Woi, Worscht, Bier, Saumaa, Hefebumpes, Käschde und viele andere gute Sachen kommen aus der Pfalz. Na gut, einige Politiker lasse ich mal außen vor, da macht die Pfalz leider keine Ausnahme.
Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass auch starke Bands in diesem schönsten aller Bundesländer gedeihen. Über die aus dem Trierer Raum stammende Formation Baugroup gab es ja schon einiges zu lesen. Aus der gleichen Ecke kommen auch die Star-Crossed Lovers. Vier Musiker, die als musikalische Vorbilder die Beatles, King's X, The Mustard Seeds und die Galactic Cowboys angeben.

Satte, fette Gitarrenriffs ziehen sich durch die elf Tracks und es rockt rotzig, frisch und frech. Was nun das Vorbild Beatles angeht: mehrstimmige Vocals, die sich als angenehme Harmonien über die Gitarrenhooks legen.
Wer mich kennt, weiß ja, dass mein erster Blick den Tracklängen gilt und Yippie, ich sehe einen 10-Minüter. Ist von der ruhigeren Sorte und setzt sich angenehm in meinem Gehörgang fest. Mein Favorit ist aber definitiv "Fool I Am". Klingt schön altmodisch. Gitarre und Vocals starten Wishbone Ash-mäßig, wechseln mit diesen schmutzigen und härteren Riffs. Die Rhythmusabteilung legt einen etwas vertrackten Teppich und so zieht sich dieser Titel, bis eine dezent verzerrte Sologitarre klagend ihr Leid mitteilt.

Hört man genau hin, dann beherrscht dieser Stil das gesamte Werk. Mal ruhiger, mal stark nach vorn treibend. Es ist eine gelungen Mischung aus Moderne und klassischem Rockaufbau.

"Mehrstimmig, groovend, songorientiert, mitreißend. Abgeklärt, aber nicht abgestumpft. Mit Hirn, aber nicht verkopft. Leidenschaftlich, aber nicht wehleidig. Dreckig, aber nicht unsauber. Cool, aber nicht unterkühlt". So wirbt die Band für sich und das passt auch.

Die Jungs beschreiben sich auch selbst und zaubern mir damit ein Grinsen ins Gesicht, denn diese Aussage passt wohl auf jeden in der RockTimes Redaktion:
"Sie sind musikverrückt, ansonsten normal. Sie haben große Plattenschränke mit großen Vorbildern drin und eine klare Vorstellung davon wie Musik zu klingen hat."
Allerdings eifere ich meinen musikalischen Vorbildern nicht nach, indem ich Musik mache und mich auf eine Bühne stelle. Aber dafür kann ich wirklich alles nachspielen, vor dem Spiegel nämlich. Mit meiner allzeit bereiten und gestimmten Luftgitarre.
Da meine Shows aber den Wenigsten vergönnt sind, ist es besser, gleich zur Star-Crossed Lovers CD "Backbone Tone" zu greifen.