Derek Sherinian / Re-Releases 2001 - 2009
Inertia - Black Utopia - Mythology - Blood Of The Snake - Molecular Heinosity
Querbeet Spielzeiten:
Inertia (2001) - 47:00
Black Utopia (2003) - 45:03
Mythology (2004) - 45:52
Blood Of The Snake (2006) - 53:01
Molecular Heinosity (2009) - 39:50
Medium: CDs
Label: Armoury (Eagle Rock), 2014
Stil: (Prog) Rock

Review vom 19.03.2012


Jochen v. Arnim
Dass Derek Sherinian ein umtriebiger Musiker ist, bedarf keiner weiteren Erwähnung.
Seine Engagements bei Billy Idol, Kiss, Alice Cooper, Platypus oder Planet X mögen dabei vielleicht nicht so hinlänglich bekannt sein, wie solche bei Dream Theater oder jüngst
Black Country Communion. Nimmt man dann noch seine 'eigene' Solo-Arbeit dazu, dann fällt im Grunde nur noch der Begriff Schwerarbeiter ein. Locker vierzig Scheiben umfasst der wichtigste Teil seiner Diskografie mit den vorgenannten Bands oder im Solobereich.
Unlängst gab es nun bei Armoury Records (Eagle Rock) eine Wiederveröffentlichung von fünf seiner Soloalben aus dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts. Sein Debüt aus dem Jahre 1999, "Planet X", ist dabei nicht berücksichtigt, die Scheiben danach sind allerdings ohne weitere Lücke alle dabei. Sherinian, der berechtigterweise als einer der besten Tastenmänner seines Genres gilt, hat sich für die Produktion vieler namhafter Kollegen versichern können, was das Lesen der Line-ups zu einem wahren Who-is-Who der Rockmusik macht.
InertiaMit "Inertia" kam Sherinian im Jahre 2001 auf den Markt. Seine Karriere bei Dream Theater war da schon gut drei Geschichte und er hatte sich neben der Solo-Karriere auch in anderen Projekten hervorgetan. Für dieses Zweitwerk holte er sich neben weiteren Musikern bekannte Größen wie Steve Lukather und Zakk Wylde (u. a. Ozzy und Black Label Society) an die Gitarren und den unerreichten Simon Phillips (The Who u. v. m.) ans Schlagzeug. Letztgenannter teilte sich auch mit dem Tastenmeister die Produktion dieses Albums, das eine kurzweilige Melange aus Prog Rock ("Rhapsody In Black"), jazzigen Andeutungen und - bei dem Gitarristen ja auch kein Wunder - kernigen Gitarrensounds. Als reines Instrumentalalbum konzeptioniert und von namhaften Musikern eingespielt, ist "Inertia" zwar keine Offenbarung, aber dennoch ein interessantes und stilistisch wenig eintöniges Album.
Black UtopiaZwei Jahre später erschien dann "Black Utopia", das sich subjektiv empfunden auf einer qualitativ ganz anderen (höheren) Stufe befindet. Neben den bereits beim Vorgänger vertretenen Gästen holte sich Sherinian als ebenfalls echte Aushängeschilder Yngwie Malmsteen und auch Al Di Meola für die Aufnahmen. Wer gitarrenorientierte Mucke mag, dem wird schon zu Beginn des Albums klar, wer da in die Saiten haut - das ist Malmsteen, mit einem großen M. Später ("Axis Of Evil") gibt es auch die elegante Paarung Malmsteen - Wylde an der Gitarrenfront, während bei "The Sons Of Anu" Di Meola im Duo mit Malmsteen in Erscheinung tritt. Rockig und in Teilen etwas 'vertechnisiert', das Ganze aber auf hohem Niveau.
