The Red Button / As Far As Yesterday Goes
As Far As Yesterday Goes Spielzeit: 37:00
Medium: CD
Label: Grimble Records, 2011
Stil: Retro Pop

Review vom 15.07.2011


Joachim 'Joe' Brookes
Das Duo Seth Swirsky und Mike Ruekberg sind nach längerer Pause wieder als The Red Button am Start. Nach dem Erfolg von She's About To Cross My Mind bleibt The Red Button mit der neuen Scheibe "As Far As Yesterday Goes" ihrer beeindruckend frischen Retro-Richtung treu und kuscheln in unterschiedlichen Arten mit den Beatles. Allerdings nicht nur, denn nicht nur Elvis Costello findet einen Platz in den siebenunddreißig Minuten.
The Red Button lässt den roten Knopf gedrückt und macht genau dort weiter, wo das Vorgänger-Album aufgehört hat. Es lebe der Mersey-Beat! Das Songwriting strotzt nur so vor Kraft und Einfallsreichtum. Hier ist keine Note überflüssig und alle zwölf Tracks verfügen über individuelles Flair. Von Bar Lounge-Atmosphäre über klasse Orgel-Einsätze bis hin zu schmetternden Pop-Perlen mit Rock-Härte findet man ein ganzes Fass voll mit Hörreizen.
Perfekt im Solo- wie auch Chorgesang ist "As Far As Yesterday Goes", mit Slide-Gitarre à la George Harrison eine echte Bereicherung der manchmal so faden Musikwelt. Wenn The Red Button etwas mit den Fab Four zu tun hat, dann darf man auch Parallelen zu Layabout ziehen. Alle Kompositionen sind perfekt arrangiert und auch hier fehlt es an nichts.
Hinhörer gibt es satt und ob es nun Tracks mit Horn-Section oder Streicher-Sahnehäubchen sind ... diese Platte ist eine Fundgrube von Sechziger- und Siebzigerjahre-Sounds im Minutentakt. Das Duo Swirsky/Ruekberg übernimmt abermals den Löwenanteil an Instrumenten. Bewährtes zahlt sich aus, denn viele Gastmusiker waren schon an "She's About To Cross My Mind" beteiligt. Der Zweier ohne Steuermann stellt romantische Balladen neben rhythmisch gehaltvolle Nummern, bei denen man sich immer wieder ertappt, mitzusummen. Ziemlich flott ist der Hörer dann auch beim Mitsingen aktiv. Der Begriff Eingängigkeit macht ein Dutzend Mal Sinn.
Ob Gitarren oder Tastenklänge, stets weiß das Duo, wo es auf dem richtigen Weg ist. The Red Button ist kein plakativer Abklatsch der Beatles. Die beiden Musiker vereinen Ukulele und Reggae. Das Duo stellt die mit Nylonsaiten bestückte akustische Gitarre neben eine hintergründige E-Gitarre und serviert Gesang nach 10cc-Manier.
The Red Button erzählt zwölf Kurzgeschichten voll mit schillernden Farben und gehaltvollen Texten. Man darf sich auf musikalische Feinheiten freuen. Im Titelsong "As Far As Yesterday Goes" verabschieden sich die Instrumente schrittweise, bis die Gitarre den letzten Ton serviert. Die Gruppe lässt ihre Perlen schweben wie ein Paraglider. Aufwind erhalten die Songstrukturen durch unterschiedliche Einflüsse.
Songs, die Swirsky komponiert hat, wurden zum Beispiel auch weitergereicht an Celine Dion, Al Green, Michael McDonald, Air Supply oder Taylor Dayne. Auch wenn man von The Red Button eine weitere Platte vom Format des Vorgängers erwartet hat, wird der Hörer überrascht sein, auf welch hohem Niveau der musikalische Faden weitergesponnen wurde.
So, wie "She's About To Cross My Mind" ist auch "As Far As Yesterday Goes" erfrischend retro. Beharrlich hält das Duo den Knopf der herrlichen Pop-Melodien gedrückt. Das Album ist voll mit Nummern, die einfach nicht altern werden. Was Seth Swirsky und Mike Ruekberg, der übrigens auch für die Produktion zuständig ist, zu bieten haben, muss in diesem Genre erst einmal getoppt werden.
Line-up:
Seth Swirsky (all singing, all playing)
Mike Ruekberg (all singing, all playing)

With:
Mike Datz (slide guitar - #5)
Stevie Blacke (strings - #5,11,12)
Probyn Gregory (horns - #7)
John Fields (bass - #3,8)
Peter Straus (bass - #2)
Peter Anderson (drums - #3,5,8)
Tracklist
01:Caught In The Middle (2:42)
02:As Far As Yesterday Goes (3:24)
03:Picture (3:31)
04:Girl, Don't (3:04)
05:Easier (2:49)
06:Sandreen (3:03)
07:On A Summer Day (3:30)
08:She Grows Where She's Planted (2:47)
09:You Do Something To Me (2:54)
10:I Can't Forget (3:24)
11:Genevieve (2:45)
12:Running Away (3:06)
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