauses im kanadischen Mississauga trafen und durch das gemeinsame Spielen bekamen sie musikalischen Boden unter den Füßen, wobei Cortney den Bass zupfte. Sie ergänzten sich prächtig und ihre Ideen beim Songwriting liefen synchron.
Zu einem Trio wurden sie, als der passionierte Drummer Robert John die beiden jammen hörte. Man verließ den Keller und sie trafen sich im Daydreamer Studio, was zur Folge hatte, dass Sheldon de Souza als fehlendes Puzzelstück den Band-Sound durch seine Keyboards komplettierte. Es dauerte nicht lange, bis man einen Namen für das Projekt brauchte. Klar, oft regt das eine oder andere Bier die Fantasie an und so wurde Odysseys Programm, denn: »Every song is an Odyssey.«
Das aktuelle Line-up featured nun Chris Hummel am Schlagzeug und Bryan Fligg (guitar, percussion, keyboards, sounds).
Die musikalische Irrfahrt beinhaltet fünf Etappen und dauert gerade mal gut 44 Minuten, wobei das Epos "The Myth Of Elegido" mit knapp 20 Minuten den Löwenanteil einnimmt.
In den Opener "Neuronaut" packen The Odysseys schon einmal so einiges, was ihre Musik ausmacht. Innerhalb eines abgestecken Hard Rock-Rahmens serviert das Quartett hörenswerte Gitarrenriffs und epische Keyboard-Passagen, angereichert mit tollen Lead- und Harmony-Vocals. Enorm, was hier in knapp fünf Minuten an Dramaturgie geboten wird. Da spitzt der Hörer neugierig die Lauscher.
Melodiös, wie auf unsichtbaren Kufen, gleitet "Maybe" dahin. Der gesamte Text wird im Chor gesungen und das auf eine sehr überzeugende Art und Weise. Der Song hat zwei verträumte Breaks, einer von den Keyboards geprägt, der zweite mit einem effektreichen Gitarrensolo versehen. Einfach nur schön, diese 7 ½ Minuten.
Überraschend verändert sich die Stimmung mit "A Slight Awakening Of The Subconscious". Die Band begibt sich auf einen Blues-orientierten Weg. Ein starkes Gitarrensolo ist angesagt und textuell vermittelt der Vierer die im Gehirn steckende Leistung, die bekanntermaßen vom Menschen nur zu Bruchteilen genutzt wird. Der Track baut immer mehr Dynamik auf, Keyboards untermalen die Gitarren-Sounds und zum Ende hin wird die Nummer geradezu dramatisch und endet punktgenau. Das findet ein offenes Ohr beim Hörer. Super, The Odysseys punkten weiter.
"The Rendering Of The Maelstrom" entwickelt sich zu einem weiteren Hinhörer. Mit akustischer Gitarre wird der Track eröffnet und wieder ist da dieser herrliche Chorgesang. Die verträumt gespielte akustische Gitarre kehrt im ruhigen Mittelteil zurück. Die Elektrische leitet zum Thema zurück und das Mellotron liefert orchestrale Bandbreite.
Hey, was ist das?
Akustische Gitarre und Handclaps vermitteln spanisch angehauchte Atmosphäre und locker gesellen sich Keyboards und dezente Drums dazu. Fließend wechselt man in einen tollen Groove und Joe Sciarrillo hat eine super Stimme. Geschickt wird das musikalische Grundthema in mannigfaltiger Weise variiert. Diese 20 Minuten sind höchst abwechslungsreich arrangiert und zu keiner Sekunde langweilig.
Die Sounds gehen fließend ohne Breaks ineinander über. Keyboards und Gitarre wechseln sich in der Hauptrolle ab, immer wieder mischt sich die Akustische ins Geschehen ein und die Modulation von schnelleren und balladesken Parts ist schon stark.
The Odysseys' Musik kann über die gesamte 'Länge' der CD gefallen und auch textlich hat der Kanadier einiges zu bieten. Die Lyrics sind im dünnen Booklet abgedruckt. Ihr Aushängeschild »Every song is an Odyssey.« trifft bei der Vielschichtigkeit ihrer Sounds zu. Kompliment! The Odysseys werden es so einrichten müssen, dass sie auf ihrer Reise sehr viele Passagiere mitnehmen müssen.
Line-up:
Joe Sciarrillo (vocals, electric guitar, acoustic guitar, keyboards)
Cortney Keywan (vocals, bass, keyboards)
Sheldon de Souza (keyboards, percussion, drums, vocals)
Robert John (drums, percussion)
Tracklist
01:Neuronaut (4:54)
02:Maybe (7:32)
03:A Slight Awakening Of The Subconscious (6:44)
04:The Rendering Of The Maelstrom (5:32)
05:The Myth Of Elegido (19:25)
 a)Bolero
 b)Lone Stranger
 c)The Return & The Conflict
 d)Epilogue
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