MythologyAuf "Mythology" musste der Fan seinerzeit gerade mal ein gutes Jahr warten, denn 2004 kam das gute Stück in die Regale der Plattenläden. Never change a winning team, so sagt man doch so schön, und auch unser Meister hier hat diesem Wahlspruch viel abgewinnen können. Wylde, Lukather, Phillips, alle sind wieder mit an Bord gewesen. Dazu verpflichtete man u. a. noch Steve Stevens, John Sykes (u. a. Whitesnake, Thin Lizzy, Tygers Of Pan Tang), Allan Holdsworth und nicht zu vergessen Brian Tichy (u. a. Whitesnake, Ozzy, Foreigner). Neben Sherinians Eigenleistung spielt die Güte der sonstigen Musiker natürlich für die Klasse einer Scheibe eine unabdingbar große Rolle. Die Songs wechseln zwischen kernig rockend und recht komplex 'verproggt', wobei der rockige Anteil subjektiv als größer empfunden wird: Sehr gute Scheibe, die nicht nur die Klasse der Gäste hervorzubringen vermag, sondern auch die Klasse des Tastenmeisters unterstreicht.
Blood Of The SnakeEs folgte im Jahre 2006 mit "Blood Of The Snake" ein erneut hochklassiges Album, das neben den schon fast zur 'Stammbesetzung' zählenden Musiker Wylde und Phillips auch Namen wie Slash, Billy Idol oder John Petrucci (Dream Theater) auf dem Zettel stehen hat. Erneut gibt es eine famose Mischung aus mal rockigeren, mal deutlich verproggten oder auch leicht poppigen Tönen. Wer eine gelungene Rezension lesen möchte, dem sei der interne Link zu unserem Archiv empfohlen.
Molecular HeinosityMit dem Erscheinungsjahr 2009 gehen die Jungs von Armoury nun nicht gerade weit in der Diskographie zurück und dennoch hat man sich dazu entschlossen, auch Molecular Heinosity mit in den Reigen der Re-Releases aufzunehmen. Zakk Wylde war wieder mit von der Partie, ebenso wie Brian Tichy am Schlagzeug (der übrigens dieses und die beiden Vorgänger co-produziert hatte). Ansonsten 'riechen' die Namen der Gäste nicht ganz so sehr nach Oberliga - zumindest nicht beim flüchtigen Hingucken. Dass sie allesamt, besonders die an den Gitarren, Spitzenleute sind, muss man uneingeschränkt attestieren. Dem Rezensenten gefällt besonders der Metal-Touch dieser Scheibe, der sehr viel deutlicher ausfällt, als das bei Vorgängern empfunden wird.
Für alle Re-Releases wurden zwar sog. 'expanded liner notes' in die Booklets mit aufgenommen, ansonsten jedoch fehlen die für derartige Wiederveröffentlichungen fast schon obligatorischen Bonus-Tracks oder sonstige Goodies. Alle Scheiben sind hörenswert bis äußerst hörenswert, mit einem besonderen Augenmerk auf die durch die Vielzahl von Gästen verursachte Kurzweil. Aber Achtung, das ist keine Hintergrundmusik vom Stile Easy Listening - aber wer hat das auch schon erwartet?
Tracklist
Inertia:
01:Inertia
02:Frankenstein
03:Mata Hari
04:Evel Knievel
05:La Pera Loca
06:Goodbye Pork Pie Hat
07:Astroglide
08:What A Shame
09:Rhapsody Intro
10:Rhapsody In Black
Black Utopia:
01:The Fury
02:The Sons Of Anu
03:Nightmare Cinema
04:Stony Days
05:Starcycle
06:Axis Of Evil
07:Gypsy Moth
08:Sweet Lament
09:Black Utopia
Mythology:
01:Day Of The Dead
02:Alpha Burst
03:God Of War
04:El Flamingo Suave
05:Goin' To Church
06:One Way Or The Other
07:Trojan Horse
08:A View From The Sky
09:The River Song
Blood Of The Snake:
01:Czar Of Steel
02:Man With No Name
03:Phantom Shuffle
04:Been Here Before
05:Blood Of The Snake
06:On The Moon
07:The Monsoon
08:Prelude To Battle
09:Viking Massacre
10:In The Summertime
Molecular Heinosity:
01:Antarctica
02:Ascension
03:Primal Eleven
04:Wings Of Insanity
05:Frozen By Fire
06:The Lone Spaniard
07:Molecular Intro
08:Molecular Heinosity
09:So Far Gone
 
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