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Onslaught / Live Polish Assault 2007
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Als Mitte der Achtziger die "New Wave Of British Heavy Metal" langsam abebbte und auch das Vereinigte Königreich von der Thrash Metal-Welle aus den USA und dem europäischen Festland überrollt wurde, hatte das Mutterland des Heavy Metal dieser nur wenig entgegenzusetzen. Nur wenige englische Formationen konnten qualitativ mit den ausländischen Acts mithalten, da die meisten keine eigene Identität besaßen und die großen Vorbilder nur kopierten. Zu den eigenständigsten Bands von der Insel zählten ohne Zweifel Onslaught aus der Hafenstadt Bristol. Ihr noch recht punkiges Debüt "Power From Hell" von 1985 und der Nachfolger "The Force" von 1986 besitzen noch heute Kultstatus. Leider ließ sich die Band von ihrer Plattenfirma dazu drängen ihren Frontmann Sy Keeler zu feuern und durch den Ex-Grim Reaper-Sänger Steve Grimmet zu ersetzen, um kommerzieller zu klingen. Mit dem völlig glatt polierten "Search Of Sanity"-Album von 1989 stießen sie ihre treuen Fans gewaltig vor den Kopf, woraufhin die Scheibe verdientermaßen floppte und sich Onslaught 1991 schließlich auflösten.
Seit 2005 ist die legendäre "The Force"-Besetzung, verstärkt durch den Ex-Mirror Mirror-Gitarristen Alan Jordan überraschenderweise erneut aktiv. Im Frühjahr 2007 warfen die Briten mit "Killing Peace" eine phänomenale Comeback-CD auf den Markt mit der sie alle Zweifler Lügen straften und welche ich zu den stärksten Thrash-Scheiben dieses Jahres zähle. Aber nicht nur im Studio sind Onslaught zu alter Stärke zurückgekehrt, auch live ist noch immer mit ihnen zu rechnen wovon man sich nun auf der neuen DVD "Live Polish Assault 2007" überzeugen kann.
Bei dieser in Warschau aufgenommenen Show zeigen die Briten den überwiegend sehr jungen polnischen Zuschauern was eine anständige Thrash Metal-Harke ist. Nummern wie "Let There Be Death", "Fight With The Beast", "Metal Forces" oder "Power From Hell" haben auch nach zwanzig Jahren nichts von ihrer Magie verloren. Im Gegenteil, die alten Klassiker klingen anno 2007 noch um einiges aggressiver als früher und ergänzen sich bestens mit den neuen Stücken des zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht veröffentlichten Albums "Killing Peace". Selbst "Shellshock" vom ungeliebten "In Search Of Sanity" knallt heutzutage richtig geil. Ist bei der Spielfreude des Quartetts auch kein Wunder (O.k., Gitarrist Nige Rocket wirkt mitunter zwar etwas lustlos, aber dafür beweist Sy Keeler eindrucksvoll, wer der einzig wahre Onslaught-Sänger ist). Hätte die Band 1989 in dieser Besetzung weitergemacht, könnte sie heute zu den ganz Großen gehören. Aber auch in der momentanen Verfassung sind sie durchaus in der Lage einiges nachzuholen. Geile Show.
Ähnlich energiegeladen kommen auch die vier im Bonusteil enthaltenen Songs daher, die während des 'Thrash Domination'-Festivals 2006 in Japan mitgeschnitten wurden. Allerdings ist hier die Bild- und Tonqualität geringfügig schlechter als beim Rest der DVD, wenngleich es sich um kein Bootleg handelt. Als besonderer Leckerbissen ist zudem noch eine Audio Live-Aufnahme aus dem Jahre 1987 enthalten, inklusive einer Coverversion von AC/DCs "Let There Be Rock".
Ausgesprochen informativ ist zudem das Interview mit Sy Keeler und Nige Rocket ausgefallen, bei dem viele interessante Fakten über die Band ans Tageslicht kommen. Dazu gibt es noch die üblichen Späße wie Fotogalerie, Diskographie, Biographie usw. Also alles, was das Fan-Herz begehrt in gewohnter Metal Mind-Qualität. Ein Pflichtkauf für jeden Thrash-Fan.
Line-up:
Sy Keeler (vocals) Nige Rocket (guitar) Alan Jordan (guitar) Jeff Williams (bass) Steve Grice (drums)
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