The Sea / High On...
High On Spielzeit: 16:09
Medium: EP (CD)
Label: Popup Records, 2013
Stil: Rock

Review vom 03.04.2013


Markus Kerren
Nach zwei Alben (unter anderem dem hier bei RockTimes vorgestellten Rooftops) hat die Londoner Formation The Sea für das Jahr 2013 gleich zwei EPs angekündigt. Die (Mitte April erscheinende) erste mit dem schönen Namen "High On..." liegt mir nun vor und fährt mit sechs neuen Tracks und einer Gesamtspielzeit von etwas mehr als 16 Minuten auf. Das lässt erstmal Gedankenspiele in Richtung 'kurz und knackig' zu, die dann beim Anhören auch bestätigt werden.
Und wow, das Brüderpaar Peter und Alex D'Chisholme ist erfreulicherweise zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, serviert uns hier sechs zumeist sehr flotte Rocker mit einem leichten Hang zum Punk Rock und kann damit auch kräftig punkten. Eine Gitarre, ein Schlagzeug und richtig guter, extrovertierter Gesang... mehr brauchen die beiden Musiker aus der englischen Hauptstadt nicht, um dem interessierten Hörer eine gute Viertelstunde lang sehr viel Spaß zu bereiten.
Wie ich bereits angedeutet hatte, sind die zwei im Jahr 2013 verstärkter in Sachen Rock unterwegs, haben die Verspieltheiten bzw. Anspielungen in Richtung U2 und Konsorten somit erstmal wieder über Bord geschmissen. Und das ist auch sehr gut so, denn "High On..." klingt dann doch sehr viel kompakter, sehr viel eigenständiger und überzeugender als das Vorgängeralbum. "Bomb Letter" marschiert schon mal ganz entschieden vorwärts, verzichtet aber auch keinesfalls auf einen eingängigen Refrain, der diesem Stück wohl ganz gute Chancen für Radioeinsätze einräumen dürfte.
Noch entschiedener bzw. konsequenter dann "Run", das bezüglich Coolness und Ohrwurm-Tauglichkeit sogar noch einen drauf setzt. Der Gesang kommt mit einer herrlichen Inbrunst, ohne jedoch zu stark in Extreme irgendwelcher Art abzudriften. Sehr gelungen! Fast schon überraschend im Anschluss dann die Ballade "Number One" mit geradezu zerbrechlichen Vocals. Die gepickte Elektrische setzt hier zunächst die Stimmung und man kann fast gar nicht so schnell schauen, wie die Nummer schon wieder vorbei ist.
Einen Gang höher geschaltet und ganz kräftig aufs Gaspedal gedrückt wird dann bei "Get Up Stand Up Die", dem wohl punkigsten Track auf dieser kurzweiligen Scheibe. Dem Adrenalin wird hier in einer Art und Weise freien Lauf gelassen, dass es eine wahre Freude ist. Auch "Lost It - Never Had It" lässt da nur unwesentlich nach: Die krachende Gitarre, das explodierende Schlagzeug und fast schon manische stimmliche Einlagen machen den Bock fett. "Wednesday Trap" beginnt im Tango-Rhythmus, bevor in einen weiteren Refrain mit hohem Wiedererkennungswert eingebogen wird.
Mich hat "High On..." sehr positiv überrascht und das Teil ist eine ganze Spur stärker ausgefallen als "Rooftops". So macht das richtig Spaß und lässt die Vorfreude auf die noch folgende EP mächtig in die Höhe schnellen!
Line-up:
Alex D'Chisholme (vocals, instruments)
Peter D'Chisholme (vocals, instruments)
Tracklist
01:Letter Bomb
02:Run
03:Number One
04:Get Up Stand Up Die
05:Lost It - Never Had It
06:Wednesday Trap
Externe Links: