|
Seventh Wonder / Waiting In The Wings
|
|||
|
Seventh Wonder formierten sich im Jahre 2000, also gleich zu Beginn dieses neuen Jahrtausends mit dem Bassisten Andreas Blomquist, dem Gitarristen Johan Liefvendahl und dem Schlagzeuger Johnny Sandin.
Ihr Sound, den man als Progressive Metal bezeichnen kann, wurde durch den Einstieg des Keyboarders Andreas 'Kyrt' Söderin noch fundamentiert. Zwei Demo-Aufnahmen ("Seventh Wonder" - 2001 und "Temple In The Storm" - 2003) bescherten ihnen bereits gute Kritiken.
Doch die Band hat einen regelrechten Sänger-Verschleiß! Da gab es Ola Halén (Insania Sthlm), es folgte Andi Kravljaca (Heave, Else Sphere), der am längsten dabei blieb und mit dem das Debütalbum "Become" im Jahre 2005 eingespielt wurde. Nach der Trennung von Kravljaca übernahm 2005 Tommy Karevik (Vindictiv) den Mikrofonposten, der auch auf vorliegendem Album sein Können unter Beweis stellt. Und dieser Sänger macht auch den Qualitätsunterschied zu "Become" aus. »Mixed and mastered von Tommy Hansen (Helloween, TNT) und engineered von Daniel Flores (Mind's Eye ) und natürlich Seventh Wonder« - lautet erst einmal die Info auf dem Waschzettel.
Zur Musik allgemein: Das Album hinterlässt einen tiefen Eindruck, es wirkt abgerundet, hat viele gute Melodien, streckenweise sehr schöne Soli und orchestrale Ausflüge, die oft von Keyboarder Sölderin geprägt werden.
Nun sind Keyboards bei dieser Art von Musik nicht eben meine Leidenschaft und mir wirkt deren Einsatz oft zu überladen, doch hier wird wirklich songdienlich gearbeitet. Ansonsten wird alles ausprobiert, was in diesem Metal-Genre üblich ist: Von harten, in Lichtgeschwindigkeit gespielten Stücken, bis hin zu hochmelodischen, ja balladesken oder musikalisch auch sehr anspruchsvollen Nummern. Es gibt kurze Songs und solche jenseits der Sechsminuten-Grenze. Damit gelingt der Band ein insgesamt hervorragendes Album.
Das Gitarrenspiel Johan Liefvendahls muss ich auf jeden Fall herausstellen, denn der Mann hängt sich richtig ins Zeug und lässt die Metal-Glocken klingen. Und das nicht nur einmal, nicht nur manchmal, nein, jeder Titel ist gespickt mit Gitarrenriffs, die immer neue Varianten darbieten und nicht schematisch abgearbeitet werden.
Auch Tommy Karevik stellt sein gesangliches Können gleich im Opener ("Star Of David") unter Beweis. Facettenreich, mal fast wie Ian Gillan klingend, mal ziemlich progressiv, doch meistens ziemlich heavy. Es überwiegen die progressiven Elemente. Ein unendlich rundes Zusammenspiel mit dominanten Gitarren-Soli, einem reichlich akzentuiert gesetzten Schlagwerk, ein genau eingepasster Bass, melodiös, konträr, dazu choraler Backgroundgesang, alles in allem - schon fast hymnisch/himmlisch schön! Ein dem Stern Davids gerecht werdender Titel!!
Eigentlich ist es jeder Track wert, beschrieben zu werden, denn alle haben kleine Höhepunkte. Aber ich belasse es mal bei ein paar Anspieltipps:
In "Taint The Sky" z.B. zeigt Andreas Blomqvist sein Können in einem ganz feinen Bass-Solo. Bei "Waiting In The Wings" ist es der beeindruckende Gesang, der hier ganz besonders herausragt. Ein rasantes Keyboard-Spiel ist zu hören, Rhythmenwechsel, Gitarre und Tasten harmonieren hervorragend miteinander; mal ganz abgesehen von der stattlichen Titellänge von 9:18 min. "Banish The Wicked" ist außerordentlich melodiös, wiederum mit sehr gutem Gesangsteil, "Devils Inc." darf sich im Mittelteil schon fast Ballade nennen und "The Edge Of My Blade" ist nochmal ein von exzellentem Gitarrenspiel geprägter Rocktitel.
Die Schweden schaffen es tatsächlich hervorragend, eine Brücke zwischen melodischem Power Metal und Progressive zu schlagen, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Sie überzeugen durch Können und Spielfreude. Beide Daumen nach oben, ein Antesten der Scheibe lohnt sich auf jeden Fall.
Line-up:
Andreas Blomqvist (Bass) Johan Liefvendahl (Gitarre) Tommy Karevik (Gesang) Andreas 'Kyrt' Söderin (Keyboard) Johnny Sandin (Schlagzeug)
Externe Links:
|
