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Pee Wee Bluesgang / Live At Rockpalast
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Am 16. Juli 1981 war es endlich soweit ... Pee Wee Bluesgang spielte im Rockpalast, genauer in den Satory Sälen, Köln. Mit einer hinlangenden Mischung aus Eigenkompositionen und gekonnt interpretierten Coversongs gibt es das Konzert 2014 erstmals auf DVD. Im Jahr des Auftritts war das Album Live im Jovel in aller Munde. Einige Songs dieser Scheibe finden sich auch in der Tracklist des Rockpalast-Gigs wieder. "I've Been Lonely" stammt vom sich damals noch in den Startlöchern befindlichen Langeisen "Bootlegged in Hamburg"
Wir erleben die Peewees als rauen, ungeschliffenen Diamanten des deutschen Blues Rock. Über dieses Outfit verfügt auch die DVD. That's Rock'n'Roll and I like it! Mit dem späteren Zoff-Sänger Reiner Hänsch 1977 gegründet, war die Pee Wee Bluesgang durch unzählige Konzerte perfekt eingespielt und dieses positive Merkmal spürt man quasi in jedem Moment des Gigs.
Das Quintett steht für Energie pur. Auf der Bühne wie auch vor den Lautsprechern gibt es keinen Stillstand. Wer einen Auftritt mit dem Blues-Klassiker "Dust My Broom" eröffnet, hat alle Freunde des 12-Takters auf seiner Seite. Logisch, hier ist auf dem Fretboard Bottleneck-Action im Großformat angesagt. Die bekommt man auch. Thomas Hesse bringt die Luftmoleküle kräftig in Schwingungen. Beim Rausschmeißer "Further On Up The Road", geschrieben von Bobby 'Blue' Bland und wohl bestens bekannt durch Eric Clapton, wird man Zeuge eines auch sehr feinsinnigen Lead Gitarristen. Richtig gut sind die Piano-Riffs von Thomas Wasskönig. Der Heribert Grothe-Bass pumpt perfekt und Friedbert Falke sorgt für einen einheizenden Groove. Herrlich!
Das Konzert ist höchst abwechslungsreich und zeigt auch, wie gut die Songs aus der eigenen Feder sind. Mit mächtigen Riffs bringt "I've Been Lonely" gleich den nächsten Metallröhrchen-Streich. Hammer, der Mann hat es drauf und Richard Hagel verteilte das Eisenpulver ganz gekonnt auf seinen Stimmbändern. Sein rauer Gesang passt so gut zum Peewees-Blues Rock.
Im Hochsommer gibt es bereits einen musikalischen Ausblick auf das Weihnachtsfest. "Christmas Time" wird zu einem wahren Festival des Boogie. Die Party ist schon in vollem Gang und spätestens bei dieser Nummer schwingen alle das Tanzbein. Tolle Breaks sorgen für Vergnügen und es groovt über die Wände der Location hinaus auf die Straße. Die swingenden Pianoklänge von Thomas Wasskönig sind mit Gold nicht aufzuwiegen.
Das Rock'n'Roll-Stück "John Lee Hooker" ist nicht nur alleine John Lee Hooker gewidmet. Unter anderem hören wir Freddie King oder "Peter Gunn" von Henry Manchini in einer Nebenrolle. Die Männer an Gitarre und Bass wechseln ihren Standort und spielen einen Streifen im Publikum. "Take It Easy" geht an den 1979 verstorbenen Little Feat-Mann Lowell George. Noch einen infizierenden Boogie bringt die Band mit "Jesus Just Left Chicago" von ZZ Top auf den Plan. Abermals beste Laune vor den Lautsprechern.
Bei "Doubts" werden die Aggregate mit einer gehörigen Portion Kühlwasser versorgt. Es ist Zeit für den Blues aus der verkehrsberuhigten Zone. Die Pee Wee Bluesgang offenbart die Emotionen, die einen Track zu einer besonderen Nummer werden lassen. Thomas Hesses Gefühle fließen wie Öl aus den Fingerkuppen und Thomas Wasskönig ist abermals mit einem tollen Tasten-Solo zur Stelle. Er bietet auch klasse Klangspielereien. Nach diesem dynamischen Slow Blues zeigen beide Daumen automatisch nach oben. "You Don't Love Me" ist sozusagen Peewees' Blues-Jam Session. Hier wird fantastisch fantasiert, was das Zeug hergibt. Lang, länger ... abwechslungsreiche Soli in bester Manier. Zentrum des Geschehens ist Thomas Hesse mit seinem sechssaitigen Arbeitsgerät, das er zeitweise heftig fordert. Da werden nicht nur die Tonabnehmer zum Glühen gebracht. Alvin Lee und
Rory Gallagher haben ebenfalls ihren Spaß. Rau und großartig ... "Live At Rockpalast" von der Pee Wee Bluesgang ist eine DVD, die eine frei aufspielende Band präsentiert. Der Zugriff auf diese DVD ist empfohlen.
Line-up:
Richard Hagel (lead vocals) Thomas Hesse (guitar) Thomas Wasskönig (keyboards, piano) Heribert Grothe (bass) Friedbert Falke (drums)
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