Mit großteils englischen, aber auch lateinischen und französischen Texten machen Reincarnatus Musik zwischen Enya und Dead Can Dance, mit dem kleinen Bonus, dass man moderne Instrumente wie E-Gitarre, E-Bass und Schlagzeug hinzufügt. Mit komplett selbstgeschriebenen Liedern, meist von Renate Dirix, sind Reincarnatus eine sicherlich zukunftssichere Bereicherung für den Mittelalter- und Folk Rock-Markt in den europäischen Landen.
Ihre Scheibe verbindet langsame, verträumte Abschnitte mit schnellen Parts und stark rockigem Einfluss. Der durchgehend weibliche Gesang lässt den Longplayer jedoch alles andere als aggressiv wirken - eher beruhigend, selbst in den noch so starken, orchestralen Abschnitten der Songs. Lyrisch bewegen sich Reincarnatus zwischen alten überlieferten Texten und Selbstgeschriebenen - jedoch vom Wortlaut dem mittelalterlichen Englisch angepasst - die oftmals über Liebe und den Freiheitsdrang der heutigen Zivilisation philosophieren. So sind Passagen mit Überlieferungen von Schriften der Hildegard von Bingen oder eine Eigeninterpretation des mittelalterlichen Stückes "Gaudete (Life Goes On)" nicht selten zu finden. Selbst ein Mönchs-Chor ist im Titeltrack mit integriert.
Vor allem wird mal wieder ein mehr als nur interessantes Booklet geliefert. So stehen neben den Texten, den Komponisten und den Musikern, bei jedem Lied die verwendeten mittelalterlichen Instrumente dabei. Auch was Bilder angeht, wird man nicht enttäuscht werden.
Jeder der denkt, dass man
Reincarnatus unbedingt mal live antesten sollte hat die Möglichkeit, sie bei ihrer Deutschland-Tour als Special-Support von
Schandmaul auf deren '10 Jahre Jubiläumstour' zu bestaunen. Live müssen sie eine noch interessantere Show abliefern, da sie wohl eine Art Bühnentheater vorführen werden.
Auch ist die Tourdauer eine sehr imposante, da die acht Damen nach den Deutschland-Gigs sofort weiter in ihre Heimat reisen werden, um dort noch bis einschließlich Januar 2010 weiterzutouren.