Eric Steckel Band / Live At Havana
Live At Havana Spielzeit: 61:30
Medium: CD
Label: Rounder Europe, 2006
Stil: Blues Rock


Review vom 21.05.2008


Michael 'Mike' Schröder
Ein Jahr nach dem Studioalbum High Action brachte die Eric Steckel Band das Live-Album "Live At Havana" heraus. Das Manko mit der jungenhaften Stimme hat sich um einiges verbessert, obwohl gerade mal ein Jahr zwischen den Aufnahmen liegt. Natürlich klingt Eric immer noch jugendlich, aber es wirkt nicht mehr so unnatürlich wie auf dem Vorgängeralbum. Wenn man Vergleiche heranziehen möchte, würde ich sagen, dass Aynsley Lister in dem Alter so ähnlich geklungen haben müsste. Keine schlechte Referenz also.
Und was die Band auf "Live At Havana" abliefert, dürfte wohl jedem gitarrenorienterten Bluesfan einen wohligen Schauer über den Rücken jagen. 10 Songs, die keine Wünsche offen lassen und einen kurzweiligen Hörgenuss garantieren. Übrigens, der Sound ist für eine Live-Aufnahme absolute Spitzenklasse, und wenn die Ausblendungen am Ende der Stücke nicht wären, hätte man wahrscheinlich das Gefühl bei dem Konzert dabei zu sein. So müssen Live-Mitschnitte klingen. Alle Instrumente sind deutlich zu hören. Ich freue mich jetzt schon auf meinen ersten Konzertbesuch der Band!!!
Ein phantastischer Opener für ein Live-Konzert ist der erste Song "San-Ho-Zay" von Freddy King, das Vorbild vieler Bluesgitarristen. Hier geht es sofort mächtig zur Sache. Intensiver kann man dieses Instrumental wohl kaum bringen. Es folgt der "Radio Blues" aus Erics Feder. Ein klassischer 12-Takter, der mit phantastischen Piano- Orgel- und Gitarreneinlagen daherkommt. Für mich einer der tollsten Songs auf diesem Album. Schlagzeug und Bass machen die Nummer dann richtig rund, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
"Espirita", ein Song, der mich auf "High Action" schon überzeugte, bringt mich live an den Rand des Wahnsinns. Diese Nummer geht mir nicht mehr aus den Gehörgängen. Das Ding verfolgt mich seit Wochen. Hätte Meister Santana die Nummer geschrieben, wäre sie wahrscheinlich zu einem unsterblichen Klassiker geworden.
Weiter geht's mit "Me And My Guitar" bei dem Eric erneut seine Qualitäten an der Gitarre mit einem ausufernden Solo unter Beweis stellt. Bemerkenswert sind auch die Sonwriterqualitäten, die Eric an den Tag legt, was mir besonders bei "Philips Highway" auffällt. Der Song hätte auch von
Dickey Betts And Great Southern, zu ihrer besten Zeit, geschrieben sein können. Eine weitere Referenz für den jungen Steckel und seine Band. "Deep Fried" ist wieder ein Instrumental, bei dem es die Band ordentlich krachen lässt.
"Jaywalkin'", wieder ein Song aus Erics Feder, beginnt mit einem schönen Solo vom Piano. Nach der ersten Strophe folgt ein Orgelsolo, welches im weiteren Verlauf von der Gitarre übernommen wird und mit Wah Wah-Effekten ausgestattet ist. Die letzte Eigenkomposition auf "Live At Havana" ist "Hey Sister". Eine weitere Nummer, die die Qualität des Gitarristen, aber auch des Pianisten unter Beweis stellt.
Wie viel Gitarristen dieses Genres, rezitiert auch Eric Steckel das Vorbild vieler Blueser,
Jimi Hendrix mit "Little Wing", allerdings recht eigenständig und sicherlich gelungen. Mit knapp 10 Minuten zollt er dem Meister den gebührenden Respekt. Als Rausschmeißer wird Otis Rush mit "All Your Love" zitiert.
Solange es Künstler wie Eric Steckel gibt, braucht sich die Gemeinde der Bluesfans und speziell die der Blues Rock-Fans keine Sorgen um den Fortbestand ihrer Musik zu machen!!! Ich bin jetzt schon gespannt auf das neue Album dieses Ausnahmegitarristen!
Line-up:
Eric Steckel (guitars, vocals)
Wayne Smith (drums - #1, 9, 10, 11, organ - #2, 3, 7, 8)
Nick Franclik (bass)
Robert Sands (organ - #1, 4, 5, 6, 10, 11, piano - #2, 8, 9)
Duane Trucks (drums - #2, 3, 4, 5, 6, 7, 8)
Tracklist
01:San-Ho-Zay
02:Radio Blues
03:Espirita
04:Me And My Guitar
05:Philips Highway
06:Deep Fried
07:Jaywalkin'
08:Hey Sister
09:Little Wing
10:All Your Love
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