Mark Selby / More Storms Comin'
More Storms Comin'
Das, was Mark Selby musikalisch ins Leben ruft, hat Hand und Fuß. Mit seinem Erstling "More Storms Comin'" lässt er uns an seinem persönlichen, klangvollen Kosmos teilhaben.
Mit Blick auf die Musiker sind neben Mark Selby (all guitars, vocals), in der Hauptsache Chuck Fields (drums, percussion), Reese Wynans (keyboards) und Denny Dadmun-Bixby (bass) in das "More Storms Comin'"-Projekt eingebunden. Trotz weiterer 10 Gastmusiker, u.a. Kim Carnes (guest vocals auf "Smoked") und Tim Gonzales (harmonica auf "Down By The Tracks") ist der Silberling wie aus einem Guss.
"What Am I Doin'" bringt es auf den Punkt: "Standin' here singin' the blues."
Der Track verdeutlicht, dass Selby ein genialer Songwriter und ein Fan des Bottleneck ist. Dieser live im Studio eingespielte Song ist mit feinen Hooklines ausgestattet.
Mark Selbys Stimme ist aus hunderten heraus zu hören. Sie hat einen hohen Widererkennungswert, klingt mal relaxt, mal feurig oder emotional.
Und Mark Selby hat ein Händchen für Arrangements. So werden Songs wie "What Am I Doin'", "Kink In The Chain" oder "Don't Throw That Mojo On Me" mit feinster Pianobegleitung versehen, die den Tracks so ein richtiges zusätzliches Honky-Feeling verleihen. New Orleans lässt grüßen…
Zusätzlichen Pfeffer erhält "Kink In The Chain" durch eine fetzige Gebläse-Abteilung.
Tim Gonzales spielt Harp auf "Down By The Tracks". Feinste Dobro-Klänge, wenn das Bottleneck auf den Gitarrensaiten auf Wanderschaft geht. Und immer wieder punktgenaue Breaks in den unterschiedlichsten Varianten.
Kontrast: Rockige Klänge, dieses mal mit Keyboards und Piano (passt schon wieder). Mark Selby zeigt uns allen, wie eine Solo-Gitarre gespielt wird… "Smoked".
Mit Kim Carnes hat Selby sich eine kongeniale Partnerin für die backing vocals ins Studio eingeladen.
Mark Selby liefert einfach nur Qualität ab. Da dürfen die Riffs in "She's Like Mercury" auch ruhig mal nach den Stones klingen.
Dann mein absoluter Liebling auf "More Storms Comin'": "Satisfied". Eine kleine Geschichte dazu kann man im And The Horse He Rode In On-Review nachlesen.
Intro: Dezente Becken eröffnen, Selby steigt mit ein, deutet auf seiner Gitarre das Thema an und singt die ersten beiden Strophen. Danach sind Drums und Bass mit im Boot. Und was für ein Bass! Ein weiterer Alleingang von Selby und dann ist der Track im vorher immer angedeuteten Boogie. Welch eine Dramaturgie in dem Song. Sorry, ich bekomme immer noch Gänsehaut.
"Satisfied" ist einer meiner all time favourites!!!!
Der Titeltrack, "More Storms Comin'", schließt die musikalische Reise durchs Selby-Universum ab: Solo, Dobro, Slide, beseelter Gesang. Ende.
Irgendwie hat Mark Selby mit "More Storms Comin'" das bewirkt, was man gemeinhin mit Sucht bezeichnet. Für diese Sucht braucht man aber keinen Therapeuten…


Spielzeit: 44:30, Medium: CD, Pepper/ZYX, 2006 (2000)
1:Don't You Throw That Mojo On Me (4:06) 2:She's Like Mercury (3:45) 3:I'm The Lucky One (4:35) 4:You're Gonna Miss My Love (4:47) 5:Blind Since Birth (3:32) 6:What Am I Doin' (3:42) 7:Kink In The Cain (3:34) 8:Down By The Tracks (4:42) 9:Smoked (3:32) 10:Satisfied (4:59) 11:More Storms Comin'
Joachim P. Brookes, 05.05.2006
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