The Saint James Society / Same
Pray For Us Spielzeit: 16:59
Medium: EP
Label: Tee Pee Records, 2012
Stil: Rock (Psychedelic/Garage/Indie)

Review vom 20.01.2012


Jochen v. Arnim
'Doom-Wop, Garage-adelic, Desert Glam', das liest man bei The Saint James Society unter dem Suchbegriff nach dem richtigen Genre. Oder auch gern etwas in Richtung 'big muff diving, greased & moody, jaw twitchin', shit kickin', soul stompin', crack slippin', long-haired, hot & sticky' als Bandbezeichnung. Das klingt ja ganz nach: "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Ganz falsche Annahme, das Quintett aus Texas scheint auch nach mehrfachem Laufenlassen der bald erscheinenden EP durchaus zu einer Positionierung fähig. Allein das Benennen dieser Position mit einer genremäßigen Ein-Wort-Zuordnung fällt nicht ganz leicht. Irgendwo zwischen dem Garage-Sound der späten Sechziger und dem Post-Punk-Glam der Achtziger würden sie sich wohl selber gern sehen. Man nehme ein bisschen von den Doors, von Velvet Underground, den Sisters Of Mercy, ein wenig Blues und klassischen Hardrock, haue das unter kräftigem Umrühren in einen Topf und am Ende kommt die Saint James Society raus, die nun seit kurzer Zeit beim Indie-Label Tee Pee Records unter Vertrag sind.
Ihre musikalischen Ambitionen haben sie nun auf ihrer EP verewigt und geben uns mit vier Songs einen ersten Einblick in ihr Schaffen. Der Opener "Reflections" kommt mit bummerndem Bass daher, bevor Gitarrentöne einsetzen und die mit viel Hall ausgestattete Stimme von Sänger Brandon Burkart zum Gesang ansetzt. Langsam, zäh, schleppend, verzerrt, aber nicht so klingend, als wären die Fünf auf einem totalen Depri-Trip. Dazu die im Hintergrund ständig treibenden Congas, die fast so anmuten, als könnten sie einen Trance-Zustand herbeiführen. "The Ballad Of The White Horse" kommt da schon viel straighter rüber, wenngleich einzelne Elemente auch hier wieder auftauchen, die 'Verfremdung' des Gesangs nach o. a. Muster ist wohl das am meisten auffallende dabei. Insgesamt ist dieser Track aber viel eingängiger als sein Vorgänger und hinterlässt auch nicht einen so spacigen Eindruck, sondern gefällt durchaus mit seinen kleinen Anlehnungen an Musik, die wir alle vor langer Zeit schon mal gehört haben.

"Of Silver & Gold" ist eines jener Stücke, die anstelle der gerade mal fünf auch problemlos 25 Minuten dauern könnten. Weiter und weiter treiben Gitarren und Schlagzeug den Gesang - hier auch mit deutlicher Unterstützung der beiden Damen im Verein Elza Burkart und Candice Bertalan - in unendliche, sphärische Gefilde. Genauso langsam, wie es auch die anderen Songs sind, entlässt uns "The Devil, An Angel And A Broken Window" nach knapp 17 Minuten aus der Scheibe. Schöne kleine Soloeinlagen auf der Gitarre lockern diesen Track etwas auf und hinterlassen das Gefühl, dass man sich demnächst mal durchaus noch etwas mehr von diesen drei Jungs und zwei Mädels antun könnte.
Line-up:
Brandon Burkart (bass, vocals)
David DuBois (guitar)
Elza Burkart (vocals, percussion)
Candice Bertalan (vocals, percussion)
Jeremy Hayes (drums)
Tracklist
01:Reflections
02:The Ballad Of The White Horse
03:Of Silver & Gold
04:The Devil, An Angel And A Broken Window
Externe Links: