The Raptor Trail / New World
New World Spielzeit: 77:50
Medium: CD
Label: MBM, 2016
Stil: Prog Rock

Review vom 30.04.2016


Wolfgang Giese
Matt Mayes und Johnny Meyer sind die Köpfe dieser Band, deren Debüt 2015 erschienen ist. Nun gibt es mit "New World" das Nachfolgealbum.
Der melodische Prog Rock des gleichnamigen ersten Albums setzt sich mit dieser Platte fort. Obwohl seitens der Band bekannt gegeben wurde, dass Gesangsharmonien und der Anteil an akustischen Instrumenten verstärkt worden sein sollen, habe ich den Eindruck, dass der Erstling durchgängig harmonischer und einheitlicher im Sound ist. Zwar mögen nun mehr Abwechslung und Anteile härteren Rocks herrschen, doch geht diese zu Lasten von Melodik und Harmonie. Im Ganzen betrachtet sind es vor allem die Tracks 1, 3, 9 und 10, die insofern abweichend sind. Ansonsten macht sich auch ein gewisser Einfluss von Pink Floyd bemerkbar, auffällig zum Beispiel bei "Let It Go".
Also finden wir neben den ruhigen und melodischen Prog Rock-Elementen noch anteiligen Hard Rock, vielleicht dazu einen Schuss Art Rock. Letztlich, unabhängig jeglicher Einstufungsversuche, bleibt es Prog Rock mit verschiedenen Ausprägungen, und immer wieder mit Anlehnungen und Assoziationshinweisen zu diversen bekannten Vorreitern und Vorbildern.
Die Stücke sind nicht schlecht arrangiert, doch insgesamt wird das Genre nicht unbedingt wesentlich belebt mit neuen Einflüssen oder Spielweisen. So bleibt es letztendlich bei gut gemachter Musik, die speziell Freunde dieser musikalischen Gattung nicht enttäuschen dürfte. Besonders kann hierbei der Titelsong punkten, wirkt er für mich doch sehr einfühlsam und als ein gutes Beispiel dafür, in welche Richtung die Band gern weiter machen sollte. Mir gefällt auch die stimmliche Ausprägung mit diesen weit ausladenden Gesangsharmonien, die eine Einheit mit der instrumentalen Begleitung darstellen und den Hörer gut in träumerische Gefilde abheben lassen.
Qualitativ ist die Musik also auch handwerklich nicht enttäuschend, alle drei Musiker verstehen es, ihren Instrumenten einwandfreie Klänge zu entlocken. Enttäuschend dürfte eher die Gestaltung der Verpackung sein, befindet sich doch nur ein einfaches Einlageblatt dabei. Texte und nähere Informationen wären sicher vorteilhaft gewesen.
Line-up:
'Some Dude Named' Gene H. Bass (drums & percussion)
Matthew B. 'Mellow' Mayes (vocals, acoustic & electric guitars, banjo, guijo)
John M. 'Adorable' Meyer (acoustic, slide, fretless and electric guitars, bass, G strings, vocals, effects)
Tracklist
01:Four Times
02:Whoville
03:Going To Dublin
04:Stone By Stone
05:Let It Go
06:The Fall
07:New World
08:Time Slides Onward
09:Blue Highway
10:Wheel
11:Desolation
12:Grace
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