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Simone Stevens / Right On Time
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Die in Los Angeles und Hawaii aufgewachsene Singer/Songwriterin Simone Stevens hat sich mittlerweile in New York City niedergelassen, da sie sich dort nach eigener Aussage am meisten inspiriert fühlt. Mit "Right On Time" legt sie ihr nunmehr drittes Album vor, hat aber auch schon mit anderen Musikern (z. B. eine Single mit Jordan Zevon, Sohn des großen und leider bereits verstorbenen Warren Zevon) zusammen gearbeitet. Ein weiterer Schritt nach vorne ist, dass sie beim vorliegenden Album erstmalig (mit Nadim Issa) auch co-produziert hat.
Was Miss Stevens auf den zwölf neuen Songs anbietet, ist feines Singer/Songwritertum. Die einzelnen Tracks kommen ziemlich locker aus der Hüfte geschossen rüber und die Amerikanerin hat auch ein feines Händchen für gute, eingängige Melodien. Die Musikerin zelebriert das Leben sowie persönliche Beziehungen und auch wenn es ab und an mal etwas nachdenklicher wird, so wird es nie tief melancholisch. Was dann automatisch dazu führt, dass der Silberling zu jeder Zeit gute Laune verbreitet und genießbar ist, ohne dass man sich großartig hinein vertiefen muss.
Auch Folk-, Country- und Pop-Einflüsse wurden (im positiven Sinn) mit eingebaut. Die rechte Hand der New Yorkerin war auf dieser Produktion Greg McMullen, der auch durchgängig mit starker Gitarren-, Lap- & Pedal Steel-Arbeit präsent ist. Ein schönes Beispiel dafür ist der Track "ABC", der durch das tolle, immer wiederkehrende Lick der Pedal Steel ganz wunderbar ins Ohr geht. Richtig gut und mit Country-Einschlag versehen auch "Lady Luck", bei dem neben dem Gesang und den mit Jazz-Besen gespielten Drums einmal mehr die Lap Steel von Greg McMullen den stärksten Eindruck hinterlässt.
Der herausragende Song des Albums ist mit "Right In Time" allerdings die Cover-Version einer Lucinda Williams-Nummer. Im direkten Vergleich mit der Texanerin kann man zwar kaum gewinnen, aber Simone Stevens legt hier trotzdem eine sehr schöne Version aufs Parkett. Untermalt von warmen Piano-Klängen schafft es die Protagonistin, ihren Gesang sehr emotional aufs Band zu bringen. Ganz stark! Aber auch die Eigenkompositionen sind nicht von schlechten Eltern. Zum Beispiel der Rausschmeißer "Below Zero", der nicht nur richtig gut gesungen ist, sondern auch zu einem wahrhaftigen Ohrwurm mutiert.
Bei "Sail Away" dominiert die Akustik-Gitarre, bevor der starke Refrain die Aufmerksamkeit ohne Widerspruch zu dulden auf sich zieht. Dazu gibt es noch ein feines Saxophon-Solo von Jeff Hudgins und fertig ist ein richtiger Gewinner. Die Strophen von "Dream" erinnern vom Gesang her stilistisch sogar etwas an die frühen Werke von Leon Russell, bevor sich der Titel zu einer schönen Ballade entwickelt. Bei dem ruhigen "Just Because" stellt die Stevens einmal mehr unter Beweis, was für eine gute Stimme sie hat und "Every Town Has A River" bringt durch die Klarinette zusätzliche Abwechslung ins Spiel.
Insgesamt betrachtet hat Simone Stevens also mit "Right On Time" eine sehr gelungene und runde Sache abgeliefert. Zum Antesten würde ich "Right In Time", "Below Zero", "Sail Away" und "Lady Luck" empfehlen. Sicherlich haben wir es hier nicht mit einem Jahrhundert-Album zu tun, aber dafür mit einer locker flockigen Scheibe, die wunderbar ins Ohr geht ohne jemals aufgesetzt zu wirken. Der Sound ist angenehm warm und organisch und der Sängerin darf als Prädikat durchaus ein 'Sehr Gut' attestiert werden. Nicht essentiell, aber dennoch gut und daher empfehlenswert!
Line-up:
Simone Stevens (vocals, guitars) Greg McMullen (acoustic & electric guitars, lap & pedal steel) Bryan Bisordi (drums) Jason Hogue (upright bass) Nadim Issa (piano, organ, synthesizer, percussion - #10) Yan Izquierdo (violin, fiddle) Ana Ruth Bermudez (cello) Jeff Hudgins (saxophone, clarinet) Arman Penn (guitar & vocals - #4) Louis Summer (bass, drums & clarinet - #4) Holly Laessig (background vocals) Jess Wolfe (background vocals) Kris Bauman (vocals - #8)
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