Smiley Lewis / Rocks
Rocks Spielzeit: 85:36
Medium: CD
Label: Bear Family Records (Imperial), 2009 (1950-1957)
Stil: New Orleans Rhythm & Blues


Review vom 25.03.2010


Wolfgang Giese
Smiley Lewis, geboren als Overton Amos Lemons im Jahr 1913 - nicht viele werden ihn, aber einen seiner berühmt gewordenen Titel kennen: "I Hear You Knocking", sehr bekannt geworden durch Dave Edmunds, der 1970 damit einen 'Number One - Hit' in England landete.
Der Urheber selbst nahm den Titel 1955 auf. Diese Kompilation umfasst den Zeitraum April 1950 bis Mai 1957 und neben dem eingangs genannten Titel finden sich noch viele andere 'Rocker', die der Künstler seinerzeit für das Label Imperial aufnahm.
Mit "One Night" findet sich ein weiterer großer Hit, mit dem es allerdings auch wieder nicht Lewis zu Weltruhm brachte, sondern Elvis Presley mit seiner Version.
Lewis zählt mit seiner Musik zu den Vertretern des New Orleans-Rhythm & Blues, und immer an seiner Seite und prägend war Dave Bartholomew, den wir bereits von Fats Domino kennen.
Die Musik ist oft nicht nur allein von manchmal hämmerndem Piano geprägt, sondern auch von röhrenden Saxofonbeiträgen und treibenden Drums, insbesondere von der Schlagzeuglegende Earl Palmer und erinnert oft an die Musik, wie sie von Fats Domino gespielt wurde, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass beide die gleichen Musiker im Studio verwendeten.
Smiley Lewis 'rocks', ja genau, das passt, denn es rockt gleich los mit "Shame Shame Shame", ein treibender Gesang, wilde Bläserparts und der Gesang hat etwas von der Kraft eines Big Joe Turner.
Der Sänger und Gitarrist Lewis traf als Jugendlicher in New Orleans ein, und zusammen mit dem Pianisten Tuts Washington und dem Schlagzeuger Herman Seal bildeten die Drei ein heißes Trio und waren bald bekannt in den angesagten Clubs im sogenannten French Quarter der Stadt.
Die Zusammenarbeit mit Dave Bartholomew begann 1950. Mit "I Hear You Knocking" kam dann ein großer Erfolg im Jahr 1955 mit dem zweiten Platz in den R&B-Charts. Bis 1960 bestand der Plattenvertrag mit Imperial, insgesamt eine nicht sehr erfolgreiche Zeit für den Künstler. Aus heutiger Sicht sicher unverständlich angesichts der starken Titel aus der Zeit. Die vorantreibenden Stücke "Can't Stop Loving You" (1954) "Where Were You" (1952), "Real Gone Lover" (1955), "Queen Of Hearts" (1956) und einige andere allein wären es wert gewesen, Hits zu werden. Oder auch "Ooh La La" im Stile Fats Dominos. Fats hatte mit "Blue Monday" ebenfalls mehr Erfolg als der Komponist. Auf Lewis' Version spielt er übrigens das Piano.
Aus 1965 stammen die letzten Plattenaufnahmen (für Loma). Lewis starb 1966 an den Folgen von Magenkrebs.
Das ist fantastische und erstklassige Musik aus dem Schmelztiegel New Orleans und steht der Musik Fats Dominos in nichts nach, mitunter kommt sie sogar noch etwas ursprünglicher und rauer. Und dank Bear Family Records und des unermüdlichen Bemühens um solche Preziosen, haben wir hier erneut einen hervorragenden Überblick in Form von 36 Titeln über einen wichtigen Künstler der Musikgeschichte. Dazu wie üblich versehen mit einem hervorragenden Booklet für genüßliche und informative Lektüre (40 Seiten!).
Line-up:
Smiley Lewis (vocals, guitar)
Ernest McLean (guitar)
Frank Fields (bass)
Herman 'Baby Seals' Seals (drums)
Isidore 'Tuts' Washington (piano)
Lee Allen (tenor sax)
Clarence Hall (tenor sax)
Joe Harris (alto sax)
Dave Bartholomew (trumpet)
Earl Palmer (drums)
Herb Hardesty (tenor sax)
Walden 'Frog' Joseph (trombone)
Edward Frank (piano)
The Toppers (vocal chorus)
Antoine 'Fats' Domino (piano)
Justin Adams (guitar)
Joe Robicheaux (piano)
Huey 'Piano' Smith (piano)
Salvador Doucette (piano)
Meyer Kennedy (alto sax)
Gerri Hall (vocals)
Charles 'Hungry' Williams (drums)
Tracklist
01:Shame, Shame, Shame (1:56)
02:Big Mamou (2:21)
03:Ain't Gonna Do It (2:27)
04:Down The Road (2:14)
05:The Bells Are Ringing (2:25)
06:Can't Stop Loving You (2:12)
07:Ooh La La (2:43)
08:My Baby Was Right (2:41)
09:Blue Monday (2:42)
10:Dirty People (2:19)
11:Jailbird (2:10)
12:Where Were You (2:27)
13:Real Gone Lover (2:33)
14:Bumpity Bump (2:29)
15:I Hear You Knocking (2:44)
16:Sad Life (2:25)
17:Come On (2:23)
18:Bee's Boogie (2:45)
19:Queen Of Hearts (2:34)
20:Lillie Mae (2:14)
21:One Night (2:26)
22:Caldonia's Party (2:11)
23:Nothing But The Blues (2:15)
24:She's Got Me Hook, Line & Sinker (2:26)
25:Rootin' And Tootin' (2:13)
26:Please Listen To Me (2:18)
27:Down Yonder We Go Ballin' (2:58)
28:No Letter Today (1:54)
29:Mama Don't Like (2:42)
30:Play Girl (2:05)
31:Go On Fool (2:06)
32:Goin' To Jump And Shout (1:57)
33:Bad Luck Blues (2:13)
34:School Days Are Back Again (2:53)
35:Lil Liza Jane (2:12)
36:Shame, Shame, Shame! (2:25)
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