P-A-U-L / 22.09.2010, Blues Moose Café , Groesbeek (NL)
Blues Moose Cafe P-A-U-L
BluesMoose Cafe , Groesbeek (NL)
22. September 2010
Stil: Blues Rock


Artikel vom 26.10.2009


Joachim 'Joe' Brookes
P-A-U-LP-A-U-L zu Gast beim BluesMoose Radio. Der Detroiter Blues Rocker wurde begleitet vom Bassisten Joey Spina und Layla Hall am Schlagzeug. Seine spätsommerliche Tour enthält ganze zwei weitere Termine in den Niederlanden und ansonsten werden seine Fans in Großbritannien zum Zuge kommen, denn dort ist der Gitarrist und Sänger ausgiebiger unterwegs.
P-A-U-L kündigte seinen Gig als eine Detroit Rock'n'Roll-Show an und in Anbetracht von so mancher Band, die aus Motorcity kommt, musste man dem Mann während und nach dem Gig beim BluesMoose Radio zustimmen. Was er und seine beiden Begleitmusiker abfeuerten, war wahrlich ein ganz heiß geschmiedetes Blues Rock-Eisen, das einfach nur glühte und kaum zur Abkühlung kam. Schön war zu Beginn schon die im ersten Song "I Will Never Tell" (von seiner zum momentanen Zeitpunkt aktuellen CD Gunshot Lullaby) integrierte Vorstellung seines Bassisten Joey Spina sowie der Schlagzeugerin Layla Hall. Von dem Tieftonbediener und der Drummerin wird später noch die Rede sein.
P-A-U-LNach dem furiosen Start wurde nur einen halben Gang zurückgeschaltet und man musste bewundernd feststellen, welch einen heavy Punch die kleine Frau an den Trommeln hatte. Vor dem Auftritt konnte man sie dabei beobachten, wie sie sich mit Dehnübungen der Arme und Hände intensiv auf den Gig vorbereitete. Offen gesagt, rein äußerlich konnte P-A-U-L als jüngerer Bruder von George Clooney durchgehen. Bei einem kurzen Gespräch vor dem Konzert beeindruckte mich der Gitarrist und Sänger schon durch seine markant tiefe Stimme.
Gespickt mit tollem Groove, klasse Breaks und Boogie-Riffs ging es weiter auf dem Highway nach Detroit. Zwischen dem Gesang gab es ausreichend Raum für instrumentale Ausflüge und damit ist nicht nur der Gitarrenmann gemeint. Spinas Spiel auf seinem Arbeitsgerät wohnte, bei aller gebotenen Härte, so etwas herrlich Melodisches inne. Seine Finger tasteten das Griffbrett fast genauso ab, wie es ein sich fast ständig in Bewegung befindlicher Lamb bei seinen rasiermesserscharfen Soli machte.
P-A-U-LIm Trio kommt der harte, auf das Grundgerüst destillierte Blues Rock des Amerikaners rüber wie ungefilterte Sonnenstrahlen oder durch ein Brennglas auf einen Punkt fokussiert. Genau, dann wurde der 12-Takter auf Ballade formatiert und auch hier konnte sich Spina immer wieder gewinnbringend in seiner zurückhaltenden Art produzieren.
Eine weitere Nummer wurde zum zentralen Ereignis des Gigs. Mit einem herrlichen Funk-Einsatz des Wah Wah-Pedals von Lamb hatten Spina sowie Hull ihre Tickets für Einzelfahrten eingelöst. Der Bassist konnte bereits den Song alleine eröffnen und kam dann vor Frau Hull nochmals an die Reihe. Nach so manchen Drumsolos aus der Vergangenheit war ich der Meinung, schon alles gesehen und gehört zu haben, was es, auch unter dem Blickwinkel der Show, so gibt.
P-A-U-LDie kleine Frau Layla Hull ergänzte mein Geschichtsbuch der Drumsoli um ein weiteres Kapitel, zumindest aus meiner Sicht. Betrachte man ihre beeindruckende Vorstellung als Gesamtheit, fing alles ganz unspektakulär an. Dann aber begann sie damit, die Trommeltöne durch Einsatz des Ellbogens zu verändern und mit den Stöcken auf den Rahmen und über das gesamte Drumset verteilt zu spielen. Schließlich reichte sie ein Rundholz Lamb und das andere Spina. Und was jetzt? Sie trommelte wie ein Irrwisch mit den blanken Handinnenflächen auf Fellen sowie Becken und dann gab es auch noch ein Doublebass-Feuerwerk. Unglaublich! Die Stöcke wurden der Besitzerin wieder ausgehändigt und dann war Schluss mit diesen Soloeinlagen.
P-A-U-LLamb hatte als Zugabe noch zwei Pik-Asse in den hochgekrempelten Ärmeln seines Hemdes. Zunächst stand bei Stevie Wonders "Superstition" Super-Joey am Gesangsmikrofon und zeigte abermals, was ein melodischer Bass ist. Lamb spielte dazu viel Rhythmusgitarre. Als Rausschmeißer, bei dem aber noch keiner den Weg nach Hause antrat stand Jimis "Red House" auf der Setlist. Das Detroit-Trio öffnete abermals alle Schleusentore und beeindruckte mit einer herrlichen Interpretation
P-A-U-L & Co. konnten trotz einiger logistischer Probleme vor dem Gig (dadurch verkürzte sich die Spielzeit des Auftritts) durch einen kraftvollen Blues Rock mit einer Ballade überzeugen. Die Fähigkeiten der einzelnen Musiker sind hoch und alle bilden ein klasse Trio.
Einige Bilder zeigen die Leute vom BluesMoose Radio bei ihrem Konzerteinsatz.
Line-up:
Paul Andrew Ulysses Lamb (guitar, vocals)
Joey Spina (bass, vocals)
Layla Hall (drums)
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