Shadows Fall / Fire From The Sky
Fire From The Sky Spielzeit: 58:50
Medium: CD
Label: Spinefarm Records / Universal, 2012
Stil: Metal

Review vom 13.06.2013


Jochen v. Arnim
Aus Boston in Neuengland kommen die fünf Jungs von Shadows Fall und treiben von dort aus bereits seit achtzehn Jahren ihr metallenes Unwesen. In 'Urzeiten' galten sie als würdige Vertreter der NWoAHM, verschwanden dann aber irgendwie vom Radar der richtigen Fans eben dieser Welle. Zu sehr sagte man ihnen nach, ihre letzten Alben seien im großen Brei der Veröffentlichungen nicht mit dem notwendigen Maß an Alleinstellungsmerkmalen versehen gewesen und speziell die beiden letzten Scheiben waren wohl eher Mittelmaß, oder besser, die Band erfreute sich lediglich einer überschaubaren Zahl von Fans - die breite Masse konnte sie zumindest hierzulande nie erreichen. Anders in ihrem Heimatland, wo sich die Silberlinge äußerst gut verkaufen und der Stellenwert in keiner Weise mit dem in der Alten Welt vergleichbar ist.
Nun haut die Band ihr siebtes Album auf den Markt, falsch, es ist bereits seit dem vergangenen Jahr erhältlich, und trotz aller positiver Elemente wage ich zu behaupten, dass die Scheibe ebenfalls nicht für einen uneingeschränkten Senkrechtstart reichen wird. Nicht falsch verstehen, da sind echt gute Parts mit feinem US-Power Metal, thrashige Komponenten und subjektiv empfunden ansatzweise gefällige Death Metal-Einsprengsel.
Gefällig sind auch die Melodieführungen und der Gesang - größtenteils. Leider wird gerade letzterer immer wieder von - erneut ganz subjektiv - den Metalcore-Anteilen in Form von Growls und Shouts durchzogen. Hier wäre eine vornehmere Zurückhaltung angezeigt, denn hin und wieder entsteht der Eindruck, es mache das Arrangement etwas kaputt. Clear Vocals durch die Bank und ich würde dem Album eine weitaus höhere Punktzahl geben.
Aber genug des Meckerns, die zehn regulären Songs von "Fire From The Sky" kommen ansonsten wohl durchdacht rüber und können sich auch einer gewissen Eingängigkeit nicht erwehren. Flotte Soli und fette Riffs, Vocals (sofern clear) und Backings sind richtig stimmig und mehrstimmig (z. B. "Divide And Conquer"). Die Gitarrenarbeit lässt eine Nähe zum Thrash Metal viel mehr zu, als es die Metalcore-Elemente eigentlich gestatten und hier muss ich dann doch noch einmal auf die weiter oben angeführten Worte im Sinne von 'kaputt machen' zurückkommen: Songs wie "Weight Of The World" oder "Nothing Remains" (starker Metallica-Einfluss?) wären astreine Thrasher, die uns allseits erfreuen könnten.
Im Grunde zieht sich dieser rote Faden recht nachhaltig durch die komplette Scheibe. Sei es der Titeltrack oder auch "Save Your Soul", sie machen gut was her und gehören zur Kategorie der wirklich gefallenden Stücke, bis auf…siehe oben. "Blind Faith" verschaukelt den Hörer zu Beginn für wenige Sekunden, denn er mutet wie eine akustische Ballade, haut dann aber ganz schnell doch noch ein dickes Riff aus den Speakern. Und wieder folgt der Wechsel zwischen Thrash und den Überresten des Metalcore, und gerade hier auch wieder mit den kernigen Growls.
Weiter geht es bis zum Ende: Riff, High-Speed Double Bass, Clear Vocals, Growls, usw., usw.. Nach den zehn regulären Tracks folgen dann zusätzliche Boni in Form zweier Studiostücke sowie mit "Failure Of The Devout" und "The Light That Blinds" zwei echt fette Live-Aufnahmen.
Melodic Death Metal meets Thrash Metal meets Metalcore - mir ist das zu viel Durcheinander und ich könnte wunderbar mit einer Mischung aus den beiden erstgenannten Stilrichtungen leben, aber das sagte ich ja schon. Haut die Growls in die Tonne und der Rest ist cool!
Line-up:
Brian Fair (vocals)
Matt Bachand (guitar, vocals)
Jon Donais (guitar)
Paul Romanko (bass)
Jason Bittner (drums)
Tracklist
01:The Unknown
02:Divide And Conquer
03:Weight Of The World
04:Nothing Remains
05:Fire From The Sky
06:Save Your Soul
07:Blind Faith
08:Lost Within
09:Walk The Edge
10:The Wasteland

Bonus Tracks:
11:Eternal Life
12:A Death Worth Dying
13:Failure Of The Devout (live)
14:The Light That Blinds (live)
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