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Project Creation ist sozusagen das zweite Kind von Sonic Pulsar-Mastermind und Multiinstrumentalist Hugo Flores. …Und nach eigener Aussage das, was ihn mehr befriedigt, kann er sich doch mit ihm auf vielerlei Arten austoben - und auch noch mit vielen weiteren Spielkameraden. Wie schon beim Erstling "Floating World" hat Flores nämlich auch bei "Dawn On Pyther" zahlreiche Gastmusiker um sich geschart, um seiner Vision Ausdruck zu verleihen.
»Ich wollte, dass "Dawn On Pyther" viel kraftvoller als sein Vorgänger wird und habe intensiven Rock und Metal mit atmosphärischen Landschaften vermischt und das Ganze in einem progressiven und symphonischen Sound mit noch stärkeren weiblichen und männlichen Stimmen gipfeln lassen«, so Flores.
Das Erste, was einem positiv auffällt: Eine schöne Aufmachung. Das ausführliche Booklet beinhaltet Fotos, alle Texte und detailreiche Artworks. …Und diesen polierten Eindruck behält man auch, wenn man die Musik hört - Project Creation ist ein Gesamtkunstwerk. Kein Track vergeht, der nicht von unzähligen Spuren umspielt und untermalt wird.
Und das führt zum ersten negativen Punkt: Das Ganze wirkt bisweilen ein wenig überladen. Manchmal vermag der Verstand gar nicht, das Dickicht von Samples, Stimmen und atmosphärischen Synthesizern zu durchdringen, um die eigentlichen Songs aufzunehmen.
Auch die schon von Hugo Flores selbst erwähnten, härteren Rock- und Metal-Parts verschwinden im Atmo-Urwald - allein schon, weil man kaum noch in der Lage ist, überhaupt eine Gitarre wahrzunehmen. Zwar ist der Mix klar und sauber, und gibt man sich Mühe, kann man die Instrumente auch identifizieren. Nur wurde ihnen leider viel zu wenig Bedeutung beigemessen.
Teilweise wirkt Project Creation wie ein Versuch, gewissermaßen ein neues Ayreon auf die Beine zu stellen. Es gibt eine tolle Vielfalt an Instrumenten und Stimmungen, mehrere Musiker und Sänger, und einen Kopf, der die Musik schreibt und alles überwacht. …Aber der signifikante Unterschied kommt ans Licht, wenn man mal darauf achtet, was denn unter dem schicken Anstrich liegt, und die Antwort lautet: Enttäuschend wenig.
Zunächst haben wir kaum richtige 'Songs', sondern meist nur lose zusammengeklebte Teile. Manche von denen haben durchaus ihren Reiz und sind angenehm anzuhören - das meiste verhallt jedoch, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Das Gerüst aus der eigentlichen Musik ist einfach zu eindimensional und darüber hinaus auch zu eingepackt mit dicker Produktionsschlagsahne, dass es sogar fast seinen beabsichtigten monumentalen Charakter verliert. Man erinnert sich im Nachhinein nicht an eine tolle Reise, sondern an einen ziemlich hohlen Einheitsbrei.
Wenn Herr Flores mal auf die Idee kommt, etwas weniger auf die Verpackung und dafür mehr auf den Inhalt zu achten - ich bin hier und hör' mir solange The Human Equation an.
Line-up:
Hugo Flores (vocals, electric guitars, bass guitars, synthesizers, samples, additional drum arrangements, sitar and 12 string emulation)
Zara Quiroga, Tiago 'Linx', Alda Reis, Paulo Pacheco (vocals)
Vasco Patricio (additional guitars and solos)
Paulo Chagas (saxophone, flutes)
Davis Raborn (acoustic drums)
Fred Lessing (miscellaneous baroque recorders, ethnic flute, 12 string guitar, classical guitar, angklung, percussion, chimes, bells)
Shawn Gordon (synth solos on "The Voice Of Cheops" and "Dragonfly Garden")
Carlos Mateus (additional lyrics on "Dawn On Pyther")
| Tracklist |
01:The Dawn On Pyther
02:Flying Thoughts
03:I Am (The Restless One)
04:Dragonfly Garden
05:The Voice Of Cheops
06:Intermission
07:Sons Of The Stars
08:Growing Feeling
09:Voyage Of The Dragonfly
10:The Dusk On Pyther
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