Panopticon / The Die Is Cast
The Die Is Cast Spielzeit: 51:10
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2006
Stil: Rock

Review vom 28.12.2007


Joachim 'Joe' Brookes
50 % Panopticon machen 100% "The Die is Cast": Johannes Petereit ist Sänger und Thomas Muche spielt alle Gitarren sowie den Bass. Ebenfalls ist er für das Drum-Programming zuständig und singt "Comforting Melody" sowie "Don't Believe".
Darüber hinaus hat er auch produziert, aufgenommen, gemixt und gemastert, zusammen mit Petereit die Songs geschrieben, wobei er für die beiden oben Genannten allein verantwortlich ist.
Im Booklet steht geschrieben: »At the recording sessions the band wasn't unfortunately complete.«
Hey, der Thomas ist ja ein echter Tausendsassa. Nirgends steht etwas von einem Studio. Ist das Album womöglich zuhause eingespielt worden?
Ein stimmungsvolles Coverfoto gibt es auch noch und von wem wurde es gemacht? Richtig, von Thomas Muche und… seinem Bruder Marius.
Der Bandname kommt auch nicht von ungefähr, symbolisiert er doch so etwas wie 'Big brother is watching you' oder den gläsernen Menschen. Damit schlägt die Band geschickt den Bogen zu sozialkritischen Themenbereichen.
Diese begegnen uns stante pede im Opener:
»Panopticon.
House of control.
We're observed all the time.
They try to freeze our minds.
Every moment is dicated.
In our leisure time we're jaded.«
Thomas Muches Antwort:
»Don't waste your life
Not at any price
Fight for you own world.«
Die musikalische Umsetzung dieser Materie ist lauter, krachender, aggressiver und ... vom Feinsten melodischer Rock. Insbesondere sollten hier die gesanglichen Fähigkeiten eines Johannes Petereit in den Vordergrund gestellt werden, die zusammen mit Thomas Muches Stimme in tollen Chorgesängen münden. Natürlich stehen die instrumentalen Fertigkeiten des Thomas dem in nichts nach. Hochoktanig geht man frisch ans Werk. Das Eröffnungsstück wird von vielen Rhythmus- sowie Tempiwechseln bestimmt. Der Track endet in einem fast sakral anmutenden Chorus.
Beeindruckend muss für das Quartett die Toto-Tour aus dem Jahr 2006 gewesen sein, denn Panopticon spielte als Support-Act. Da ist man natürlich gespannt auf Live-Videos, zumal bei MySpace geschrieben steht: »… they will give all they have to rock the audience 'til the last drop of sweat! They are known for freaking out on stage, because once the music starts flowing they become pretty insane guys!!!!!!Zitat« Die drei angebotenen YouTube-Sachen sind aber nicht mehr verfügbar. Sehr enttäuschend! Raus damit, wieder aktivieren oder ersetzen.
"Heads Of Glass" rockt ebenfalls amtlich und glänzt mit weiteren gut gesetzten Tempiwechseln. Muche hebt zu einem gekonnten Gitarrensolo an und man bekommt Lust auf mehr Panopticon.
Der Titeltrack des Albums hat phasenweise Stakkato-Antrieb. Dieses Changement von heftigen und verträumten Parts in den Songs avanciert zu einem Trademark der Band. Selbst ein jazzig angehauchtes Solo passt ins Konzept.
Für das folgende "Incompetence", mit sehr verträumten Versatzstücken und einer herrlich singenden Gastvokalistin Barbara Schwab, haben die beiden Protagonisten einige Gänge zurück geschaltet und die Petereit Lead-Stimme wird stellenweise verfremdet.
Im Alleingang wurde von Thomas Muche "Comforting Melody" eingespielt. Zu seinem Gesang begleitet er sich nur auf der elektrischen Gitarre. Dieser Song hat wohl eine besondere Relevanz für den Songwriter Muche, denn es geht um eine vergangene Liebe. Eine wohl sehr persönliche Nummer, die aus dem musikalisch gesteckten Rahmen des Albums fällt.
Besonders gelungen ist "Understand", das über weite Strecken im Midtempo angesiedelt ist und eine unheimliche Dynamik an den Tag legt. Als Anspieltipp sei dem Leser und der Leserin "Arrogant" ans Ohr gelegt. Dieser eingeflochtene groovende Part hat es in sich.
Das abschließende "Forest Symphony" ist blutgetränkter Text (»… with bloodstains on the ground. … Drowned within a sea of red a baby moveless lies. …«) und Panopticon-Mucke pur. Das Line-up der Band vervollständigen: Marius Muche (bass, vocals) und Gordon Herold (drums).
Der Rezensent hängt 7 von 10 RockTimes-Uhren an die »naked walls«.
Rock on, mates.
Line-up:
Johannes Petereit (lead vocals, backing vocals)
Thomas Muche (all guitars, bass, drum programmings, backing vocals, lead vocals - #7, 11)
Marius Muche (bass, vocals)
Gordon Herold (drums)
Guest:
Barbara Schwab (vocals - #9)
Tracklist
01:Panopticon (3:42)
02:Heads Of Glass (4:03)
03:Arrogant (5:15)
04:Until I Go (4:30)
05:Chance (4:00)
06:Understand (3:40)
07:Comforting Melody (3:13)
08:The Die Is Cast (5:55)
09:Incompetence (4:29)
10:Deadly Speed (3:45)
11:Don't Believe (4:25)
12:Forest Symphony (4:07)
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