D.C. & The Cruisers, Pee Wee Bluesgang, Koslowski
23.12.2005, Bochum, Zeche
Ruhrpott Power Packung Blues & Roll - DA GEHSSE BEKLOPPT
D.C. & The Cruisers
D.C. & The CruisersDer Abend in der 'Zeche Bochum' stand unter dem Motto 'Ruhrpott Power Packung Blues & Roll - DA GEHSSE BEKLOPPT' und wahrhaftig, die Bands machten dem Wort 'Power Packung' alle Ehre. Einen Headliner gab es an diesem Abend zwar nicht, aber die Band Koslowski hatte wohl die meisten Fans mobilisieren können. Das ist ja auch kein Wunder, denn sie hatten in der 'Zeche' ja ein Heimspiel.
Die Halle war ziemlich voll, so dass die Bands selbst auch einen unvergesslichen Abend erlebten, denn die Stimmung war vom ersten bis zum letzten Ton fantastisch. Außerdem muss ich an dieser Stelle den Technikern ein dickes Lob aussprechen. Die Umbaupausen waren sehr kurz und der Sound klasse.
Einzig die ewig pumpende Nebelmaschine brachte so manchen Fotografen zur Verzweiflung.
D.C. & The Cruisers:
D.C. & The CruisersDavid C. White ist der Kopf und Frontmann der Band. Der Engländer erinnerte mich ein wenig an Jake Blues aus dem Film "Die Blues Brothers". Seine Gestiken auf der Bühne waren denen des Filmhelden teilweise recht ähnlich. Gesanglich allerdings ging es in Richtung Dr. Feelgood, die wohl auch Vorbild der vierköpfigen Band sind. Die Jungs nennen ihren Stil selbst 'British Beer Blues' und verstehen sich als Party Band. Das Programm besteht fast ausschließlich aus Coversongs. Allerdings auf höchstem Niveau und so wundert es nicht, das die Zuschauer keine Warmlaufphase brauchten und von Anfang an lautstark mitfeierten.
D.C. & The Cruisers"Let's Work Together" z.B. wurde mit ordentlich Druck vorgetragen: sehr schön; Die Slidegitarre rifft sich, mit dem bekannten Thema des Klassikers, durch den Song.
Das fängt ja gut an! Weiter geht es mit ein paar Bluesrock Nummern wie "Route 66", "Taxi Driver" und "Pride And Joy", immer mit Vollgas, das man Angst um David bekam, der auf der Bühne wie ein Berserker rockte. Aber auch der Bassist stand Ihm in nichts nach, er hielt die Songs rhythmisch zusammen, auch wenn ihm mal eine Saite riss. So hatte der Gitarrist den Rücken frei für seine Arbeit, die er mit Bravour erledigte. Die Soli waren ausgewogen, meist kurz und prägnant.
Aber nicht nur bei den Vollgasnummern wusste die Band zu überzeugen. Auch die wenigen Slowbluessongs wurden mit sehr viel Leidenschaft gespielt. Hier gab es dann auch mal längere Soli. D.C. & The Cruisers ist eine Band die echt Spass macht und es versteht jede Party so richtig in Schwung zu bringen. Nach gut 50 Minuten verabschiedeten sich die Männer und übergaben die Bühne an die Pee Wee Bluesgang.
D.C. & The Cruisers             D.C. & The Cruisers

Pee Wee Bluesgang:
Pee Wee BluesgangIm traditionellen Bluesstil ging es jetzt weiter. Die Band um Richard Hagel, die ich ein paar Wochen zuvor schon im FZW gesehen hatte, legte auch an diesem Abend einen tadellosen Auftritt hin. Als Gastmusiker war wieder der Saxofonist Karlos Boes dabei. Blues, Rock'n'Roll und Boogie bot die Pee Wee Bluesgang ihren Fans im Wechsel an, und die nahmen es begeistert auf.
Pee Wee BluesgangSaxophon und Gitarre bestimmen jetzt das Geschehen auf der Bühne. Abwechselnde Soli sorgen für einen ausgewogenen instrumentalen Mix. Aber auch Richard Hagel kommt als Sänger nicht zu kurz und kann sich auf der Bühne frei entfalten.
Die Band wurde vor ca. 28 Jahren gegründet und agiert dem entsprechend routiniert auf der Bühne. Das Zusammenspiel ist souverän und lässt keine Wünsche offen. Heribert Grothe und Martin Siehoff bilden am Bass und an den Drums die verlässliche Rhythmusgruppe. So grooven die Songs sich durch die Setlist, bis dann nach ca. 55 Minuten, der Auftritt für die Band zu Ende geht. Unter tosendem Applaus verlassen die Musiker die Bühne.
Pee Wee Bluesgang          Pee Wee Bluesgang          Pee Wee Bluesgang

