Im Gegenteil: "Blue Sibiria" verströmt Wärme, Lebenslust und mitunter sogar südliches Flair. Alissa Taylors Geige ist das uneingeschränkte Melodieinstrument, das zwar meist mit einem durchaus lieblichen Ton betört, allerdings allzu süßliche Klippen souverän umschifft. Ihr kongenialer Partner auf den Gitarrensaiten ist Bill Martien, der zupfend oder mit Anschlag die Themen vorträgt und variiert. Auch was Drummer Matt Clarke im Kontext der Stücke beiträgt, hat Klasse. Zurückhaltend untermalt er als gleichberechtigter Partner die beiden Melodieinstrumente, akzentuiert, pusht oder swingt mit Feeling im Stil eines klassischen Schlagwerkers. Stimmen werden hier nicht vermisst.
Die knapp 40 Minuten des offensichtlichen Debüts der Amerikaner sind aus einem Guss und zeugen nicht nur von großem Können, sondern auch von einer erstaunlichen Reife. Hinter den Ohrenschmeicheleien stecken reichlich Finesse und ein gutes Gespür für ansprechende Harmonien, aber auch für richtigen Groove.
Eine ausgesprochen erfreuliche Produktion, was sich auch im Sound widerspiegelt. Warm und gut aufeinander abgestimmt kommen die drei Instrumente aus den Lautsprechern, da haben
Jason Rubal und seine Tontechniker die Musik wirklich hervorragend in Szene gesetzt! Wer nach Vergleichen sucht, wird mit
Streif und
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