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David Sinclair & Keith Bennett / Alchemy
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Vom 30.10.-03.11.2013 findet in Trossingen das World-Harmonica-Festival statt. Wer es bis dorthin geschafft hat, gehört wohl zu den besten Harpern, die es gibt. Der Kanadier Keith Bennett ist dabei und 2010 war er einer der Finalteilnehmer der World Harmonica Championships. Er spielte zusammen mit Supertramp beziehungsweise dem Vancouver Symphony Orchestra. Man kann wohl davon ausgehen, dass es zwischen Band sowie Orchester keine Schnittmenge gibt, außer das Orchester würde Lieder von Supertramp interpretieren.
Gemeinsam mit David Sinclair (unter anderem auch Michael Bublé, Melanie Dekker, K.D. Lang, Sarah McLachlan), einem weiteren Kanadier wurde das Album "Alchemy" aufgenommen.
Die Klangqualität der vorliegenden Platte ist fantastisch. Wenn beim Einspielen eine Stecknadel auf den Boden gefallen wäre, würde man es definitiv auf der CD hören. Außerdem verfügen die Nummern über einen gewissen Livecharakter. David Sinclair & Keith Bennett sprechen sozusagen ihre eigene Sprache, denn bis auf drei Songs haben die beiden Protagonisten die Lieder geschrieben. "Captain Bobby Stout" (L. Tietgen) sowie "One Day I Walk" (Bruce Cockburn) bilden hier die Ausnahme.
Bei dem Duo mit den vielen Stil-Tentakeln ist sowohl musikalisch als auch gesanglich alles im Lot. Was David Sinclair auf der Gitarre, manchmal auch im Einklang mit Keith Bennett am Sechssaiter, zaubert, ist faszinierend. Der Chorgesang beider Künstler erinnert zuweilen an
Simon And Garfunkel. Anhand der beiden Nummern "One Day I Walk" und dem darauf folgenden "Jumpin' At The Yale" kann die bereits angesprochene Variabilität der Stile verdeutlicht werden. Nach einer emotionalen Ballade mit feinstem Fingerpicking und Gänsehaut-Gesang wechselt das Duo ohne Probleme zu einem Instrumental mit Django Reinhardt- und Gypsy-Feeling. Bei "Jumpin' At The Yale" handelt es sich um eine Liveaufnahme aus Parkville (BC). Hammer! Das Sahnehäubchen hat man sich bis zum Schluss aufbewahrt. "Hungry Cat" ist das musikalische Musterläppchen von David Sinclair & Keith Bennett. Ein weiteres überzeugendes Instrumentalstück mit allen Feinheiten, die das Duo zu bieten hat. Flotte Soli, klasse Fingerpicking, sowohl rockiges wie auch zurückhaltendes Ambiente und eine tolle Harp-Einlage verschmelzen zu einer brillanten Einheit. Obwohl man beim letzten Track des Albums schon viel gehört hat, ist man immer noch überrascht beziehungsweise überwältigt.
Das Wechselspiel zwischen Gitarre und Mundharmonika ist sehr ausgewogen. Beide Musiker inspirieren und spornen sich gegenseitig an. Keith Bennett muss eine riesige Auswahl an Harps haben, denn was er uns in "Strange Paradise" an Klangmalereien auf seinen kleinen (oder vielleicht auch größeren) Instrumenten serviert, schaffen andere vielleicht mit dem Keyboard. Super! Dann folgt auch noch eine wunderschöne Folknummer namens "Sanctuary", die wieder einmal das über jeden technischen Aspekt erhabene Fingerpicking in den Vordergrund stellt.
David Sinclair & Keith Bennett sind eine echte Entdeckung. Die Tracklist enthält abwechslungsreich arrangierte Songs und selbst ein mit einem leichten Reggae-Rhythmus versehenes "I Don't Know Why" passt perfekt in den musikalisch gesteckten Rahmen des Duo aus Kanada.
Beide werden übrigens im Herbst 2013 in unseren Breitengraden unterwegs sein und bei einer Vorlage wie "Alchemy" lohnt sich ein Konzertbesuch definitiv. Wer sich einen unterhaltsamen Abend machen möchte und Gitarren- sowie Harpmusik mag, wird von David Sinclair & Keith Bennett nicht enttäuscht werden.
Line-up:
David Sinclair (guitar, vocals) Keith Bennett (harmonica, guitar, vocals)
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