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Starfish Prime / The Architect Wants To Know
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Starfish Prime ist eine relativ neue Band aus Köln. Anfang 2009 gegründet, hat man sich auf der Bühne schon einiges an Erfahrung erspielt und nun ist die Gruppe mit ihrem Debüt-Album am Start. Es hat den bedeutungsschwangeren Titel "The Architect Wants To Know" und die komplexe Musik von Starfish Prime ist gar nicht so einfach zu kategorisieren.
Die von Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Scumbucket) gemixte Platte ist sehr vielfältig. Die Scheibe wird dafür sorgen, dass es um die Combo, die schon eine ganze Reihe von Bassisten im Line-up hatte, nicht ruhig werden wird. Was den Tieftöner angeht, haben wir es bei "The Architect Wants To Know" mit zwei Musikern zu tun. Einerseits ist es Gerd Kuck, andererseits Viaceslav Svedov. Wer auf welchem Lied spielt, ist nicht angegeben. Allerdings kann man bei beiden Künstlern nicht unbedingt einen individuellen Unterschied heraushören. Aber eine Gemeinsamkeit: Es handelt sich um zwei klasse Basszupfer.
Die Gruppe ist noch jung, aber pubertiert bereits mächtig. Die Hormone schlagen voll zu und so genau weiß man auch nicht, in welche Richtung die ganze Entwicklung gehen soll. Insofern mag man dem Satz in Informationsblatt Glauben schenken, wenn geschrieben steht, dass es der Combo »vielmehr um eine Erforschung der eigenen musikalischen Identität, des Findens des einen Songs den jeder Musiker im Kopf hat und sein Leben lang herauszubringen versucht.«
Na, dann her damit, kann ich nur schreiben. Tolle Entfaltungen findet man definitiv auf vorliegender Platte und Starfish Prime sind auf einem verdammt guten Weg, denn unter dem Strich hat Nikola Novakovic klasse Songs geschrieben und dann bekommt man mit gleich zwei Gitarristen auch noch ordentlich was auf die Ohren.
Starfish Primes Musik hat durchschlagende Strukturen, die sich einen Dreck um immer wiederkehrende Arrangement-Elemente schert. Die Sechssaiter kommen sehr gut und schön ist, wenn man die Klänge der Gitarre durch einen Synthesizer jagt. Das hat Pfiff und hört sich toll an. Eine klitzekleine Kleinigkeit ist mir im treibend-rockenden "Stop 'n' Go Mantra" aufgefallen. Für die Länge von zwei oder drei Riffs klingt die Gitarre wie bei "Siberian Khatru" von der Prog Rock-Formation Yes. Das Stück ist vielschichtig arrangiert, pendelt mit unruhigem Beat zwischen Spannung sowie Entspannung und nicht nur hier ist Novakovic gesanglich in Höchstform.
Bei der Identitätssuche hat man es geschafft, jedem Song ein individuelles Gesicht zu geben. Nach einem höllisch rockenden "Stop 'n' Go Mantra" beginnt "On Bittersweet Alleys" zunächst verträumt und dann geht es wieder ab auf die Überholspur. Starfish Prime sorgt für einen ungemein dichten Sound, bei dem allerdings auch auf die entsprechende Transparenz Wert gelegt wurde. Dem Hörer entgeht auf der Scheibe nichts.
Ganz geschickt hat man auch einige Retro-Einflüsse in der Musik verpackt und mit dem einen oder anderen experimentellen Aspekt macht "The Architect Wants To Know" gehörigen Spaß. Mit "Fear Of Empty Spaces" und dem Titelstück darf man sich auf eine längere Strecke Musik freuen. Einen dicken Schuss Melodie hat man erstgenanntem Song verpasst und dann begibt sich Starfish Prime auch noch in die schwebend-spacige Ebene. Herrlich, wie hier für einen Teil der Träumereien Gesang und Gitarre gemeinsame Sache machen. Dann wird wieder Fahrt aufgenommen und es regieren die nimmermüden Riffs der Sechssaiter. Überzeugt hat die Gruppe bis zum Schlusstrack bereits längst und der Architekt weiß schon lange, was er wissen will.
Starfish Prime hat viel im Angebot und bei den Qualitäten von "The Architect Wants To Know" wird die Selbstfindungsphase zwar weitergehen, aber bestimmt nicht orientierungslos. Das Debüt überzeugt.
Line-up:
Nikola Novakovic (vocals, guitars) Gunther Hein (guitars) Gerd Kuck (bass) Viaceslav Svedov (bass) Mickael Stark (drums)
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