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Shiregreen / Trails
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Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen. Shiregreen aka Klaus Adamaschek war mit seiner Frau Angelika ganze sechs Monate im Westen der Vereinigten Staaten unterwegs. Auf "Trails" präsentiert er uns seine reichhaltigen Eindrücke in einem musikalischen Portfolio. Ganze sechzehn Kompositionen dokumentieren die 25.000 Kilometer zurückgelegte Wegstrecke. Shiregreen blickt allerdings nicht nur in Romantik zurück. Er zeigt sich auch kritisch... legt den Finger in die Wunde: »So spiegelt Tales of Tohona bedrückende Erlebnisse in der Wüste von Arizona mitten im Reservat der Oodham-Indianer, denen die Weißen wortwörtlich das Wasser abgegraben haben. Und No more gold on the streets of California beschreibt die Suche nach den Resten der Hippie-Träume: ein wehmütiger Abgesang auf den American Dream.«
"Trails" ist ein Album mit bemerkenswerten Songs und bedeutungsvollen Zwischentönen. Es gilt Shiregreens grundsätzlich folkigen Singer/Songwriter-Stil mit vielen verschiedenen Facetten aus Country, Rock und Blues zu entdecken. Der Protagonist hat sich für die Songs sehr gute Begleitmusiker ins Studio geholt. Die konnten schon auf Peaceful Shades überzeugen.
Shiregreen ist authentisch und man spürt, dass seine Musik direkt aus dem Herzen kommt. Wie im Informationsblatt steht, »hat er sich mit Größen wie Guy Clark, Rodney Crowell, James McMurtry und Robert Earl Keen getroffen.« Deren Einflüsse auf die Songcharakteristik verschmelzen mit Shiregreens unverwechselbaren Qualitäten zu einer abwechslungsreichen musikalischen Reise.
Beeindruckend ist nicht nur die im Großen und Ganzen herrlich entspannte Musik, sondern auch das Booklet. Hierzu soll ebenfalls aus dem Informationsblatt zitiert werden: »Außergewöhnlich wie das gesamte TRAILS-Konzept ist auch die anspruchsvolle grafische Gestaltung des Albums. Das Booklet entfaltet sich zu einer historischen Karte des Westens der USA, auf der die Route der Rundreise skizziert und jeder Song mit einem Bild verankert wird. Die TRAILS-Karte ist auf edlem Naturpapier gedruckt und in Retro-Farbtönen gehalten, und auf der Rückseite der Karte finden sich die Texte aller sechzehn Songs.«
Das Album ist wie ein Magnet. Legt man die Scheibe in den Player, heißt es nur noch zuhören, die Karte zur Hand nehmen und vielleicht auch zu träumen... sich den musikalischen Erzählungen eines Shiregreen hinzugeben.
Gitarrist Tom Eriksen, Peter Lavell an der Lap Steel und Violinist Lukas Bergmann tragen einen wesentlichen Teil zur Stimmung bei. Bergmann verstärkt die Sehnsucht, oder sollte man von Melancholie sprechen und Lavell intensiviert das Country-Feeling. Nein, Paul Adamaschek am Bass sowie Keyboards soll hier nicht unerwähnt bleiben. Er gibt den Kompositionen Tiefe und sorgt mit den Tasten für feine Farbschattierungen. Schlagzeuger Frank Schäfer hat den Groove und ist bei dezenter Begleitung mit den Jazzbesen auf den Fellen und Becken unterwegs.
Die sechzehn Songs sind Shiregreens Rückbesinungspunkte einer langen Reise durch den Westen der USA. Es gibt wohl viel Menschen, ganz gleich, ob Musiker oder nicht, die davon träumen, einmal Amerika zu erforschen. Unser RockTimes-Kollege Norbert hat dieses Erlebnis ja schon mehrfach genossen und es wohl auch nicht bereut. Exemplarisch sei: Teil 3 (von sieben) herausgegriffen.
Das wunderschöne Album "Trails" ist allerdings noch nicht der Schlusspunkt der Reisedokumentation. Vierzig besondere Konzerte in den USA liegen bereits hinter dem Ehepaar Adamaschek. Beide geben »Bilder-Konzerte.« Live-Musik und sechshundert Bilder stehen auf dann auf dem Programm. So etwas macht neugierig und einige Termine in unseren Breitengraden findet man schon auf Shiregreens Homepage. In diesem Sinne... viel Spaß bei "Trails" und vielleicht auch einem multimedialen Konzert.
Line-up:
Klaus Adamaschek (lead vocals, guitar, harmonica) Paul Adamaschek (bass, keyboards, vocals) Tom Erikson (guitars) Peter Lavell (lap steel) Lukas Bergmann (violin) Frank Schäfer (drums) Mike Suchanka (background vocals - #7)
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