Slears / Far Away From Getting Somewhere
Far Away From Getting Somewhere Spielzeit: 41:06
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Hard Rock

Review vom 03.11.2014


Holger Ott
Bereits das Intro, oder wie auch immer man das nennen mag, das als erster Track und Titelsong angegeben ist, genügt mir schon, um dafür Geld ausgeben zu wollen. Selten ist der Beginn einer Hard Rock-CD so spannend inszeniert, dass die Begeisterung sofort von null auf hundert steigt. "Far Away From Getting Somewhere" heißt dieses Stück und leitet ein wahres Feuerwerk an kraftvollem Gitarrenrock ein. Dahinter steckt die Band Slears aus Bayern, die mit scharrenden Hufen darauf wartet, die Bühnen unserer Republik zu stürmen, damit sich ihr fetter Sound in alle Richtungen ausbreiten kann.
Powermusik vom Feinsten ist über zwölf Songs verteilt, die alle ordentlich grooven und richtig geradlinig ins Ohr dringen. Ohne Schnörkel und überflüssige Spielereien bringen die fünf Musiker auf den Punkt, was der eingefleischte Rockfan liebt. Schnelle Drums, kraftvolle Riffs der beiden Gitarristen, schöne Soli, satter Bass und eine klasse Rockstimme sorgen dafür, dass es in den Reihen des deutschen Schwermetalls ordentlich rumort.
Nach einigen Wechseln in der Besetzung - besonders in den Anfangsjahren zwischen 2007 bis 2009 - hat sich nun endlich eine Band zusammengefunden, die das Zeug hat, im langsam beginnenden Generationenwechsel die Position alteingesessener Bands einzunehmen, deren Ende in absehbarer Zeit stattfinden wird. Frischen Wind braucht unser Land und Slears sind genau die Richtigen, um die Herzen der Fans im Sturm zu erobern.
Über das gesamte Album sind so gut wie keine Schwächen zu erkennen. Gegen Ende kommt es mir zwar manchmal so vor, als ob sich das Quintett eine kleine Pause zum Erholen gönnt, betrachtet man aber die Scheibe im Ganzen, gibt es keine auffälligen Lücken. Von Beginn an wird das Tempo von Song zu Song erhöht. Schöne Intros sorgen für kurze Momente um durchzuatmen und gezielt gesetzte Gitarrensoli, die nicht übertrieben daherkommen, liefern die Tüpfelchen auf dem i. Mit "Circles" wird der prägnanteste Track zelebriert, der jeden zum Headbangen animieren sollte. "Far Away From Getting Somewhere" ist vielleicht das Highlight der Scheibe, wobei der Rest nicht wesentlich dahinter zurückbleibt.
Ebenso beeindruckend wie das Intro, ist die letzte Nummer "One Day", mit ihrem langen Outro, die ein extrem gutes Rockalbum beschließt und förmlich dazu auffordert, so schnell wie möglich mehr von der Band zu hören. Slears haben somit eine hervorragende Arbeit geleistet, die es wert ist, immer wieder gespielt zu werden. Zwar wirken CD-Cover sowie das Booklet etwas düster und stimmen nachdenklich, was aber keinesfalls auf die Musik überspringt. Mein Tipp für Slears: beide Daumen hoch und weiter so.
Line-up:
Peter Kandlinger (vocals)
Gustl Berauer (guitar)
Tom Käser(guitar)
Andy Eichinger (bass)
Dany Rasquin (drums)
Tracklist
01:Far Away From Getting Somewhere
02:Disappear
03:Fading
04:Follow Me
05:Believe
06:Rain
07:Circles
08:Alive
09:Reborn
10:Spit Of Swallow
11:All Guns
12:One Day
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