Rod Picott / 02.10.2010, Cultureel Podium Roepaen, Ottersum (NL)
Cultureel Podium Roepaen Rod Picott
Cultureel Podium Roepaen, Ottersum (NL)
02. Oktober 2011
Stil: Singer/Songwriter


Artikel vom 09.10.2011


Joachim 'Joe' Brookes
Rod Picott: Ein Singer/Songwriter, von Kopf bis Fuß.
Rod PicottIn seiner Jugend hörte er Vaters Platten, die von John Philip Sousa bis Ray Charles reichten. Bei seinem älteren Bruder griff er zu Alben von Patti Smith, The Clash, den Beatles oder Neil Young. Er absolvierte sein Studium und dann zog es ihn nach Nashville. Dort trat er wöchentlich mit seiner Rod Picott's Fireside Whiskey Hour auf. Er war Opening-Act für
Alison Krauss und 2001 schrieb er zusammen mit seinem langjährigen Freund Slaid Cleaves den Song "Broke Down". Bei den Austin Music Awards wurde das Stück zum Song des Jahres gekürt und in Brian Koppelmans Film "Solitary Man" (mit Michael Douglas) war er ebenfalls vertreten. In Picotts Diskografie befinden sich einige interessante Alben: "Straydogs" (2002), "Girl From Arkansas" (2004), "Summerbirds" (2007), "Sew Your Heart With Wires" (2008), "Tiger Tom Dixon 10 Year Anniversary Edition" (2010) und das aktuelle Werk "Welding Burns" (2011). Picott ist viel unterwegs. Er hat in Amerika beziehungsweise Europa insgesamt an die einhundertzwanzig Auftritte pro Jahr.
Rod PicottBeim Konzert auf Roepaen wurde er von Rob van Duuren (pedal steel) und Martin van der Tuuk (harmonica) begleitet. Rob van Duuren setzte sein Instrument unter anderem bei Ad Vanderveen und Dennis Kolen ein.
Rod Picotts Auftritt in zwei Halbzeiten war ein sehr intimes Konzert. Der Protagonist konnte mit seinen hervorragenden Kompositionen das Publikum bestens unterhalten. Es befanden sich nicht wenige Kenner des Künstlers im Publikum und Picott freute sich über den sehr freundlichen Empfang, obwohl er doch noch gar nichts gespielt hatte. Vor dem Gig wurde ihm ein Zettel überreicht, auf dem einige Song-Wünsche notiert waren. Er erfüllte diese im zweiten Set.
Durch seine anmutigen Songs fand er sofort Kontakt zu den Zuschauern und ohne Zweifel lauschte man nicht nur gerne seinen Liedern. Der aus einem kleinen Ort namens South Berwick stammende Künstler konnte darüber hinaus durch seine netten und zum Teil auch lustigen Geschichten unterhalten. Genau so etwas kam beim Publikum immer gut an, denn er lieferte auf lockere Art und Weise treffliche Hintergrundinformationen zu seinen Songs. So sollte es sein und nicht wie so manche Musiker, die eine Nummer nach der anderen spielen, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
Rod PicottWie dem auch sei: Rod Picotts Kompositionen waren wie geschaffen für das Ambiente des Nightclubs auf Roepaen. Der Amerikaner hatte die gesamte Bandbreite hervorragenden Singer/Songwriter-Materials parat und selbstredend durfte "Broke Down" nicht fehlen. Der Mann hatte von Melancholie in Moll bis Freude in Dur alles auf dem Schirm. Mit seiner leicht angerauten Stimme war ein weiterer Trumpf im Ärmel und Picott konnte sowohl mit feinstem Fingerpicking als auch hervorragender Rhythmus-Gitarre überzeugen.
Mit van Duuren befand sich ein perfekt eingespieltes Duo auf der Bühne. Picott überließ dem Niederländer in fast allen Tracks den Solo-Part. Sehr oft hatte man die Hände für einen Szenenapplaus bereit, aber durch die Intimität fast aller Nummern kam es gar nicht erst soweit. Zeitweise war dann auch der beseelt aufspielende Harper Martin van der Tuuk mit von der Partie.
Rod PicottGanz gleich, ob im Duo oder Trio ... Rod Picotts Songs, die textlich mit dem ganz Natürlichen, dem Alltäglichen zu tun haben, waren einfach herrlich anzuhören. Geschickt wechselte er von Balladen zu Uptempo-Nummern und nicht nur einmal war der Blues dabei. Picott rockte und hatte bewundernswert langsame Stücke im Repertoire. Ein ums andere Mal wusste der Steeler van Duuren zu überzeugen. In einem Blues-lastigen Song kam Robert Johnson vor, hinter dem ja bekanntlich der Teufel her war.
Nach der Pause wurden die Wünsche erfüllt. Der Singer/Songwriter war alleine auf der Bühne und so servierte er dann auch einige Gitarrensoli. Highlights waren aus meiner Sicht "Something In Spanish", "Haunted Man" (als Zugabe), "Your Father's Tattoo", "410" und "Workshirts And Terpentine", zu dem er vorher eine echt lustige Geschichte über einen Arbeitskollegen erzählte. Rundum war es ein großes Vergnügen, diesem vielgereisten Musiker und seinen beiden Begleitern zuzuhören. Thanks, Rod for a very special concert!
Wir bedanken uns bei Chris Tangelder vom Cultureel Podium Roepaen für die problemlose Akkreditierung.
Line-up:
Rod Picott (acoustic guitar, vocals)
Rob van Duuren (pedal steel)
Martin van der Tuuk (harmonica)
Bilder vom Konzert
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