Mason Rack Band / 03.06.2014, Blues Moose Café, Groesbeek (NL)
Blues Moose Cafe Mason Rack Band
BluesMoose Café, Groesbeek (NL)
03. Juni 2013
Stil: Blues Rock


Artikel vom 11.06.2014


Joachim 'Joe' Brookes
Mason Rack Band Als Mason Rack sechs Jahre jung war, trommelte er wohl auf allem, was ihm in die Quere kam. Während des Konzerts im Blues Moose Café trommelte er definitiv auf allem, was ihm in die Quere kam. Gegenstände, die nicht bei Drei unter der Decke des Café Bar De Comm waren, wurde als Rhythmuserzeuger benutzt. Barhocker, der Holzfußboden, mehrere Teile der Theke und, und, und. Diese sehr gelungene Einlage hatte noch eine Fortsetzung. Dazu aber später mehr.
Nachdem er das Schlagzeug ausreichend lange erprobt hatte, wechselte Mason Rack zur Gitarre und entwickelte darauf eine ganz besonderen Stil. Die Lap Steel und eine unschuldig-weiße, halbakustische Gitarre waren so etwas wie die Grundlage für extremen Blues Rock mit höllischem Groove. Wozu Mason Rack, Jamie 'Robo' Roberts (Bass) und Schlagzeuger Joel 'Thunderfoot' Purkess in der Lage waren, symbolisierte die erste Nummer mit dem Titel "Seen Her Before". Hammer-Groove, Hammer-Slide, Hammer-Bass! Hilfe, da standen die Härchen wie auf Befehl aufrecht. Eine dicke Gänsehaut. Ein Blues, der den Hörer auf ganz besondere Art und Weise zu überrollen schien.
Mason Rack BandMason Rack sorgte für frische Luft in musikalischer Form. Seine Stimme war rau, konnte aber auch sehr sympathisch rüberkommen. Mason Rack muss während seines Werdegangs den Blues studiert, ihn verinnerlicht und für sich neue Strukturen gegeben haben. Wie er Fremdkompositionen quasi auf links drehte, verlangte nach doppeltem Respekt. Einerseits vor den Komponisten, andererseits vom Publikum. Die Spanne der Coversongs ging von "Riot In Cell Block No. 9" von Dr. Feelgood bis zum Traditional "Waltzing Matilda", das Mason Rack solo, als eine sehr persönlich-ruhige Version präsentierte.
"Crawling King Snake" war ebenfalls ein Ding der besonderen Aufmerksamkeit, spitzte Ohren und Fußwippe. Die Mason Rack & Co.-Version war langsamer, als eine Schlange kriechen könnte und auch hier machte sich ein weiteres Markenzeichen des Trios bemerkbar. Man hatte innerhalb der Tracks grandios-höllische Breaks auf Lager und Mason Rack brachte immer wieder einen Grad an Psychedelic ins Song-Konzept seines Auftritts.
Mason Rack BandAus jedem Quadratzentimeter Fretboard zauberte der im Sitzen spielende Frontmann pure Faszination. "Who Do You Love" war dann der Song mit viel Rock im Gewand und einer Percussion-Einlage, die, wie bereits oben beschrieben, vom Protagonisten persönlich eingeleitet wurde. Mit zwei leeren Bierfässern und einer große Trommel versammelten sich dann alle Musiker zu einem illustren Trommel-Festival vor der Bühne. Einerseits wechselten drei Personen die Positionen oder es flogen durch feinmotorische Würfe Drumsticks von Künstler zu Künstler. Da waren die Anwesenden nicht nur von den Socken, wie gut der Gitarrist trommeln konnte. So wurde Bo Diddleys Komposition zu einer perkussiven Freakshow. Delta Blues ganz anderer Art präsentierte das Trio mit "Baby, Please Don't Go" von Big Joe Williams. Hier wechselte man die Instrumente. Mason Rack bediente das Schlagzeug, Jamie 'Robo' Roberts die halbakustische Gitarre und Joel 'Thunderfoot' Purkess zupfte die dicken Saiten. Unglaublich, wie versiert das Trio den Bluesklassiker mit getauschten Instrumenten am Brodeln hielt. Dabei zitierte der Dreier, von Roberts angestiftet, einige Klassiker der Musikgeschichte. Unter anderem waren es "Der dritte Mann", "Smoke On The Water" oder Creams "Sunshine Of Your Love". Zum Schluss kehrte man zum Song-Thema zurück und verpackte "Baby, Please Don't Go" in raues Punk-Papier.
Mason Rack BandVon einem solchen Blues ließ man sich gerne anstecken. Da gab es in jedem Track eine Besonderheit und als Sahnehäubchen bat Mason Rack eine Frau aus dem Publikum, unter seiner anleitenden Führung Slide zu spielen. Da freuten sich beide ein Loch in den Bauch. Zugabe? Na klar, musste einfach sein, auch wenn es schon nach 22:00 Uhr war.
Mit Duldung der Nachbar durfte man nochmals so richtig losgelöst aus dem Vollen schöpfen und eine verdammt schnelle "Black Betty" drehte ihre Runden durchs Café. Die Mason Rack Band war besonderer Blues im nicht zu stoppenden Höhenflug mit einigen sehr interessanten Elementen in der Show, die man wirklich nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Respekt! Hats off, Mason, Jamie und Joel!
Wie immer gibt es die einzelnen Songs auf dem YouTube-Kanal von Blues Moose Radio zu sehen.
Line-up:
Mason Rack (guitars, vocals)
Jamie 'Robo' Roberts (bass)
Joel 'Thunderfoot' Purkess (drums)
Mason Rack Band       Mason Rack Band
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