Koslowski:
KoslowskiKoslowski bestehen aus Hans Jo "Achim" Lenger am Gesang und an der Mundharmonika, Klaus "Ich spiel nie laut!" Kahnert an der Gitarre, Didi Köster, nicht mit der Gabi verwandt, am Bass, Andreas "Atze" Schütten am Schlagzeug und den beiden Sängerinnen Astrid Kogelheide und Silke Schmiemann. Letztgenannte ist noch recht neu in der Band und hat schon bei Bands wie Komm mit Mann!s, Soul Fingers, Halber Liter und Anderen auf der Bühne gestanden.
KoslowskiKoslowski, das ist Tradition, das ist Kohlenpott, das ist Blues mit Herz und Schnauze.
Die Band gibt es seit Ende der 80er löste sich dann zwischenzeitlich mal auf und reformierte sich dann vor ein paar Jahren wieder. Die Truppe hatte sich innerhalb kürzester Zeit eine große Fangemeinde erspielt, wie man auch an diesem Abend sehen konnte. Deutsche Texte mit viel Humor ohne Schnörkel und Umschweife, verpackt in treibenden Blues und Rock'n'Roll, sind Ihr Markenzeichen.
KoslowskiMit Vollgas starten Koslowski ihren Auftritt. "Wachturm", vom "Blues Dessous" Album, bringt die Leute auch gleich zum toben. Danach gibt's einen neuen Song der sich "Du hast keine Tränen" nennt. Eine tolle Bluesnummer, die mit einem schönen Solo von der Gitarre beginnt. Die Mundharmonika begleitet den Song, der von Astrid und Silke gesungen wird. Tosender Szenenapplaus nach dem zweiten Gitarrensolo für Klaus Kahnert, der sein Instrument mit sehr viel Gefühl bearbeitet.
KoslowskiDanach folgt wieder ein Klassiker und gleichzeitig einer meiner Lieblingssongs der Band, "Der dicke Junge". Die Nummer rockt auch nach all den Jahren immer noch wie Sau. Die Leute sind aus dem Häuschen und jubeln wie wild. Da brennt die Halle. "Jazzmusik" wird von Silke Schmiemann gesungen, was nicht nur für mich neu ist, denn den Song hatte bisher Achim intoniert. Aber Silke macht hier einen hervorragenden Job. Achim spielt bei dem Song wieder eine tolle Harp.
Koslowski Sehr schön sind auch die Ansagen von Achim. Immer witzig, erzählt er kleine Geschichten zu den Songs. "Liebeslied" singt er im Duett mit Astrid. Der Song ist auch neu im Programm und macht mächtig Spaß. Das nächste Stück kommt von der ersten CD "Arschloch" und heißt "Brummer". Es wurde ein wenig überarbeitet und heizt jetzt die Halle weiter an. Rock'n'Roll der ersten Güteklasse. Eine Verschnaufpause gibt es jetzt nicht mehr. Die Band rockt die 'Zeche', wie es die Fans von Koslowski seit Jahren gewohnt sind.
Koslowski"Die Nudel brennt" ist wieder eine neue Nummer und wird hoffentlich auf der nächsten CD drauf sein, die 2006 erscheinen soll. Da freu ich mich jetzt schon drauf. "Der Postbeamte Heinemann" und der "Dorfspanner" beschließen das Programm von Koslowski mit mächtig viel Druck.
KoslowskiZum Finale holte Achim dann die anderen Bands für eine Session auf die Bühne. Der Klassiker von Lynyrd Skynyrd, "Sweet Home Alabama" wurde angestimmt. Die Stimmung im Saal ist nicht mehr zu toppen. Das Publikum sang den Refrain lautstark mit. Gesangsmäßig wechselten sich die Frontmänner der Bands ab, genauso wie die Gitarristen sich die Soli zuwarfen. Ein wirklich gelungenes Finale.
Vielen Dank an die Bands für diesen gelungenen Vorweihnachtsabend.

Session-Bilder:
Session          Session          Session


D.C. & The Cruisers, Pee Wee Bluesgang, Koslowski - Bochum, Zeche, 23.12.2005
Michael "Mike" Schröder, Fotos: Michael Sievering, 05.01.2006